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16.09.2016 22:41:47

MÄRKTE USA/Etwas leichter - Dollar zieht an - Intel Tagesfavorit

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Vortagesgewinnen haben die Aktienkurse an der Wall Street zum Wochenschluss wieder nachgegeben. Damit setzte sich das jüngste Muster fort, wonach auf Gewinne am Folgetag meist Verluste folgten. Darin spiegelt sich die Unsicherheit im Vorfeld der in der kommenden Woche anstehenden US-Zinsentscheidung wider.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 18.124 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 0,4 bzw. 0,1 Prozent ein. Umgesetzt wurden an der NYSE 2,16 (Donnerstag: 0,84) Milliarden Aktien. Aufgebläht wurden die Umsätze vom großen Verfalltag, an dem am Terminmarkt Future- und Optionskontrakte verfielen. Dabei standen 1.093 (2.271) Kursgewinnern 1.945 (753) -verlierer gegenüber, 86 (97) Titel zeigten sich unverändert.

   Am Rentenmarkt stagnierten die Renditen auf dem zuletzt erhöhten Niveau. Die Zehnjahresrendite sank minimal auf 1,69 Prozent. An fünf der vergangenen sechs Handelstage war sie angesichts der unsicheren Zinsaussichten gestiegen.

   Nachdem am Donnerstag eine insgesamt uneinheitlich ausgefallene Flut an Konjunkturdaten die Spekulation genährt hatte, dass es am kommenden Mittwoch wohl noch keine Zinserhöhung geben wird, erhielt die Zinsdebatte neue Nahrung in Gestalt frischer Preisdaten.

Dollar zieht an - Gold gibt nach Im August sind die US-Verbraucherpreise stärker gestiegen als erwartet. Tendenziell befeuerte das zwar Spekulationen auf steigende Zinsen, mit 1,1 Prozent lag die Jahresinflation aber noch weit unter dem von der US-Notenbank ausgegebenen Ziel von 2 Prozent. In der Kernrate ergab sich derweil eine Steigerung um 2,3 Prozent.

   Am Devisenmarkt schienen einige Akteure aus den Preisdaten aber durchaus herauszulesen, dass sie die US-Notenbank bei ihrer Zinsentscheidung beeindrucken könnten, denn der Dollar legte nach Bekanntwerden der Daten deutlich zu. Dass er im weiteren Verlauf noch weiter stieg, könnte einem weiteren Konjunkturdatum geschuldet sein; laut dem Index der Uni Michigan liegen die Inflationserwartungen auf Einjahressicht bei 2,3 Prozent, also schon über dem Notenbank-Ziel.

   Der Euro ging zuletzt mit 1,1153 Dollar praktisch auf dem Tagestief um, nach Kursen um 1,1225 vor den Preisdaten und fast 1,1250 am frühen Morgen. Auch zum Yen legte der Dollar spürbar zu. Beim Gold war ebenfalls eine Reaktion auf die Preisdaten zu erkennen. Die Feinunze verbilligte sich von 1.314 auf zuletzt 1.310 Dollar. Auf Tagessicht verlor sie 0,3 Prozent. Es war der siebte Preisverfall in acht Handelstagen. Höhere Zinsen würden das zinslos gehaltene Gold weniger attraktiv machen, zudem verteuert der steigende Dollar das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum.

US-Öl auf Einmonatstief Am Ölmarkt ging es nach der Zwischenerholung am Donnerstag erneut bergab. Neben dem weiter vorhandenen weltweiten Überangebot und möglicherweise wieder vermehrt auf den Markt drängendem Öl aus Libyen drückte auch der festere Dollar auf die Preise. Zudem teilte das Ölunternehmen Baker Hughes mit, dass in der vergangenen Woche die Zahl der aktiven Ölförderanlagen um zwei gestiegen ist.

