13.04.2018 18:31:44

MÄRKTE USA/Wall Street dreht mit Bankensektor ins Minus

NEW YORK (Dow Jones)--Die angelaufene Berichtssaison hat die hohen Erwartungen der Wall Street nicht befriedigen können. Angesichts der Problemfelder Syrien, Russland und Handelskonflikt drehen die US-Börsen bis zum Mittag US-Ostküstenzeit ins Minus. Deutliche Verluste verbucht der Bankensektor, der mit einem Abschlag von 2,4 Prozent ganz klar die schwächste Branche stellt. Dazu gesellen sich weniger ausgabefreudigere Verbraucher in den USA. Denn die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im April stärker als erwartet eingetrübt. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 24.444 Punkte, der Nasdaq-Composite gibt 0,2 Prozent ab und der S&P-500 stagniert. Trotz der moderaten Abgaben halten sich die US-Börsenindizes damit auf Wochensicht im Plus, das im Gefolge der verbalen Entspannung in der Syrien-Krise und im Welthandelsstreit verbucht wurde. Allerdings bleiben die Gefahrenherde bestehen und können jederzeit durch verwirrende Signale von US-Präsident Donald Trump und anderen Mitgliedern der Administration angefacht werden.

Geschäftsausweise der Banken überzeugen nicht

Die Berichtssaison rückt aber mit voller Macht in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Denn mit JP Morgan (JPM), Citigroup und Wells Fargo haben gleich drei Banken-Schwergewichte ihre Quartalszahlen präsentiert - und alle drei wussten auf den ersten Blick zu überzeugen. Doch bei genauerem Hinsehen finden Anleger immer mehr Haare in der Suppe. Citigroup fallen um 2,6 Prozent, JP Morgan um 2,7 Prozent und Wells Fargo gar um 3,1 Prozent. Bei Wells Fargo kritisieren Teilnehmer unter anderem eine gesunkene Nettozinsmarge. An anderer Stelle wird darauf hingewiesen, dass Bankenwerte in der Hochphase des Marktes besser als der Gesamtmarkt gelaufen seien. Damit sei auch die Erwartungshaltung an die Geschäftszahlen gestiegen.

"Die Bankenergebnisse sahen ordentlich aus, aber sie sind nicht spektakulär. Sie sind sicherlich nicht gut genug, um die Aktienkurse über wichtige technische Widerstände zu schieben", sagt Chefmarktanalyst Wayne Kaufman von Phoenix Financial Services. Dazu gibt es noch Aussagen von Notenbank-Vertretern. Unter ihnen hat sich Eric Rosengren bereits geäußert, der Fed-Präsident von Boston. Er erwarte, dass die Wirtschaft etwas besser abschneide als viele seiner Fed-Kollegen glaubten. Damit deutete er seine entschiedene Bereitschaft zu einer Straffung der Geldpolitik an.

Broadcom mit Rückkauf gesucht

Die Broadcom-Aktie rückt um 3,4 Prozent vor. Der Halbleiterkonzern hat mitgeteilt, im großen Stil Aktien zurückkaufen zu wollen. Das Board des Unternehmens, das kürzlich mit der Übernahme des Konkurrenten Qualcomm gescheitert ist, genehmigte einen Rückkauf von bis zu 12 Milliarden US-Dollar in den kommenden 18 Monaten.

Amazon verlieren 0,2 Prozent. Trump hat überraschend eine Verordnung erlassen, die die Finanzen und das Geschäft der US-Post untersuchen soll. Der Präsident hatte dem Online-Händler in den vergangenen Wochen vorgeworfen, der Post zu geringe Tarife für die Paketzustellung zu zahlen und nicht genug zu versteuern.

Dollar hält sich oben

Der Euro bleibt auf dem gesunkenen Niveau des Vortages. Schwache europäische Konjunkturdaten und leicht taubenhafte Aussagen im EZB-Protokoll hatten den Dollar vorrücken lassen. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2323 Dollar.

Der Ölpreis zeigt sich im Plus. Teilnehmer verweisen auf einen Bericht der Internationalen Energie-Agentur, der besagt, dass es dem Erdölkartell Opec bald gelingen werde, die weltweite Angebotsschwemme zu reduzieren. Dass der Preis nicht stärker zulegt, liegt zum einen am festen Dollar, zum andern heißt es, nach der starken Woche - bislang die beste seit vergangenem Juli - werde die Luft etwas dünn. Das Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,8 Prozent auf 67,59 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent verteuert sich um 1,0 Prozent auf 72,75 Dollar. Gold und Renten profitieren etwas vom schwachen Verbrauchervertrauen. Das Edelmetall erholt sich nach dem Rückgang des Vortages um 0,8 Prozent und kostet aktuell 1.346 Dollar je Unze. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt einen Basispunkt auf 2,83 Prozent ab.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.444,30 -0,16 -38,75 -1,11

S&P-500 2.663,80 -0,01 -0,19 -0,37

Nasdaq-Comp. 7.127,67 -0,18 -12,58 3,25

Nasdaq-100 6.650,08 -0,09 -6,17 3,97

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,36 1,7 2,35 116,3

5 Jahre 2,67 0,0 2,67 74,7

7 Jahre 2,78 -0,5 2,79 53,3

10 Jahre 2,83 -1,2 2,84 38,3

30 Jahre 3,03 -1,4 3,04 -3,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.15 Uhr Do, 17.38 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2326 +0,00% 1,2324 1,2319 +2,6%

EUR/JPY 132,49 +0,16% 132,57 132,23 -2,1%

EUR/CHF 1,1872 +0,04% 1,1869 1,1862 +1,4%

EUR/GBP 0,8645 -0,18% 0,8661 1,1552 -2,8%

USD/JPY 107,48 +0,16% 107,55 107,35 -4,6%

GBP/USD 1,4258 +0,18% 1,4229 1,4231 +5,5%

Bitcoin

BTC/USD 8.092,72 +3,4% 7.794,28 7.591,63 -40,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,63 67,07 +0,8% 0,56 +12,2%

Brent/ICE 72,81 72,02 +1,1% 0,79 +11,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.345,71 1.335,48 +0,8% +10,23 +3,3%

Silber (Spot) 16,67 16,47 +1,2% +0,20 -1,6%

Platin (Spot) 928,80 928,00 +0,1% +0,80 -0,1%

Kupfer-Future 3,07 3,06 +0,1% +0,00 -7,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 13, 2018 12:31 ET (16:31 GMT)

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