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12.08.2015 22:55:47

MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich von erneutem Renminbi-Schreck

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Trotz der erneuten Renminbi-Abwertung der chinesischen Notenbank haben die Kurse an der Wall Street die Sitzung am Mittwoch mit einem leichten Plus beendet. Zu Handelsbeginn war es zunächst erneut deutlicher abwärts gegangen, womit sich die schwache Vortagesentwicklung fortsetzte. Doch im späten Verlauf legten die Indizes kontinuierlich zu, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite schafften schließlich sogar noch den Sprung in positives Terrain. Der Dow-Jones-Index schloss unverändert. "Bis die ganzen Auswirkungen der Maßnahmen für die Märkte sichtbar werden, wird es einige Zeit dauern", sagte Stratege Dan Greenhaus von BTIG.

   Allerdings bleiben weiterhin die Sorgen, dass es mit der Wirtschaft in China doch schlechter aussieht als gedacht. "Wie schlecht geht es denn der chinesischen Wirtschaft, wenn man zu solchen Schritten greift?", so Art Hogan, Markt-Stratege bei Wunderlich Securities. "Das ist die wichtigste Frage. Denn die Nachfrage in China ist für die globale Konjunktur von ganz entscheidender Bedeutung", ergänzte der Teilnehmer. Überdies drohe ein Währungskrieg, in dem die Volkswirtschaften versuchen, die eigene Devise zu drücken, hieß es von Beobachtern.

   Eine weitere Folge der neuen chinesischen Währungspolitik könnte eine weniger straffe Geldpolitik in den USA sein. Ging bislang die Mehrheit an den Märkten von einer Zinserhöhung bereits im September aus, ist dieser Wert mittlerweile auf rund 40 Prozent zurückgegangen. Eine mögliche Verschiebung der Zinserhöhung in den USA belastete weiter den Dollar, der gegenüber Euro und Yen erneut deutlicher nachgab. Die Gemeinschaftswährung kletterte in der Spitze bis auf 1,1215 Dollar, konnte dieses Niveau allerdings nicht ganz behaupten. Im späten US-Handel ging der Euro mit 1,1175 Dollar um.

   Gegenüber dem Yuan legte der US-Dollar dagegen weiter zu und markierte ein neues Dreijahreshoch. Die chinesische Währung hat seit Wochenbeginn zum Dollar bereits 2,8 Prozent an Wert verloren.

   Der Dow-Jones-Index schloss unverändert bei 17.403 Punkten, nachdem er im Tief schon bis auf 17.126 Punkte abgerutscht war. Für den S&P-500 ging es 0,1 Prozent auf 2.086 Punkte aufwärts. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 5.044 Punkte. Er war im Verlauf erstmals seit Ende März wieder unter die Marke von 5.000 Punkten gefallen. Der Umsatz an der NYSE stieg auf 938 (Dienstag: 857) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf 1.571 (1.198) Kursgewinner 1.603 (1.975) -verlierer, unverändert gingen 83 (77) Titel aus dem Handel.

   Bei den Einzelwerten stand die Alibaba-Aktie im Fokus, die 5,1 Prozent verlor und zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im September 2014 abgerutscht war. Zwar lag der Gewinn je Aktie im ersten Geschäftsquartal um 1 US-Cent über der Konsensschätzung der Analysten, doch wuchs der Umsatz weniger stark als erwartet. Die Zahl der mobilen Nutzer erhöhte sich um 18 Millionen auf 307 Millionen, wuchs damit allerdings weniger stark als noch im vierten Quartal mit 24 Millionen. Die Wedbush-Analysten haben die Aktie in der Folge auf "Neutral" von "Outperform" herabgestuft.

   General Electric (GE) ist bei der Verkleinerung seiner Finanzsparte wieder einen Schritt weitergekommen. Capital One wird Healthcare-Kredite im Volumen von 8,5 Milliarden Dollar sowie den Bereich Healthcare-Finanzdienstleistungen für rund 9 Milliarden Dollar übernehmen, teilte der US-Mischkonzern mit. Die GE-Aktie gewann 0,6 Prozent. Die Google-Aktie legte um 0,2 Prozent zu. Hier stützte weiter der bekannt gegebene Konzernumbau. Zudem haben die Analysten von Morgan Stanley die Aktie auf "Overweight" von "Equalweight" hochgestuft.

