21.06.2019 16:07:45
|
MÄRKTE EUROPA/Vorsicht vor dem Wochenende - Öltitel fest
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Hexensabbat an den Terminbörsen bremst am Freitag etwas die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der Verfall der Optionen und Futures auf den Euro-Stoxx-50 hat die Indizes wieder knapp unter das Ausgangsniveau zurückgedrückt, am Nachmittag geht es nun tendenziell auf dem etwas niedrigeren Niveau seitwärts. Der Euro-Stoxx-50 kann sich mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 3.465 Punkte knapp behaupten, der DAX gibt um 0,2 Prozent nach auf 12.329 Punkte.
Die Anleger sind auch wegen der Iran-Krise vorsichtig und halten sich deshalb vor dem Wochenende mit Käufen zurück. Iran hatte am Vortag den Abschuss einer US-Drohne bekannt gegeben, US-Präsident Donald Trump bezeichnete dies als "schweren Fehler" und hat einen unmittelbar bevorstehenden Angriff kurz zuvor abgeblasen. Eine direkte Konfrontation zwischen den USA und dem Iran wird im Handel als eines der größten Risiken gesehen. Der Stoxx-Subindex der Ölaktien führt mit einem Plus von 0,7 Prozent die Gewinnerliste an. Die Ölpreise selbst bauen die Gewinne weiter aus.
Etwas gestützt wurden die Kurse am Vormittag zeitweise von Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland. In beiden Fällen sind sowohl die Indizes für das verarbeitende wie auch das nicht-verarbeitende Gewerbe besser als erwartet ausgefallen. Am Anleihemarkt fielen die Kurse etwas zurück, auch weil die Konjunkturdaten die im Wochenverlauf zuvor stark gestiegenen Zinssenkungspekulationen dämpfen. Die Rendite der deutschen Zehnjahresrendite steigt um 2 Basispunkte auf minus 0,30 Prozent.
Der Goldpreis kommt nach seinem Höhenflug auf ein Sechsjahreshoch von 1.412 Dollar am Morgen zurück auf 1.397 Dollar. Ein Krieg in der Golfregion könnte ihn aber schnell wieder nach oben treiben, gerade weil er auch als Gewinner der neuerlichen Zinswende der Notenbanken gilt.
Gewinnmitnahmen belasten europaweit die Pharma-Aktien, deren Stoxx-Branchenindex mit einem Minus von 1,4 Prozent die Verliererliste unter den Sektorenindizes anführt. Im DAX geben Merck 1,9 Prozent ab und Fresenius 1,4 Prozent. Bayer fallen ebenfalls um 1,4 Prozent. Auf der anderen Seite ziehen Deutsche Börse um 0,8 Prozent an und Wirecard um 0,7 Prozent.
Telecom Italia mit Glasfaser-Fusionsgesprächen
Telecom Italia gewinnen 2,5 Prozent. Der Telekomkonzen hat mitgeteilt, sich in Verhandlungen mit Open Fiber, der Glasfaser-Beteiligung von Enel und Cassa Depositi e Prestiti, über einen möglichen Zusammenschluss zu befinden. Ein Zusammengehen wäre positiv für die Wettbewerbsfähigkeit.
Nach dem Einbruch am Vortag stehen Natixis mit einem Minus von 4,6 Prozent auch am Freitag unter Druck. Auslöser des Abverkaufs waren Sorgen um die Tochter H2O Asset Management. Morningstar hatte am Vortag das Rating für den H2O Allegro Fund ausgesetzt wegen Sorgen um die Handelbarkeit einiger von dem Fonds gehaltenen illiquiden Unternehmensanleihen, die in Verbindung mit dem deutschen Investor Lars Windhorst stehen. Wie die Citigroup anmerkt, hat Natixis H2O-Abflüsse von 600 Millionen Euro in diesem Quartal eingeräumt, allerdings beinhalten diese Werte nicht die Abflüsse aus der vergangenen Woche.
