Merckle stockt Anteil an HeidelbergCement auf

   FRANKFURT (Dow Jones)--Adolf Merckle hat seinen Anteil an der HeidelbergCement AG aufgestockt. Wie aus einer Finanzanzeige des Heidelberger Zementherstellers hervorgeht, sind Merckle über Tochterunternehmen insgesamt 11,32% der Stimmrechte zuzurechnen, nach 5,37% zuvor. Unklar blieb am Mittwoch jedoch, ob die hinzugekommenen knapp 6% der Stimmrechtsanteile aus dem Streubesitz stammen, was Auswirkungen auf die Indexzugehörigkeit des Unternehmens haben könnte.

   Der Mehrheitseigner Spohn Cement GmbH halte unverändert 66% an HeidelbergCement, sagte Spohn-Geschäftsführer Werner Harder am Mittwoch zu Dow Jones Newswires. Spohn Cement ist die Beteiligungsgesellschaft der Merckle-Familie, die von Adolf Merckle und weiteren Familienmitgliedern beherrscht wird.

   In dem 11,32-prozentigen Anteil, der Adolf Merckle direkt zuzurechnen ist, sind nach Unternehmensangaben auch die HeidelbergCement-Anteile der VEM Vermögensverwaltung GmbH enthalten. Diese hatte ebenfalls am Berichtstag in einer Finanzanzeige mitgeteilt, dass sie am 13. November die meldepflichtige Schwelle von 10% überschritten hat und ihr nun 11,09% der Anteile zuzurechnen sind. Bei VEM war am Mittwoch zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

   Als einziger Großaktionär außerhalb der Merckle-Familie wird bei HeidelbergCement die Schwenk Beteiligungen GmbH & Co KG geführt. Diese wollte auf Anfrage nicht kommentieren, ob sie sich von HeidelbergCement-Anteilen getrennt hat und wie hoch der aktuelle Anteils-Besitz ist. Nach Angaben auf der Webseite des Unternehmens (Stand August 2006) ist Schwenk mit 7,5% an HeidelbergCement beteiligt. Zwischen der Merckle-Familie und Schwenk gibt es nach Aussage von HeidelbergCement-Sprecher Günter Wesch keine Verbindungen. Presseberichten zufolge sind die Schwenk-Gruppe und Merckle familiär verbunden.

   Ob sich durch die Anteilserhöhung auch der für die Indexgewichtung wichtige Streubesitz-Anteil des MDAX-Unternehmens verändert hat, konnten am Mittwoch weder das Unternehmen selbst noch die Deutsche Börse sagen. "Aktuell können wir noch keine Aussage zu einer möglichen Änderung des Streubesitz machen", sagte eine Sprecherin der Deutschen Börse und verwies auf die jüngste Berechnung von Mitte September, nach der der Freefloat bei 21,36% liegt.

   "Wir gehen davon aus, auch künftig im MDAX zu bleiben", sagte Unternehmenssprecher Wesch mit Blick auf mögliche Änderungen im Streubesitz. Die Mindestgrenze für die Notierung im MDAX liegt bei einem Streubesitz von 5%.

   Nach Angaben aus dem Gesellschafterkreis gibt es nach wie vor keine Bestrebungen, HeidelbergCement zu delisten. "Es gibt keine Pläne, HeidelbergCement von der Börse zu nehmen", sagte Spohn-Geschäftsführer Harder. Schon im März hatte der Vorstandsvorsitzende von HeidelbergCement, Bernd Scheifele, gesagt, dass es keine Delisting- oder Squeeze-Out-Pläne für sein Unternehmen gibt.

   Die HeidelbergCement-Aktie notierte am Mittag in einem festen Gesamtmarkt 0,5% höher bei 106,93 EUR.

   Webseite: http://www.heidelbergcement.com

   -Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 111,

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