   Eine Gewinnwarnung drückte die Fossil-Aktie um 2,3 Prozent ins Minus. Der starke Dollar hat den Quartalsgewinn geschmälert. Der Uhren- und Accessoire-Hersteller muss sich nun bescheidenere Ziele setzen. Nachdem Abschlag von gut 5 Prozent am Vortag ging es für die Apple-Aktie nun um 1,5 Prozent nach oben. Hier hatten die Sorgen um den Absatz von iPhone & Co in China stark belastet.

   Positive Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA) in Bezug auf die Erdölnachfrage haben zu einer kräftigen Erholung der Ölpreise geführt. Begünstigt durch den Preisrutsch unter 50 Dollar je Barrel bei Brent-Öl steige die weltweite Ölnachfrage mit der höchsten Rate seit fünf Jahren. Die IEA hob deshalb ihre Verbrauchsprognose deutlich an. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI kletterte zum US-Settlement um 0,5 Prozent auf 43,30 Dollar. Am Vortag lag der Settlement-Preis noch auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren. Für Brent ging es um 1,0 Prozent auf 49,66 Dollar nach oben. Die wöchentlichen US-Lagerdaten hatten vor diesem Hintergrund kaum Auswirkungen auf den Handel.

   Der Goldpreis legte den fünften Handelstag in Folge zu und verzeichnete die längste Gewinnstrecke seit rund drei Monaten. Zum US-Settlement mussten für die Feinunze 1.123,60 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 1,4 Prozent. Hier stützte die Erwartung einer noch länger lockeren Geldpolitik in den USA. Sollte es zudem zu einem Währungskrieg kommen, könnten auch andere Notenbanken ihren Kurs lockern - das ist eine gute Nachricht für Gold, das von Geldflut, Teuerung und niedrigen Zinsen profitiert.

   Gesucht war weiterhin auch der "sichere Hafen" US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel zwischenzeitlich auf das niedrigste Niveau seit mehr als drei Monaten. Mit der Erholung an der Wall Street gaben die Notierungen aber den größten Teil ihrer Gewinne wieder ab. "Die größte Gefahr ist, dass sich die Konjunktur in China in einer wesentlich schlechteren Verfassung befindet als gedacht", sagte Anleihe-Händler Anthony Cronin von der Societe Generale. "Die Sorge ist, dass die USA nicht immun gegen einen konjunkturellen Abschwung ist". Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um einen halben Basispunkt auf 2,13 Prozent nach unten, nachdem sie im Verlauf bis auf 2,05 Prozent abgerutscht war.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.402,51 0,00 -0,33 S&P-500 2.086,05 0,10 1,98 Nasdaq-Comp. 5.044,39 0,15 7,60 Nasdaq-100 4.528,19 0,31 14,20

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 30/32 up 1/32 0,657% -2,0 Bp 1% 3-year 99 31/32 up 2/32 1,003% -2,6 Bp 1 5/8% 5-year 100 18/32 up 3/32 1,505% -2,0 Bp 2% 7-year 100 26/32 up 2/32 1,875% -1,1 Bp 2 1/8% 10-year 99 29/32 up 1/32 2,134% -0,5 Bp 2 1/2% 30-year 103 19/32 dn 9/32 2,821% +1,4 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.57 Uhr Di, 17.34 Uhr EUR/USD 1,1175 0,89% 1,1077 1,1061 EUR/JPY 138,70 0,17% 138,47 138,11 EUR/CHF 1,0891 -0,13% 1,0905 1,0909 USD/JPY 124,14 -0,70% 125,01 124,85 GBP/USD 1,5623 0,35% 1,5569 1,5579 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   August 12, 2015 16:24 ET (20:24 GMT)

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