Einbruch in IQE belastet auch Aixtron
IQE brechen an der Londoner Börse um 26 Prozent ein. Der Halbleiterhersteller hat die Umsatz- bzw Margenziele gesenkt. Nach Einschätzung von Peel Hunt zeigt die Gewinnwarnung, dass der US-chinesische Handelskonflikt bei den Unternehmen angekommen ist. Die Warnung komme nicht ganz überraschend, bereits seit Wochen habe sich der Halbleiter-Himmel zugezogen. Zunehmend zum Problem für den Sektor werde die eng verzahnte Wertschöpfungskette. Belastet werden wegen der Nähe der Produkte auch Aixtron. Sie fallen um 5,5 Prozent. Infineon und Dialog notieren fast unverändert, hier sehen Marktteilnehmer keine Überschneidungen.
Im MDAX ziehen Dürr um 0,5 Prozent auf 32,55 Euro an, nachdem die Analysten von Berenberg das Kursziel erhöht haben auf 46 von 42 Euro. Im SDAX steigen KWS nach einer Kaufempfehlung durch Warburg um 4,4 Prozent.
===
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.464,74 -0,10 -3,34 15,44
Stoxx-50 3.177,84 -0,49 -15,74 15,14
DAX 12.334,61 -0,17 -20,78 16,82
MDAX 25.530,33 -0,32 -81,87 18,26
TecDAX 2.845,10 -0,49 -13,99 16,12
SDAX 11.202,97 -0,28 -31,62 17,81
FTSE 7.420,38 -0,05 -4,06 10,35
CAC 5.527,32 -0,15 -8,24 16,84
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,29 0,04 -0,53
US-Zehnjahresrendite 2,05 0,02 -0,63
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:00 Mi, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1326 +0,28% 1,1276 1,1219 -1,2%
EUR/JPY 121,83 +0,53% 121,33 121,57 -3,1%
EUR/CHF 1,1120 +0,33% 1,1154 1,1169 -1,2%
EUR/GBP 0,8939 +0,58% 0,8881 0,8879 -0,7%
USD/JPY 107,56 +0,24% 107,59 108,37 -1,9%
GBP/USD 1,2671 -0,28% 1,2698 1,2636 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 9.772,25 +2,71% 9.298,75 9.105,75 +162,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,34 57,07 +0,5% 0,00 +20,5%
Brent/ICE 65,12 64,45 +1,0% 0,67 +18,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.396,70 1.388,10 +0,6% +8,60 +8,9%
Silber (Spot) 15,33 15,43 -0,7% -0,10 -1,1%
Platin (Spot) 803,26 808,00 -0,6% -4,74 +0,9%
Kupfer-Future 2,70 2,71 -0,3% -0,01 +2,4%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 21, 2019 10:07 ET (14:07 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Infineon AGmehr Nachrichten
22.11.24 |
Optimismus in Europa: Euro STOXX 50 schlussendlich fester (finanzen.at) | |
22.11.24 |
Börse Frankfurt: So performt der TecDAX aktuell (finanzen.at) | |
22.11.24 |
Freundlicher Handel: Euro STOXX 50 am Freitagnachmittag fester (finanzen.at) | |
22.11.24 |
Pluszeichen in Frankfurt: TecDAX-Börsianer greifen zu (finanzen.at) | |
22.11.24 |
Börse Europa in Rot: Euro STOXX 50 gibt am Freitagmittag nach (finanzen.at) | |
22.11.24 |
UBS AG: Buy für Infineon-Aktie (finanzen.at) | |
22.11.24 |
TecDAX-Handel aktuell: TecDAX legt zum Start zu (finanzen.at) | |
22.11.24 |
Euro STOXX 50-Handel aktuell: Euro STOXX 50 notiert zum Start im Plus (finanzen.at) |
Analysen zu Infineon AGmehr Analysen
22.11.24 | Infineon Buy | UBS AG | |
19.11.24 | Infineon Outperform | Bernstein Research | |
18.11.24 | Infineon Overweight | Barclays Capital | |
18.11.24 | Infineon Halten | DZ BANK | |
14.11.24 | Infineon Buy | Warburg Research |
Aktien in diesem Artikel
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 322,59 | 0,92% |