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27.01.2015 22:53:33

MÄRKTE USA/Schwache Quartalsergebnisse belasten die Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   Eine ganze Reihe schwacher Unternehmenszahlen haben die Kurse an der Wall Street am Dienstag auf Talfahrt geschickt. So enttäuschten unter anderem Microsoft und Caterpillar die Investoren und sorgten für deutliche Kursverluste in den beiden Aktien. Die schwachen Quartalsergebnisse und Ausblicke schürten zudem die Sorge, dass der starke US-Dollar für die Unternehmen zunehmend zu einer Belastung wird. Aber auch der niedrige Ölpreis und die schwachen Absätze in Übersee scheinen sich deutlich negativer auf die US-Unternehmen auszuwirken als erwartet.

   Im Vorfeld der Berichtssaison hatten von FactSet befragte Analysten im Schnitt mit einem Gewinnwachstum von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Nachdem bislang 102 Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Ergebnisse vorgelegt haben, liegt das Plus lediglich im Bereich von 0,1 Prozent. "Die Währungssorgen scheinen noch nicht vollständig in die Aktienkurse eingepreist zu sein", merkte Stratege David Klaskin von Oak Ridge Investments an. Einige Investoren hätten vor diesem Hintergrund in Aktien kleinerer Unternehmen umgeschichtet, in der Hoffnung, dass diese aufgrund der größeren Ausrichtung auf das US-Geschäft nicht so merklich unter der Dollar-Stärke leiden, so der Teilnehmer weiter.

   Die Auswirkungen des Schneesturms an der Ostküste der USA hielten sich dagegen in Grenzen, wenngleich viele Marktteilnehmer ihre Arbeitsplätze nicht erreichen konnten. Die Handelsumsätze fielen aus diesem Grund etwas dünner aus, was die Kursbewegungen verstärkte. Weil sich schon vor der Startglocke an der Wall Street eine deutlich erhöhte Volatilität abzeichnete, setzte die New Yorker Börse die sogenannte Rule 48 in Kraft. Diese Regel besagt, dass Börsenmakler vor Beginn des Handels ausnahmsweise keine Kurse stellen müssen, und wird nur sehr selten angewandt.

   Die Indizes konnten sich zwar von ihren Tiefstständen etwas erholen, schlossen aber dennoch klar im Minus. Der Dow-Jones-Index fiel um 1,6 Prozent auf 17.387 Punkte, nachdem er im Tagestief schon 100 Punkte tiefer gestanden hatte. Der S&P-500 verlor 1,3 Prozent auf 2.030 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,9 Prozent auf 4.681 Punkte abwärts. Umgesetzt wurden 711 (Montag: 796) Millionen Aktien. Den 1.385 (2.161) Kursgewinnern standen 1.760 (989) -verlierer gegenüber, während 105 (103) Titel unverändert schlossen.

   Auch die Konjunkturdaten des Tages stützten den Markt nicht. So fielen die US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für Dezember deutlich schlechter als erwartet aus. Statt eines von Volkswirten prognostizierten Plus von 0,3 Prozent wurde ein Rückgang um 3,4 Prozent vermeldet. Der Case-Shiller-Hauspreisindex lag ebenfalls leicht unter den Erwartungen. Das wesentlich besser als erwartete US-Verbrauchervertrauen für Januar stützte dagegen nicht. "Die Daten profitierten vermutlich stark vom Ölpreisrückgang", sagte ein Händler. Auch die Daten zu den US-Neubauverkäufen lagen über den Erwartungen.

   Bei den Einzelwerten hielten im Dow-Jones-Index die Aktien von Microsoft mit einem Minus von 9,3 Prozent die rote Laterne. Während der Software-Konzern bei den meisten Kennziffern im Rahmen der Erwartungen abschnitt, riefen vor allem die knapp unter den Schätzungen gebliebenen Lizenzumsätze Enttäuschung hervor. Dazu kamen noch negative Analysten-Kommentare. So haben J.P.Morgan und Nomura ihre Kaufempfehlungen für die Aktie zurückgezogen.

   Mit einem Abschlag von 7,2 Prozent folgten die Aktien von Caterpillar. Hier belasteten vor allem ein unerwartet starker Gewinnrückgang und ein pessimistischer Ausblick. Der Baumaschinenhersteller gilt als Konjunkturindikator, weshalb seine negativen Ertragserwartungen besonders schwer wogen.

   DuPont hat beim Ergebnis für das vierte Quartal die eigenen Erwartungen und die Konsensschätzung der Analysten erfüllt. Allerdings setzte das Unternehmen aufgrund ungünstiger Wechselkurse weniger um als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Aktie gab um 1,3 Prozent nach. Auch Procter & Gamble hat der starke Dollar das Ergebnis verhagelt. Die Restrukturierungsbemühungen des Unternehmens genügten nicht, um das zu kompensieren. Die Aktie fiel um 3,4 Prozent.

