26.02.2016 08:39:58

MÄRKTE EUROPA/Steigende Kurse vor G20-Treffen erwartet

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Vortagesaufschlägen rechnen Händler an Europas Börsen am Freitagmorgen mit weiter steigenden Kursen. "Die Risikobereitschaft der Investoren steigt mit dem Blick auf das G20-Treffen" sagt ein Aktienhändler. Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt treffen sich in Schanghai, um die aktuelle Verfassung der Weltwirtschaft erörtern. Marktteilnehmer schließen nicht aus, dass dort Maßnahmen zur Ankurbelung der globalen Konjunktur beschlossen werden, wenngleich beispielsweise der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dies im Vorfeld bereits abgelehnt hat.

   Beruhigenden Worte gibt es am Morgen aus China. Zhou Xiaochuan, Gouverneur der chinesischen Notenbank, sieht keinen Grund für eine fortgesetzte Abwertung des Yuan und spricht zudem von einer weiter starken Konjunktur in seinem Land. Zudem betont er, dass die Notenbank noch über Spielraum für weitere geldpolitische Maßnahmen verfüge. Am Markt werde das als Hinweis auf eine mögliche weitere Zinssenkung verstanden, heißt es. Der Ölpreis stabilisiert sich auf dem erhöhten Vortagesniveau und sorgt so für Rückenwind an den Börsen. In diesem Umfeld wird der Dax zunächst bei 9.407 Punkten erwartet - ein Aufschlag von 0,8 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 wird 0,9 Prozent fester indiziert.

   Allerdings gibt es auch schon wieder vorsichtigere Töne am Markt: "Die Luft nach oben ist dünn", sagt ein Aktienhändler. Jüngst gab es verstärkte Abgabebereitschaft im Bereich zwischen 9.500 bis 9.600 Punkten im DAX. Diesen Bereich sieht er als Zielzone der aktuellen Aufwärtsbewegung an. "Sollte es kein greifbares Ergebnis aus Schanghai geben, geht es nächste Woche auch wieder nach unten", warnt er.

   Im Fokus des Marktes stehen aber zunächst zahlreiche Quartalszahlen. Positiv überrascht hat zum Beispiel BASF. Die Badener zeigen sich weniger konjunkturskeptisch als vom Markt befürchtet. "Der Gewinnausblick ist zumindest besser als befürchtet", so ein Händler. Statt eines am Markt erwarteten deutlichen Rückgangs des EBIT vor Sondereffekten soll diese Kennziffer laut BASF 2016 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zurückgehen. Bei Lang & Schwarz wird der Titel vorbörslich 2,9 Prozent fester getaxt.

   Gut lief es auch beim französischen Baustoffkonzern Saint-Gobain. "Operativ lief es im zweiten Halbjahr gut, der Ertrag liegt 2 Prozent oberhalb der Markterwartung", heißt es von Mike Betts, Analyst bei Jefferies.

   Etwas besser als erwartet sind auch die Geschäftszahlen von Rhön-Klinikum ausgefallen, vorbörslich zieht der Kurs 1,5 Prozent an. Bei SGL Carbon wird indes mit kräftigen Verlusten gerechnet, nachdem im Rahmen der Jahreszahlen eine Sonderabschreibung vorgenommen wurde. Dies führte 2015 zu einem deutlichen Jahresverlust und drückte die Aktie nachbörslich am Donnerstag um fast 10 Prozent. Bei Lang & Schwarz wird der Titel vorbörslich 9,4 Prozent tiefer gestellt.

   Bei Salzgitter kommt die neue Jahresprognose nicht so gut an. Sie geht nur von einer stabilen Umsatzentwicklung aus. Rheinmetall weisen hingegen ein besseres Jahresergebnis als erwartet aus. Salzgitter werden 1,6 Prozent niedriger getaxt, Rheinmetall 2,1 Prozent höher. In Europa stehen zudem noch Geschäftszahlen von Eni, der Royal Bank of Scotland Group und von der Fluggesellschaft IAG an.

   Henkel könnten nach den Geschäftszahlen vom Vortag unter Druck geraten, nachdem HSBC die Kauf-Empfehlung zurückgezogen hat und nur noch ein "Halten" empfiehlt. Zudem hat Exane BNP das Kursziel von 108 auf 100 Euro abgesenkt. Auch bei Siemens hat die UBS das Kursziel von 110 auf 100 Euro nach unten genommen.

   Bei den Konjunkturdaten stehen die zahlreichen Inflationsdaten für Februar aus Europa an. Unter anderem legen Frankreich, Spanien und Deutschland Daten vor. Zudem gibt es zahlreiche Indikatoren für Geschäftsklima, Verbraucher- und Industrievertrauen aus Europa. In den USA steht die Revision des BIP zum vierten Quartal an sowie die persönlichen Ausgaben und Einkommen im Januar und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan an.

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