   Daneben warnten Händler wegen der vorübergehenden Stilllegung einer wichtigen Nord-Süd-Pumpleitung in den USA für Benzin vor einem Erdöl-Lageraufbau, weil die Raffinerien deswegen weniger Rohöl nachfragen dürften. Die betroffene Pipeline dürfte erst in der kommenden Woche ihren Betrieb wieder aufnehmen. US-Leichtöl der Sorte WTI fiel auf Einmonatstiefs zurück. Im späten US-Handel kostete das Barrel nur noch 43,21 Dollar, 1,6 Prozent weniger als am Vortag. Brent verlor ähnlich stark. In der Wochenbilanz war das ein Minus von rund 6 Prozent. Energieaktien gehörten mit einem Minus von 0,9 Prozent zu den größten Verlierern.

   "Es ist wie immer: Die Aktien folgen schon die ganze Woche über den Energiepreisen, wo die Ölpreise hinlaufen, da laufen auch die Aktienkurse hin", sagte Portfolioexperte Paul Nolte von Kingsview Asset Management.

Intel überrascht positiv Am Aktienmarkt waren Intel gesucht. Intel rechnet in seinem dritten Quartal nun mit Einnahmen von 15,6 Milliarden US-Dollar, es könnten aber auch 300 Millionen mehr oder weniger werden. Bislang lag die Konzernprognose bei 14,9 Milliarden, plus/minus 500 Millionen Dollar. Intel gewannen 3,0 Prozent.

   Mit Enttäuschung reagierten die Anleger dagegen auf die Quartalszahlen von Oracle. Zwar steigerte der SAP-Konkurrent im ersten Geschäftsquartal den Gewinn um 5 Prozent, doch hatten Analysten mit mehr gerechnet, auch beim Umsatz. Die Aktie gab um 4,7 Prozent nach.

   Einstweilen gestoppt wurde die Viertagesrally bei Apple. Nach dem Erreichen eines Jahreshochs von 116,31 Dollar am Vortag kam der Kurs um 0,6 Prozent zurück.

   Schwächster Sektor waren die Banken. Ihr Subindex verlor 1,2 Prozent, nachdem die Branche in Europa bereits stark unter Druck gestanden hatte. Auslöser war eine erste Forderung des US-Justizministeriums an die Deutsche Bank zur Zahlung einer Strafe von 14 Milliarden Dollar wegen fauler Hypthekenpapiere. "Wenn eine Bank betroffen ist, dann lastet das schwer auf den Schultern aller Finanzwerte", sagte Handelsexperte Larry Weiss von Instinet.

   Für Kursbewegung im späten Handel sorgte der Verkauf des Geschäftsbereich Augenmedizin von Abbott für 4,3 Milliarden Dollar an Johnson & Johnson. Abbott schlossen 1,8 Prozent fester, Johnson & Johnson gaben um 0,3 Prozent nach.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.123,80 -0,49 -88,68 4,01 S&P-500 2.139,17 -0,38 -8,09 4,66 Nasdaq-Comp. 5.244,57 -0,10 -5,12 4,74 Nasdaq-100 4.818,05 -0,04 -1,84 4,89

DEVISEN zuletzt +/- % 8:09 Uhr Do, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1157 -0,72% 1,1238 1,1237 +2,7% EUR/JPY 114,1863 -0,45% 114,7072 115,11 -23,2% EUR/CHF 1,0940 +0,14% 1,0926 1,0935 +0,6% EUR/GBP 0,8580 +1,05% 0,8493 1,1748 +16,5% USD/JPY 102,34 +0,25% 102,08 102,43 -12,8% GBP/USD 1,3003 -1,72% 1,3231 1,3203 -11,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,21 43,91 -1,6% -0,70 +0,8% Brent/ICE 45,98 46,59 -1,3% -0,61 +6,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.310,37 1.314,25 -0,3% -3,89 +23,5% Silber (Spot) 18,81 18,98 -0,9% -0,17 +36,1% Platin (Spot) 1.016,15 1.032,10 -1,5% -15,95 +14,0% Kupfer-Future 2,15 2,16 -0,0% -0,00 -0,0% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   September 16, 2016 16:11 ET (20:11 GMT)

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