   Bei United Technologies kam ein gesenkter Ausblick, den das Unternehmen mit dem festeren Dollar begründete, nicht gut an. Die Aktie schaffte im späten Handel aber noch den Sprung ins Plus und gewann 0,3 Prozent. Nach der Schlussglocke geben dann noch Apple sowie AT&T und Yahoo ihre Zahlenwerke bekannt. Die Apple-Aktie büßte im Vorfeld 3,5 Prozent ein.

   Die Kursverluste am Aktienmarkt sorgten für leichte Gewinne am US-Anleihemarkt. Dazu kam der überraschend deutliche Rückgang bei den Auftagseingängen, der die Sorgen um eine mögliche Verlangsamung der Konjunkturerholung in den USA anfachte. Für die Renditen ging es im Gegenzug abwärts. Die Rendite des Longbonds markierte im Verlauf ein neues Rekordtief, für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um zwei Basispunkte auf 1,82 Prozent nach unten. Zwischenzeitlich wurde hier mit 1,76 Prozent der niedrigste Stand seit Mai 2013 erreicht.

   Auch der Goldpreis profitierte von der Suche der Anleger nach Sicherheit. Der Preis für die Feinunze machte nach den Gewinnmitnahmen vom Montag wieder Boden gut und stieg zum US-Settlement um 1,0 Prozent auf 1.291,70 Dollar. Die Blicke seien nun auf die Sitzung der US-Notenbank gerichtet, deren Ergebnis am Mittwoch bekannt gegeben wird. Mehrheitlich wird mit keinen Änderungen in der aktuellen Geldpolitik der Fed gerechnet. Die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Präsidentin Janet Yellen dürften ihre Aussage wiederholen, dass sie bei der Straffung der Geldpolitik "geduldig" sein können.

   Die Ölpreise legten nach zuletzt drei Handelstagen mit Abgaben ebenfalls zu. Im Handel wurde auf die jüngsten Aussagen aus dem Mittleren Osten verwiesen, die den Markt etwas gestützt hätten. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostete zum US-Settlement 46,23 Dollar, ein Plus von 2,4 Prozent. Für ein Fass der Sorte Brent mussten 49,60 Dollar bezahlt werden, ein Aufschlag von 3,0 Prozent.

   Am Vortag hatte Opec-Generalsekretärs El-Badri gesagt, dass er zu Gesprächen mit jenen Förderländern bereit sei, die nicht der Opec angehören. Dazu kamen nun noch Aussagen des Chefs von Saudi Aramco, Khalid al-Falih, wonach Saudi-Arabien nicht alleine für einen ausgeglichenen Markt sorgen könne. "Diese Aussagen beflügeln die Hoffnung, dass Saudi-Arabien in Kürze eventuell Schritte ergreift", sagte Analyst Carl Larry von Frost & Sullivan.

   Der Euro setzte seine Erholung nach den schwachen US-Daten beschleunigt fort und kletterte zwischenzeitlich sogar über die Marke von 1,14 Dollar. Im späten US-Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1378 Dollar. Am Vortag war der Euro noch auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren gefallen und zudem als stark überverkauft bezeichnet worden. Die Erholung am Dienstag sei aber vor allem das Ergebnis von Gewinnmitnahmen im Dollar, aber auch einer Dollar-Schwäche gewesen, so Nomura. Der Dollar gab in Reaktion auf die schwachen Auftragseingänge deutlicher nach. Seit Beginn des Jahres steht für den Greenback zudem schon ein Plus von 6 Prozent zum Euro zu Buche.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.387,21 -1,65 -291,49 S&P-500 2.029,55 -1,34 -27,54 Nasdaq-Comp. 4.681,50 -1,89 -90,27 Nasdaq-100 4.165,50 -2,58 -110,21

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 100 7/32 flat 0,515% flat 7/8% 3-year 100 1/32 up 1/32 0,870% -1,6 Bp 1 5/8% 5-year 101 12/32 up 2/32 1,335% -1,4 Bp 2 1/8% 7-year 103 7/32 up 2/32 1,629% -1,2 Bp 2 1/4% 10-year 103 26/32 up 2/32 1,825% -1,6 Bp 3% 30-year 112 22/32 dn 1/32 2,401% +0,6 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.29 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1378 1,17% 1,1247 1,1282 EUR/JPY 134,01 0,93% 132,78 133,46 EUR/CHF 1,0244 0,81% 1,0161 1,0154 USD/JPY 117,79 -0,23% 118,06 118,29 GBP/USD 1,5202 0,75% 1,5089 1,5072 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   January 27, 2015 16:23 ET (21:23 GMT)

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