29.06.2022 18:06:40
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MÄRKTE EUROPA/Konjunkturabhängige Titel geben stark nach
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Rezessionssorgen und hohe Inflationsdaten haben am Mittwoch auf die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten gedrückt. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1 Prozent auf 3.514 Punkte. Der DAX fiel noch stärker um 1,7 Prozent auf 13.003 Punkte. Die Inflationsrate in Deutschland ist zwar im Juni überraschend etwas zurückgegangen. Das lag aber nach übereinstimmenden Meinungen lediglich an staatlichen Eingriffen wie dem 9-Euro-Ticket und den Steuererleichterungen auf Benzin und Diesel. "Die Inflation könnte schon bald wieder zulegen", so Sebastian Becker von Deutsche Bank Research. In Spanien stieg die HVPI-Inflationsrate bereits jetzt auf 10 Prozent. In Belgien liegt sie mit 9,65 Prozent nur knapp darunter.
In den USA ist die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal annualisiert um 1,6 Prozent geschrumpft und damit etwas stärker als bisher berechnet. US-Notenbankchef Jerome Powell ist sich zudem nicht sicher, ob der Notenbank im Kampf gegen die Inflation eine so genannte weiche Landung der US-Wirtschaft gelingt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Geldpolitik zu stark gestrafft werde.
Dass sich der DAX noch oberhalb der 13.000er Marke hielt, könnte auch dem nahenden Halbjahresende geschuldet sein. Das Interesse an stabilen Kursen sei wegen des Bilanzstichtags bei vielen Fonds groß, so ein Marktteilnehmer. Neu gestellt würden die Weichen daher möglicherweise erst am Freitag oder zum Beginn der kommenden Woche.
Die Anleihenkurse zogen deutlich an, die Renditen fielen also. Der Euro schwächte sich dagegen ab und notierte zur Schlussglocke an den Börsen bei 1,0470 Dollar.
Autos, Chemie und Reiseaktien unter Druck - Dt Börse fest
Der Schwäche entziehen konnten sich lediglich die konjukturresistenten Pharma-Aktien, deren Stoxx-Branchenindex um 0,7 Prozent anzog. Der Index der Öl- und Gasaktien konnte sich knapp behaupten, nachdem er lange im Plus gelegen hatte. Dagegen gaben die Stoxx-Indizes der Auto- sowie der Reise- und Freizeit-Aktien mit Abschlägen von je 2,6 Prozent überdurchschnittlich stark nach. Der Index der Chemieaktien geriet mit einem Minus von 1,7 Prozent ebenfalls kräftig unter Druck.
Im DAX fielen VW um 4,5 Prozent. Bayer gaben 4,3 Prozent ab und Covestro 4,1 Prozent. Auf der anderen Seite gewannen Deutsche Börse 1 Prozent. Der Umsatz des Börsenbetreibers liegt laut Aussagen vom Investorentag über den Planungen. Beiersdorf zogen um 0,7 Prozent an. Auch Allianz konnten sich der Schwäche mit einem Plus von 0,3 Prozent entziehen.
Im MDAX verloren Lanxess 6,8 Prozent. Fraport gaben noch stärker um 7 Prozent nach: "An den Flughäfen ist keine Entspannung in Sicht", so ein Händler. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat zudem die Beschäftigung ausländischer Leiharbeiter ausgeschlossen.
Hornbach fielen um 3,9 Prozent. Die Baumarktkette verdiente im ersten Geschäftsquartal weniger und bestätigte den Mitte Juni bereits gesenkten Ausblick.
Grifols und Just Eat Takeaway stark unter Druck
In Madrid brachen Grifols um 12 Prozent ein. Grund waren Spekulationen um eine Kapitalerhöhung. Der Pharmakonzern könnte das Grundkapital um bis zu 20 Prozent erhöhen, hieß es. Damit könnte die hohe Verschuldung von 6,5 Milliarden Euro abgebaut werden, so ein Händler.
Just Eat Takeaway sackten nach einer negativen Analystenstudie um 17 Prozent ab. Im Sog fielen Deliveroo um 2,7 Prozent, Delivery Hero verloren 2 Prozent.
