24.07.2015 19:03:49

MÄRKTE EUROPA/Konjunkturdaten verstimmen Anleger - BASF sehr schwach

   Von Thomas Leppert

   FRANKURT (Dow Jones)--Deutlich nach unten ist es am Freitag an den Börsen in Europa gegangen. Die Einkaufsmanagerindizes rund um den Globus mit Ausnahme jenem aus den USA konnten nicht überzeugen. Damit dürfte die Nachfrage nach Rohstoffen auch weiterhin verhalten ausfallen, in der Folge setzten Öl, Gold und andere Rohstoffe ihre Abwärtsbewegung fort. Zudem deuteten die schwachen Neubauverkäufe aus den USA an, dass der Immobilienmarkt dort an Schwung verliert. Alles in allem trübte sich das Umfeld für Aktien ein, Anleger machten am Nachmittag daher Kasse.

   Die Berichtssaison sorgte indes für Kursausreißer bei den Einzelwerten. Während BASF in Deutschland enttäuschte, lieferte der französischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns Thales gute Geschäftszahlen. Der Dax schloss 1,4 Prozent schwächer bei 11.347 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,0 Prozent auf 3.600 Zähler. Gewinner der gestiegenen Risikoscheu waren einmal mehr die Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel um 4 Basispunkte auf 0,70 Prozent.

   Die Konjunktur lieferte uneinheitliche Signale, wie die Einkaufsmanagerindizes als Spiegelbild der globalen Konjunkturlage zeigten. Am Morgen enttäuschte zunächst China. Chinas Industrie war im Juli so stark geschrumpft wie seit 15 Monaten nicht mehr. Damit wurde immer deutlicher, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mehr und mehr als Wachstumslokomotive ausfällt. Die Konjunktur in der Eurozone hat etwas Schwung verloren. In den USA stieg der Einkaufsmanager-Index zwar leicht, dafür enttäuschten dort die Neubauverkäufe.

   In den letzten zwei Stunden des Tages verlor der DAX 150 Punkte. Nicht gut sah es zum Wochenschluss bei BASF aus, die Aktie stellte mit einem Abschlag von 4,5 Prozent den größten Verlierer im DAX. Nach dem guten ersten Quartal sei der Markt zu optimistisch gewesen, was die Erwartungen an die zweite Periode angegangen habe, so die DZ-Bank. Das EBIT habe die Erwartung um 2,8 Prozent verfehlt und die Ergebnisqualität sei insgesamt nicht so überragend gewesen. Unerwartet schwach war die Entwicklung des Chemie- und Pflanzenschutzgeschäfts.

   Auch in Europa stand die Berichtssaison im Blick. Nach überzeugenden Quartalszahlen stieg die Aktien von Thales um 7,5 Prozent. "Das Geschäft in den Schwellenländern ist unterschätzt worden", sagte ein Marktteilnehmer. Der Umsatz stieg um 11 Prozent, operativ verdienten die Franzosen 18 Prozent mehr als im Vorjahr.

   Anglo American verloren nach einem volatilen Handel 3,5 Prozent. Die Ergebnisse fielen schwach aus, auf der anderen Seite hat sich das Unternehmen eine harte Restrukturierung verschrieben. 11.500 Jobs fallen dieses Jahr weg und weitere 25.500 Stellen in den Folgejahren. Der Platinproduzent Lonmin hat derweil den Abbau von 6.000 Stellen angekündigt. Das entsprach gut 20 Prozent der Belegschaft. Während Stellenstreichungen häufig gut von der Börse aufgenommen werden, brachen Lonmin um 17 Prozent ein.

   Die Rohstoffbaisse dehnte sich derweil aus: Gold handelte auf dem tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren, allein diese Woche hat das Edelmetall über 4 Prozent an Wert verloren. Kupfer notierte auf dem tiefsten Niveau seit sechs Jahren. Auch der Ölpreis galt weiter als anfällig für weitere Rückschläge. Nach den heftigen Verlusten der vergangenen Tage gehörten die Sektoren der Minen- und Ölwerte mit Abschlägen von 3,0 bzw. 1,2 Prozent erneut zu den Verlierern.

   Die Automobilwerte litten unter den schwachen Wirtschaftsdaten aus China. Nachdem der Absatz im Reich der Mitte jüngst nicht überzeugt hatte, dürfte die Nachfrage dort auch in Zukunft schwächeln. VW gaben um 2,7 Prozent nach, BMW und Daimler um jeweils 2,1 Prozent. Auch die Zulieferer kamen mit Grammer, LEONI oder ElringKlinger teils deutlich unter Druck. Der Sektorindex gab um 2,1 Prozent nach.

   Vodafone zogen nach guten Geschäftszahlen um 2,8 Prozent an. Der britische Telekommunikationskonzern litt zwar weiterhin unter fallenden Umsätzen, sah aber dennoch eine Erholung seiner Geschäfte in Europa. Nach einem sehr steinigen Quartal könnte es für den finnischen Stahlkonzern Outokumpu im zweiten Halbjahr nach oben gehen. Die Restrukturierung in Europa sollte nach Einschätzung von Jefferies-Analyst Seth Rosenfeld positiv überraschen. Während sich der Kurs die vergangenen Monate nahezu halbierte, legte er am Freitag um 3,7 Prozent zu.

   Europäische Schlussstände von Freitag, den 24. Juli 2015:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.599,92 -34,72 -1,0% +14,4% Stoxx-50 3.403,38 -35,24 -1,0% +13,3% Stoxx-600 394,48 -3,62 -0,9% +15,2% XETRA-DAX 11.347,45 -164,66 -1,4% +15,7% FTSE-100 London 6.579,81 -75,20 -1,1% +0,2% CAC-40 Paris 5.057,36 -29,38 -0,6% +18,4% AEX Amsterdam 490,04 -6,31 -1,3% +15,4% ATHEX-20 Athen weiterhin kein Handel BEL-20 Brüssel 3.772,62 -29,76 -0,8% +14,8% BUX Budapest 22.384,05 +68,60 +0,3% +34,6% OMXH-25 Helsinki 3.352,43 -8,97 -0,3% +12,2% ISE NAT. 30 Istanbul 96.055,31 +385,74 +0,4% -9,5% OMXC-20 Kopenhagen 1.019,44 -1,28 -0,1% +36,9% PSI 20 Lissabon 5.825,00 -34,48 -0,6% +20,7% IBEX-35 Madrid 11.309,30 -132,60 -1,2% +10,0% FTSE-MIB Mailand 23.507,70 -125,35 -0,5% +23,6% RTS Moskau 859,50 -24,97 -2,8% +8,7% OBX Oslo 577,50 -3,60 -0,6% +10,3% PX Prag 1.030,83 +0,90 +0,1% +8,9% OMXS-30 Stockholm 1.612,80 -7,01 -0,4% +10,1% WIG-20 Warschau 2.187,67 -13,17 -0,6% -5,5% ATX Wien 2.507,98 -16,33 -0,6% +16,1% SMI Zürich 9.322,97 -58,60 -0,6% +3,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.32 Uhr Do, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0968 -0,12% 1,0980 1,0979 EUR/JPY 135,72 -0,21% 136,01 136,06 EUR/CHF 1,0555 0,22% 1,0532 1,0517 USD/JPY 123,75 -0,13% 123,91 123,93 GBP/USD 1,5515 0,01% 1,5513 1,5526 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   July 24, 2015 12:33 ET (16:33 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 33 PM EDT 07-24-15

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