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27.08.2014 09:55:31

MÄRKTE EUROPA/Nach US-Rekord startet DAX wieder im Plus

   Von Michael Denzin

   Leicht im Plus sind Europas Börsen am Mittwoch in den Handel gestartet. Trotz leichter Gewinnmitnahmen in einigen Titeln sollte der starke Kaufimpuls durch alle Branchen vom Vortag andauern, heißt es im Handel. Die Vorlagen sind gut: Der markbreite S&P-500-Index in den USA schloss am Vorabend das erste Mal in seiner Geschichte über 2.000 Punkten. Der Dax könne nun die zurückgewonnene Stärke gegenüber dem US-Markt oder auch den asiatischen Börsen fortsetzen.

   Als Kurstreiber machen Händler das Abflauen der internationalen Krisen aus. Die Ankündigung von Friedensgesprächen in der Ukraine und der Waffenstillstand in der Gaza-Krise stabilisierten das Sentiment. Bei der von exportorientierten Unternehmen dominierten deutschen Börse dürfte das für eine Fortsetzung der Aufholjagd sorgen. Der DAX legt um 0,1 Prozent zu auf 9.597 Zähler, der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 3.196 Punkten. Evan Lucas, Marktstratege bei IG, rechnet mit einer fortgesetzten Erholung: "Kursrückgänge fallen schwach aus und es fehlt ihnen an Überzeugung."

   "Es treibt die Angst, erneut nicht dabei zu sein", sagt auch Jens Klatt von DailyFX. Er sieht die Ursache für den Anstieg bei der Europäischen Zentralbank, "die jegliche politische Risiken in Liquidität" ertränke. "Der DAX läuft uns gerade davon", ergänzt Holger Struck von hslivetrading. "Über 9.613 Punkten wäre die Korrektur komplett zu den Akten zu legen", so der Marktanalyst. Nach den US-Indizes könnte dann auch der DAX neue Rekordstände ansteuern.

   Herve Goulletquer von der Credit Agricole meint dazu: "Der Risikoappetit bleibt gesund." Wichtigstes Thema auf der Agenda für Mittwoch ist für ihn das leicht gefallene französische Geschäftsklima. Daneben wird auch noch die italienische Verbraucherstimmung veröffentlicht. Allerdings setzen Händler nicht auf besonders positive Überraschungen aus Europa.

   Der am Morgen veröffentlichte GfK-Konsumklimaindex hat enttäuscht, wird von Händlern allerdings schnell beiseite gewischt. Die Analysten von Berenberg sehen hierin nur die Spuren der Ukraine-Krise. Da es nun aber Zeichen für eine Entspannung gebe, könne der Schwächeanfall abgehakt werden. Bereits zum Wochenauftakt konnte ein schwacher ifo-Geschäftsklima-Index den DAX nicht drücken.

   Der Euro setzt nach den überraschend guten US-Konsumdaten vom Vortag seine Talfahrt fort. Am Morgen startet er leicht erholt bei 1,3179 Dollar in den Handel, nachdem er zuvor im asiatischen Geschäft bei 1,3153 Dollar ein neues Jahrestief markiert hatte.

   Lufthansa steigen mit 2,3 Prozent Plus an die DAX-Spitze. "Wer auf einen Streik positioniert ist, dürfte nun erst einmal kalte Füße bekommen", sagt ein Händler mit Verweis auf neu angesetzte Gespräche mit der Pilotenvereinigung Cockpit. RWE legen 0,5 Prozent zu, nachdem sie von der Deutschen Bank auf "Hold" nach zuvor "Sell" hochgestuft worden sind.

   Bei den Einzelaktien steht auch die Änderung im europaweiten Stoxx-600-Index im Fokus. In diesen wird die Aktie von MorphoSys aus dem TecDax aufgenommen, die zum Start um 1,8 Prozent steigt. "Die Zugehörigkeit wird immer wichtiger, weil immer mehr Geld in die Branchenindizes fließt", sagt ein Händler. Umgekehrt müssen Wincor Nixdorf und Software AG den Index zum Xetra-Handelsschluss am 19. September verlassen. Sie notieren zum Start kaum verändert.

   Daneben steht die Immobilienbranche mit einer Reihe von Umstufungen durch Morgan Stanley im Blick. So haben die Analysten Deutsche Wohnen auf "Overweight" nach "Equalweight" erhöht. Die Aktien legen 1,7 Prozent zu. LEG Immobilien wurden hingegen auf "Equalweight" herabgestuft und fallen 1,3 Prozent. Bei Deutsche Annington wurde das Kursziel auf 26 auch 23 Euro erhöht, bei TAG Immobilien gesenkt.

   Die Rückversicherer zeigen sich bisher kaum verändert. Hier habe Barclays bei Munich Re und Hannover Re die Kursziele gesenkt, berichten Händler.

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   August 27, 2014 03:24 ET (07:24 GMT)

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