H&M stiegen um 2,2 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs deutlich mehr verdient als erwartet.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.514,32 -34,97 -1,0% -18,2%
Stoxx-50 3.504,11 -1,31 -0,0% -8,2%
Stoxx-600 413,42 -2,77 -0,7% -15,3%
XETRA-DAX 13.003,35 -228,47 -1,7% -18,1%
FTSE-100 London 7.312,32 -11,09 -0,2% -0,8%
CAC-40 Paris 6.031,48 -54,54 -0,9% -15,7%
AEX Amsterdam 666,57 -2,44 -0,4% -16,5%
ATHEX-20 Athen 1.976,74 -7,40 -0,4% -7,7%
BEL-20 Bruessel 3.726,25 -19,82 -0,5% -13,6%
BUX Budapest 39.900,32 -581,19 -1,4% -21,3%
OMXH-25 Helsinki 4.590,98 -65,65 -1,4% -16,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.603,70 -103,46 -3,8% +28,6%
OMXC-20 Kopenhagen 1.651,31 +2,15 +0,1% -11,4%
PSI 20 Lissabon 6.172,51 -40,72 -0,7% +10,1%
IBEX-35 Madrid 8.188,00 -129,50 -1,6% -6,0%
FTSE-MIB Mailand 21.833,50 -267,73 -1,2% -19,2%
RTS Moskau 1.413,01 -52,56 -3,6% -11,5%
OBX Oslo 1.098,98 -6,77 -0,6% +2,8%
PX Prag 1.282,82 -10,27 -0,8% -10,0%
OMXS-30 Stockholm 1.908,31 -4,83 -0,3% -21,1%
WIG-20 Warschau 1.733,19 -5,89 -0,3% -23,5%
ATX Wien 2.948,70 -58,85 -2,0% -21,3%
SMI Zuerich 10.811,75 +2,18 +0,0% -16,0%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:23 Di, 18:03 % YTD
EUR/USD 1,0474 -0,5% 1,0494 1,0532 -7,9%
EUR/JPY 142,98 -0,2% 142,62 143,45 +9,3%
EUR/CHF 0,9992 -0,8% 1,0036 1,0073 -3,7%
EUR/GBP 0,8619 -0,2% 0,8611 0,8636 +2,6%
USD/JPY 136,53 +0,3% 135,93 136,20 +18,6%
GBP/USD 1,2151 -0,3% 1,2187 1,2194 -10,2%
USD/CNH (Offshore) 6,6984 -0,1% 6,7079 6,7073 +5,4%
Bitcoin
BTC/USD 20.020,83 -1,7% 20.051,27 20.571,56 -56,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 112,04 111,76 +0,3% 0,28 +55,2%
Brent/ICE 118,02 117,98 +0,0% 0,04 +56,4%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 139,00 130,10 +7,6% 9,82 +52,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.818,81 1.819,96 -0,1% -1,15 -0,6%
Silber (Spot) 20,80 20,86 -0,3% -0,06 -10,8%
Platin (Spot) 918,25 914,58 +0,4% +3,68 -5,4%
Kupfer-Future 3,78 3,77 +0,2% +0,01 -14,9%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 29, 2022 12:06 ET (16:06 GMT)
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Deliveroo | 1,77 | 1,61% | |
Delivery Hero | 38,05 | 1,14% | |
Deutsche Bank AG | 15,73 | 1,98% | |
Deutsche Börse AG | 219,80 | 0,59% | |
Fraport AG | 52,00 | 1,17% | |
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) | 8,15 | 0,00% | |
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 32,99 | -0,33% | |
Grifols SA (B) (spons. ADRs) | 6,50 | -19,75% | |
Grifols SA | 8,65 | -18,97% | |
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HORNBACH Holding | 80,60 | -0,74% | |
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Rheinmetall AG | 619,80 | 0,91% | |
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Siemens AG | 180,74 | 0,92% | |
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Volkswagen (VW) St. | 82,90 | 1,04% | |
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