30.04.2015 18:48:49
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MÄRKTE EUROPA/Zaghafte Schnäppchenkäufe sorgen für Stabilisierung
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Käufe in die Kursschwäche hinein sorgten am Donnerstag zumindest für stabile Börsenkurse. Der DAX, der im frühen Handel erneut nachgegeben hatte, rettete ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 11.454 Punkte ins Wochenende. Am Freitag wird wegen des Feiertags nicht gehandelt. Etwas Rückenwind erhielten die Märkte am Nachmittag von soliden Konjunkturdaten aus den USA. Händler berichteten zu diesem Zeitpunkt von Schnäppchenkäufern, die nach den jüngsten hohen Verlusten "zaghaft" an den Markt zurückgekehrt seien.
Der Euro-Stoxx-50 schloss nahezu unverändert mit 3.616 Punkten. Die meisten europäischen Börsen bewegten sich per Saldo kaum von der Stelle. In den vergangenen Wochen hatten die konjunkturellen Signale aus den USA überwiegend enttäuscht, was an den Aktienmärkten umfangreiche Gewinnmitnahmen nach sich zog. Der Dax hat von seinem Rekordhoch vom 10. April bei 12.391 Punkten knapp 8 Prozent eingebüßt. Immer häufiger wurde in den vergangenen Tagen in Marktkommentaren die alte Börsenweisheit vom "Sell in May and go away" aufgegriffen.
Der Euro kletterte zum US-Dollar am Vormittag bis auf 1,1255 Dollar und somit auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Im späten europäischen Handel kostet die Gemeinschaftswährung 1,1166 Dollar. Die Musik spielte jedoch beim Dollar zum Yen. Positive Signale vom US-Arbeitsmarkt ließen den Greenback bis auf 119,90 Yen nach oben schnellen. Vor der Veröffentlichung der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe handelte der Dollar noch bei 118,80 Yen.
Am Euro-Rentenmarkt ging der Ausverkauf in eine neue Runde. Zehnjährige Bundesanleihen fielen auf den niedrigsten Stand seit dem 9. März. Ihre Rendite, die sich umgekehrt zum Kurs entwickelt, hat sich allein seit Mittwoch verdoppelt auf 0,33 Prozent. Markus Koch von der Commerzbank sprach von einem "Blitzcrash" am Anleihemarkt. Am Donnerstag belasteten Teuerungsdaten aus Spanien die Kurse. Zwar sind dort die Preise im April um 0,7 Prozent zurückgegangen. Am Markt war jedoch mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet worden.
An den Aktienmärkten sorgten einmal mehr die Quartalsberichte der Unternehmen für Kursausschläge. Mit Bayer, BASF, Fresenius und deren Tochter FMC, der Deutschen Börse und Linde haben gleich sechs DAX-Titel Ergebnisse veröffentlicht. Bei BASF ist der Gewinn im ersten Quartal zurückgegangen und bei Linde liegt er leicht unter den Konsensprognosen. Nach anfänglichen Kursverlusten drehten beide Kurse im Sog des steigenden Gesamtmarktes wieder ins Plus.
Fresenius, FMC und die Deutsche Börse haben dagegen die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn übertroffen. Fresenius verteuerten sich um 4,1 Prozent und Deutsche Börse um 2,8 Prozent. FMC-Aktien traten auf der Stelle. Bei den Nebenwerten legten Wacker Chemie nach einem überraschend starken ersten Quartal um 3 Prozent zu.
An den anderen europäischen Börsen wurden Finanzwerte wie BNP Paribas und Royal Bank of Scotland nach Quartalsergebnissen verkauft, sie verloren 1,6 bzw. 3,2 Prozent. Aktien des Flugzeugbauers Airbus und des Ölmultis Royal Dutch Shell profitierten dagegen von guten Ergebnissen im ersten Quartal. Airbus legten um 1,3 Prozent zu und Royal Dutch Shell um 0,4 Prozent.
