15.05.2023 22:13:40
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MÄRKTE USA/Etwas fester - Lage bleibt fragil
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Fragil aufwärts ist es zum Wochenstart an der Wall Street gegangen. Angesichts von Unwägbarkeiten wie Rezessionsgefahr, Parteienstreit um die Anhebung der Schuldengrenze und der weiter fragilen Lage bei den US-Regionalbanken griffen die Akteure bei Aktien nur sehr zaghaft zu. Viele dürften es vorgezogen haben, ihr Pulver zunächst lieber trocken zu halten.
Den USA droht im Juni weiter die Zahlungsunfähigkeit mit potenziell weitreichenden Folgen über das Land hinaus, sollten sich die Parteien nicht auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen. Am Dienstag soll es dazu weitere Verhandlungen geben. Konjunkturseitig ernüchterte der Empire State Manufacturing Index für Mai, der deutlich niedriger und auch viel schwächer als erwartet ausfiel.
Für leichte Entspannung sorgten im Handelsverlauf Kurserholungen bei Aktien von Regionalbanken. Händler verwiesen dazu unter anderem auf den Plan der US-Einlagensicherung ihre Kassen mit einer Umlage aufzufüllen, die vor allem größere Banken treffen soll. Die schwer gebeutelte Pacwest-Aktie machte einen Satz um fast 18 Prozent.
Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 33.348 Punkte, der S&P-500 zeigte sich 0,3 Prozent höher. Die als zinsempfindlicher geltenden Nasdaq-Indizes stiegen um bis zu 0,7 Prozent, auch wenn die Renditen am US-Anleihemarkt leicht anzogen. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.962 (Freitag: 1.187) Kursgewinner und 1.011 (1.781) -verlierer. Unverändert gingen 93 (78) Titel aus dem Handel.
Der Dollar kam nach dem schwachen Empire State Index zurück, der Dollarindex gab um knapp 0,3 Prozent nach. Die Ölpreise erholten sich um rund 1,5 Prozent von den zuletzt gesehenen Verlusten. Brent und WTI hatten sich zuvor im Monatsverlauf je um rund 8 Prozent verbilligt.
Märkte im Wartemodus
"Im Moment befinden sich die Märkte in einer abwartenden Haltung", kommentierte Marktanalyst Edward Moya von Oanda. "Jeder weiß, dass die Debatte um die Schuldenobergrenze bis zur letzten Minute andauern wird, und wir werden sehen, dass die regionalen Banken in den nächsten Quartalen im Mittelpunkt stehen werden". Weil das Risiko einer Stagflation nach wie vor bestehe, machten alle eingehenden Inflationsdaten, die zeigten, dass der Preisdruck bestehen bleibe, die Märkte nervös, weil die Fed dann die Zinsen länger hochhalten könnte.
RBC-Aktienstrategin Lori Calvasina warnte mit Blick auf die Schuldenobergrenze vor Selbstgefälligkeit und betonte, dass es in vergleichbaren früheren Fällen erhebliche Marktschwankungen gebraucht habe, um Politiker zu einer Einigung zu bewegen.
Megafusion im Pipeline-Sektor
Am Aktienmarkt stand eine Großfusion in der Pipelinebranche im Fokus: Oneok will den kleineren Wettbewerber Magellan Midstream Partners für rund 14 Milliarden Dollar übernehmen. Damit würde eines der größten Unternehmen für den Transport und die Speicherung von Energie in den USA entstehen. Der gebotene Preis von 67,50 Dollar je Aktie liegt 22 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Dass Magellan nur um 13,0 Prozent auf 62,61 Dollar zulegten, zeigt, dass der Markt offenbar noch Risiken für den Deal sieht. Oneok verloren 9,1 Prozent.
Dass Microsoft (+0,2%) grünes Licht von der EU für die 75 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Activision Blizzard (+1,2%) erhalten hat, bewegte die Kurse kaum. Die EU-Kommission hat zwar die Genehmigung unter der Auflage erteilt, dass Microsoft seine Verpflichtungszusagen vollständig einhält, allerdings kämpft Microsoft in Großbritannien und in den USA noch gegen Bedenken der dortigen Wettbewerbsbehörden.
General Motors (-0,1%) litten allenfalls leicht darunter, dass der Autohersteller in den USA fast eine Million Geländewagen zurückruft wegen Bedenken über defekte Fahrer-Airbags.
Newmont (+2,5%) waren mit der Nachricht gesucht, dass das Unternehmen nach wochenlangen Verhandlungen den australischen Goldschürfer Newcrest für 17,5 Milliarden Dollar übernimmt.
Bei der Hamburger-Kette Shake Shack (+7,8%) sorgte für Kursfantasie, dass ein aktivistischer Investor ein Bein in die Tür bekommen will, um das Unternehmen effizienter und damit wertvoller zu machen.
Western Digital (+11,3%) waren mit Fusionsfantasie gesucht. Laut einem Medienbericht könnte sich das Datenspeicherunternehmen mit der japanischen Kioxia zusammentun.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.348,60 +0,1% 47,98 +0,6%
S&P-500 4.136,28 +0,3% 12,20 +7,7%
Nasdaq-Comp. 12.365,21 +0,7% 80,47 +18,1%
Nasdaq-100 13.413,51 +0,5% 73,33 +22,6%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,99 +0,0 3,99 -42,8
5 Jahre 3,46 +1,2 3,45 -54,2
7 Jahre 3,48 +2,4 3,46 -48,9
10 Jahre 3,50 +3,0 3,47 -38,4
30 Jahre 3,84 +4,8 3,79 -13,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:15 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0875 +0,2% 1,0872 1,0861 +1,6%
EUR/JPY 147,95 +0,4% 147,97 147,02 +5,4%
EUR/CHF 0,9734 -0,2% 0,9751 0,9741 -1,7%
EUR/GBP 0,8679 -0,5% 0,8713 0,8711 -1,9%
USD/JPY 136,05 +0,2% 136,11 135,39 +3,8%
GBP/USD 1,2531 +0,6% 1,2478 1,2467 +3,6%
USD/CNH (Offshore) 6,9603 -0,2% 6,9597 6,9723 +0,5%
Bitcoin
BTC/USD 27.400,38 +1,8% 27.366,85 26.345,81 +65,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,36 70,04 +1,9% +1,32 -11,0%
Brent/ICE 75,28 74,17 +1,5% +1,11 -10,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 32,48 32,77 -0,9% -0,29 -57,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.015,97 2.010,75 +0,3% +5,22 +10,5%
Silber (Spot) 24,08 23,97 +0,5% +0,11 +0,5%
Platin (Spot) 1.066,55 1.058,38 +0,8% +8,18 -0,1%
Kupfer-Future 3,74 3,72 +0,4% +0,01 -2,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 15, 2023 16:14 ET (20:14 GMT)
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