IT-Riese mit Bilanz |
25.01.2023 22:15:00
|
Microsoft-Aktie nach Zahlen mit Verlusten - Microsoft mit weniger Gewinn aber mehr Umsatz
Insgesamt lagen die Quartalszahlen jedoch im Rahmen der Erwartungen. Auch fielen die Einnahmen im wichtigen Cloud-Geschäft etwas höher aus als von Analysten an der Wall Street angenommen.
Nach der Prognose für das laufende Quartal drehte der Kurs jedoch ins Minus. Unter anderem sagte Microsoft voraus, dass sich das Wachstum der Cloud-Plattform Azure um vier bis fünf Prozentpunkte verlangsamen werde. Azure ist ein zentraler Wachstumstreiber für den Konzern und war mit einem Plus von gut 30 Prozent ein Lichtblick im vergangenen Vierteljahr.
Microsoft gab vergangene Woche bekannt, rund 10 000 Mitarbeiter zu entlassen. Nachdem zuvor bereits andere Tech-Unternehmen wie der Facebook-Konzern Meta, Twitter und Amazon zu größerem Jobabbau griffen, erreichte die Kündigungswelle damit den Windows-Konzern. Die Kürzungen und andere Umbaumaßnahmen kosteten Microsoft 1,2 Milliarden Dollar. Trotzdem will der Konzern sein Engagement beim Entwickler der schreibenden KI-Software ChatGPT, OpenAI, mit einem "Multi-Milliarden"-Investment ausbauen.
Microsoft-Chef Satya Nadella betonte die Bedeutung von Software mit künstlicher Intelligenz für die Zukunft. "Mit der Zeit wird jede App eine KI-App sein", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen. Microsoft will Technologie von OpenAI tief in seine Cloud-Plattform einbinden.
In seinem Windows-Standbein wird Microsoft unterdessen vom Abschwung des PC-Marktes getroffen. So schrumpfte das Geschäft mit dem Verkauf des Betriebssystems an Computer-Hersteller im vergangenen Quartal um 39 Prozent. Und im laufenden Vierteljahr hält der Konzern wieder einen Rückgang in ähnlicher Größenordnung für möglich.
Auch im Spielegeschäft rund um die Xbox-Konsole gab es Rückgänge. Aber Microsoft überschritt die Marke von 120 Millionen aktiven Nutzern in seinem Abo-Dienst Game Pass, mit dem Videospiele übers Internet genutzt werden können.
Goldman belässt Microsoft auf 'Conviction Buy List'
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie von Microsoft nach Quartalszahlen auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 315 US-Dollar belassen. Analyst Kash Rangan betonte in einer am Mittwoch vorliegenden Studie das stark gelaufene Cloud-Geschäft. Ansonsten seien Umsatz und Gewinn in etwa im Rahmen seiner Erwartungen ausgefallen. Insgesamt sei der Software-Konzern gut positioniert, um weitere Aufträge zu gewinnen und die Kundenbasis zu stärken, selbst in einem Umfeld gebremsten Wachstums.
So reagiert die Microsoft-Aktie
Maue Geschäftszahlen und ein enttäuschender Ausblick haben die Aktie des Software-Riesen Microsoft am Mittwoch belastet. Das Papier schloss an der NASDAQ letztlich aber nur noch 0,59 Prozent tiefer bei 240,61 US-Dollar, zuvor waren die Verluste noch deutlich höher ausgefallen.
Damit ist der jüngste Erholungsversuch im neuen Jahr vorerst beendet. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit dem Fall bis unter 220 Dollar hatte sich die Aktie zuletzt über die Marke von 245 Dollar wieder vorgearbeitet. Nun fiel sie wieder unter die 21-Tage-Linie, die ein beliebter Indikator für den kurzfristigen Trend ist. Seit Ende 2021 geht der längerfristige Trend bereits nach unten. Damals gab es mit 332 Dollar den bisherigen Rekord zu Zeiten, als der Tech-Sektor noch als Gewinner der Corona-Pandemie galt.
Microsoft hatte sich im abgelaufenen Quartal angesichts hoher Inflation und Rezessionssorgen schwergetan. Das schwächste Umsatzwachstum seit mehr als sechs Jahren und ein deutlicher Gewinnrückgang lagen aber insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Der Ausblick auf das laufende Quartal fiel allerdings enttäuschend aus: So soll sich das Wachstum der zuletzt noch starken Cloud-Sparte Azure spürbar verlangsamen.
Damit drohten die Konsensschätzungen zu sinken, schrieb Analyst Mark Murphy von der US-Bank JPMorgan. Außerdem liege auch der Umsatzausblick auf das dritte Geschäftsquartal unter den Erwartungen. Der Bewertungsaufschlag der Microsoft-Aktie zur Branche sei angesichts des breiten Portfolios strategischer Produkte, des schnelleren organischen Umsatzwachstums und der guten Barmittelschöpfung aber trotz allem gerechtfertigt.
Auch Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs bleibt optimistisch und sieht Microsoft gut positioniert, um weitere Aufträge zu gewinnen und die Kundenbasis zu stärken, selbst in einem Umfeld gebremsten Wachstums. Der Experte geht davon aus, dass der Software-Hersteller bei Umsatz- und Gewinnwachstum mittlerweile die Talsohle erreicht habe.
Redaktion finanzen.at / dpa-AFX
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Microsoft Corp.mehr Nachrichten
22.11.24 |
Microsoft urges Trump to ‘push harder’ against Russia and China hacks (Financial Times) | |
21.11.24 |
Optimismus in New York: Dow Jones letztendlich auf grünem Terrain (finanzen.at) | |
21.11.24 |
Optimismus in New York: Dow Jones nachmittags auf grünem Terrain (finanzen.at) | |
20.11.24 |
Schwacher Handel in New York: Dow Jones zum Start im Minus (finanzen.at) | |
19.11.24 |
Dow Jones 30 Industrial-Papier Microsoft-Aktie: So viel hätten Anleger an einem Microsoft-Investment von vor 5 Jahren verdient (finanzen.at) | |
15.11.24 |
Verluste in New York: Dow Jones verliert zum Ende des Freitagshandels (finanzen.at) | |
15.11.24 |
Börse New York: So entwickelt sich der Dow Jones am Freitagnachmittag (finanzen.at) | |
15.11.24 |
Schwacher Handel: Dow Jones am Freitagmittag mit Abgaben (finanzen.at) |
Analysen zu Microsoft Corp.mehr Analysen
20.11.24 | Microsoft Buy | Jefferies & Company Inc. | |
20.11.24 | Microsoft Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
20.11.24 | Microsoft Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
19.11.24 | Microsoft Outperform | RBC Capital Markets | |
18.11.24 | Microsoft Outperform | RBC Capital Markets |