Hiobsbotschaften gab es aus dem Technologiesektor. STMicroelectronics brachen nach unerwartet schwachen Quartalszahlen des größten europäischen Chip-Herstellers um gut 13 Prozent ein. Bei Nokia hat sich der Gewinn im ersten Quartal mehr als halbiert, was den Kurs um knapp 11 Prozent drückt. Ein Großinvestor von Alcatel hat zudem deren Übernahme durch Nokia kritisiert, woraufhin die Alcatel-Aktie um fast 10 Prozent einknickte. Das dürfte auch auf dem Nokia-Kurs gelastet haben.
Air France-KLM rechnet in diesem Jahr mit höheren Treibstoffkosten. Das drückte den Kurs um 5,4 Prozent. "Air France-KLM kann nur über niedrigere Kosten wieder Marktanteile gewinnen. Da kommt diese Nachricht am Markt denkbar schlecht an", sagte ein Händler. Papiere der britisch-spanischen Airline IAG verloren 2,5 Prozent. Ein in Aussicht gestellter Gewinnrückgang im zweiten Quartal sorgte für Verkäufe.
Abstufungen von Banken drückten den Kurs von MTU Aero Engines um 2,6 Prozent und den von Osram um 3 Prozent. Bei Nordex rät Goldman Sachs zum Kauf, der Kurs stieg daraufhin um 6,1 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.615,59 -1,52 -0,0% +14,9% Stoxx-50 3.438,96 -15,43 -0,4% +14,5% Stoxx-600 395,79 -1,51 -0,4% +15,5% XETRA-DAX 11.454,38 +21,66 +0,2% +16,8% FTSE-100 London 6.960,63 +14,35 +0,2% +6,0% CAC-40 Paris 5.046,49 +7,10 +0,1% +18,1% AEX Amsterdam 487,85 -1,41 -0,3% +14,9% ATHEX-20 Athen 245,27 +6,63 +2,8% -7,4% BEL-20 Bruessel 3.674,18 -29,25 -0,8% +11,8% BUX Budapest 22.612,46 +291,23 +1,3% +35,9% OMXH-25 Helsinki 3.344,51 -38,70 -1,1% +11,9% ISE NAT. 30 Istanbul 102.387,00 -2665,43 -2,5% -3,5% OMXC-20 Kopenhagen 963,77 +2,20 +0,2% +29,5% PSI 20 Lissabon 6.011,06 +83,62 +1,4% +27,0% IBEX-35 Madrid 11.385,00 +6,10 +0,1% +10,8% FTSE-MIB Mailand 23.045,52 +49,89 +0,2% +21,2% RTS Moskau 1.029,31 -2,47 -0,2% +30,2% OBX Oslo 578,04 +6,55 +1,1% +10,4% PX Prag 1.026,01 +0,91 +0,1% +8,4% OMXS-30 Stockholm 1.628,04 -8,14 -0,5% +11,2% WIG-20 Warschau 2.514,63 -6,94 -0,3% +8,6% ATX Wien 2.586,33 -0,18 -0,0% +19,7% SMI Zuerich 9.077,12 -27,93 -0,3% +1,0%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.05 Uhr Mi, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1173 0,82% 1,1082 1,1147 EUR/JPY 133,82 1,85% 131,39 132,52 EUR/CHF 1,0496 0,60% 1,0433 1,0453 USD/JPY 119,78 0,98% 118,61 118,93 GBP/USD 1,5340 -0,43% 1,5406 1,5445 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/raz
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April 30, 2015 12:18 ET (16:18 GMT)
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Commerzbank | 18,86 | -0,48% |
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Deutsche Börse AG | 240,00 | -0,21% |
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Goldman Sachs | 636,00 | 0,62% |
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MTU Aero Engines AG | 325,80 | -0,31% |
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Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 4,67 | 1,35% |
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STMicroelectronics N.V. | 21,55 | -0,46% |
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WACKER CHEMIE AG | 68,54 | 0,12% |
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