28.09.2015 10:12:55
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MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer zum Wochenstart - Autowerte belasten
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa starten im Minus in die Woche. Die Investoren sind verunsichert, wie sich das globale Wachstum in den kommenden Monaten entwickelt. Immer deutlicher wird, dass die Anleihekäufe der Notenbanken weder zu einer höheren Nachfrage noch zu einer steigenden Inflation führen. Vielmehr wird immer klarer, dass die Währungen unter Druck kommen und die Gefahr von Blasen am Kapitalmarkt steigt. Quantitative Lockerungen der Geldpolitik haben somit seinen Nimbus als Allheilmittel verloren.
Zudem wird an der Börse weiter nicht in den Automobilsektor investiert. Mit der Abgasmanipulation von VW in den USA wird der gesamte Sektor bis auf Weiteres in Sippenhaft genommen. Nunmehr dürfte erst einmal abgewartet werden, was die global angeschobenen Abgasuntersuchungen ergeben. Der europäische Automobilsektor verliert als schwächste Branche 2,2 Prozent.
Der Dax wie auch der gesamte deutsche Aktienmarkt sind wegen der hohen Abhängigkeit besonders von der Schwäche des Automobilsektors wie auch der Zulieferbranche betroffen. Während im DAX rund 17 Prozent diesem Sektor zugerechnet werden, liegt die Gewichtung im Euro-Stoxx-50 bei nur 6 Prozent. Der DAX startet 0,3 Prozent leichter bei 9.661 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert im frühen Geschäft 0,1 Prozent auf 3.109 Zähler.
Weiterhin stehen Volkswagen im Rampenlicht. Kursprognosen für die VW-Aktie seien "schwierig bis unmöglich", sagt ein Händler. Er rechne, je nach Nachrichtenlage, mit einem volatilen Kursverlauf oberhalb der 100-Euro-Marke. Nachrichten zu VW habe es am Wochenende "reichlich" gegeben, sagt ein anderer Händler.
"Das Sentiment für die Aktie ist einfach kaputt und Matthias Müller als CEO wird von Investoren auch eher negativ aufgenommen", sagt der Händler mit Blick auf eine Umfrage einer Nachrichtenagentur unter Portfolioverwaltern. Er rechne daher mit erneuten Verkäufen der VW-Aktie.
Positiv für die Aktie wird allenfalls gesehen, dass Suzuki seine 1,5-Prozent-Beteiligung direkt an Porsche verkauft hat. Damit sei die Gefahr gebannt, dass dieser Schritt zu einem erhöhten Aktienüberhang an der Börse sorgt. VW stellen mit einem Minus von 4,1 Prozent den Verlierer im DAX, BMW geben 3,7 Prozent nach.
Eine "neue Baustelle" für erneut mehrere große europäischen Banken nennt ein Händler die Ermittlungen der Schweiz gegen unter anderen UBS, Julius Bär, Deutsche Bank, HSBC, Barclays, Morgan Stanley und Mitsui wegen möglicher Absprachen auf dem Edelmetallmarkt. Die Kette von Ermittlungen und Verfahren gegen die Branche scheine nicht abreißen zu wollen. Für eine fundierte Stellungnahme sei es jedoch noch viel zu früh, da noch keinerlei Details zu Umfang und Zeitraum möglicher Manipulationen bekannt seien. Die Nachricht spreche jedoch zunächst einmal für erhöhte Vorsicht bei Engagements im Bankensektor. Der Sub-Index der Banken notiert 0,8 Prozent leichter.
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, dem zufolge das Interesse an der Zeichnung der Covestro-Aktien gering sein soll, ist nach Einschätzung von Händlern alles andere als überraschend: "Das Marktsentiment ist nach einem DAX-Einbruch von 2.000 Punkten seit Mitte August und einem VDAX von knapp 30 Prozent denkbar schlecht für Börsengänge", sagt ein Händler. Bayer tendieren mit dem Markt 0,5 Prozent leichter.
Negativ wird an der Börse gewertet, dass der britische Mobilfunkriese Vodafone die Verhandlungen mit dem Kabelkonzern Liberty Global über einen Tausch von Geschäftsbereichen beendet hat. Vodafone hatte im Juni angekündigt, mit Liberty über einen Tausch von Vermögenswerten zu verhandeln. Für die Vodafone-Aktie geht es um 3,3 Prozent nach unten.
Nach den schwachen US-Vorgaben aus dem Sektor werden die Biotechnologiewerte weiter unter Abgabedruck erwartet. Dies dürfte die Börse in Dänemark belasten, an der die "Biotechs" eine hohe Gewichtung haben. Im TecDax verlieren QIAGEN 2 Prozent, für BB Biotech geht es um 3,6 Prozent nach unten.
Die Regionalwahlen in Katalonien sind wie erwartet ausgefallen. Nach dem Sieg der Unabhängigkeitsbefürworter zeichnen sich noch heftigere Grabenkämpfe mit den Gegnern einer Unabhängigkeit ab. "Dem Euroraum drohen mit dem Wahlergebnis zusätzliche Probleme" heißt es am Morgen von Dirk Gojny, Marktstratege bei der National-Bank. Dort dürften die Abspaltungsbewegungen nun größer werden. Der Devisenmarkt reagiert aber gelassen auf den Wahlausgang, der Euro startet knapp unter 1,12 Dollar in den Handel.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.108,29 -0,16% Stoxx-50 2.993,26 -0,02% DAX 9.656,94 -0,33% FTSE 6.094,52 -0,24% CAC 4.465,68 -0,33% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 155,49% -4DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.41 Uhr EUR/USD 1,1168 -0,2% 1,1191 1,1199 EUR/JPY 134,46 -0,3% 134,86 135,22 EUR/CHF 1,0960 +0,1% 1,0953 1,0923 USD/JPY 120,40 -0,1% 120,51 120,72 GBP/USD 1,5194 -0,1% 1,5208 1,5159 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
September 28, 2015 03:42 ET (07:42 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 42 AM EDT 09-28-15
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HSBC Holdings plc | 8,88 | 0,27% | |
Julius Bär | 39,10 | -0,99% | |
Mitsui & Co. Ltd. | 19,38 | -0,87% | |
Morgan Stanley | 125,12 | -0,22% | |
UBS | 10,46 | -0,48% | |
Vodafone Group PLC ADR Cert. Deposito Arg. Repr. 1-10 Vodafone Group PLC -Adrs- | 9 950,00 | 0,40% | |
Volkswagen (VW) St. | 83,15 | 0,30% |
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