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24.02.2011 12:08:36

ROUNDUP: Finanzvorstand Dave Lemus verlässt Morphosys - Zahlen ohne Überraschung

    MARTINSRIED (dpa-AFX) - Stühlerücken bei Morphosys (MorphoSys): Das Biotechnologie-Unternehmen tauscht überraschend seinen Finanzvorstand aus. Dave Lemus werde das Unternehmen Ende März 2011 verlassen, um sich anderen Aufgaben zu widmen, teilte die TecDax-Gesellschaft (TecDAX) am Donnerstag zusammen mit der Vorlage endgültiger Zahlen für 2010 mit. Nachfolger werde Jens Holstein, der am 1. Mai am Firmensitz in Martinsried bei München das Finanzressort übernehmen werde. Holstein ist derzeit Geschäftsführer der Fresenius Kabi Deutschland GmbH. 2011 peilt Morphosys erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro an. Das operative Ergebnis soll weiter steigen.

 

    Der Weggang von Lemus stehe schon seit Herbst letzten Jahres fest und habe nichts mit der im Januar gesenkten Prognose für 2010 zu tun, sagte eine Unternehmenssprecherin. "Ich verlasse Morphosys in der Überzeugung, dass meine Arbeit hier getan ist", erklärte Lemus in einer Telefonkonferenz. An der Börse brach die Morphosys-Aktie im Vormittagshandel ein: Das Papier verlor fast zehn Prozent auf 17,50 Euro.

 

    Ein Börsianer erklärte, der Wechsel des Finanzvorstands bringe etwas Unsicherheit. Analysten sehen keinen Zusammenhang mit der Prognosekürzung: "Es würde mich schon sehr wundern, wenn sich der Aufsichtsrat wegen der Prognoseänderung von Dave Lemus getrennt hätte. Ich kann mir eher vorstellen, dass er nach 13 Jahren bei Morphosys eine neue Herausforderung sucht", sagte Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff der dpa-AFX. Ähnlich äußerte sich ein Kollege.

 

    Morphosys hatte im Januar überraschend die erst im Dezember angehobene Prognose für 2010 gekappt und dies mit der bilanziellen Behandlung des Vertrags mit dem amerikanischen Pharmakonzern Pfizer begründet. "2010 war für Morphosys ein herausragendes Jahr und 2011 verspricht noch besser zu werden", sagte Morphosys-Chef Moroney während der Telefonkonferenz. 2011 soll der Umsatz auf 105 bis 110 Millionen Euro (VJ: 87) und das operative Ergebnis auf 10 bis 13 Millionen Euro steigen. 2010 hatte Morphosys operativ 9,8 Millionen Euro erzielt. Unter dem Strich wies die Gesellschaft einen Überschuss von 9,2 Millionen Euro (VJ: 9,0) aus. Der Umsatz und das operative Ergebnis blieben erwartungsgemäß hinter den im Januar zurückgenommenen Prognosen vom Dezember zurück. Der Umsatz sollte nach damaligen Berechnungen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 91 bis 94 Millionen Euro und der operative Gewinn auf 13 bis 16 Millionen Euro steigen (2009: 11,4). Die Erwartungen vom Januar wurden erfüllt.

 

    Die Investitionen in firmeneigene Forschungsaktivitäten sollen 2011 mit 40 Millionen bis 45 Millionen Euro steigen. Morphosys erwartet Fortschritte in der Weiterentwicklung seiner Produkte und rechnet damit, dass bis Ende des Jahres die firmeneigene und mit Partnern aufgebaute Pipeline bis zu 22 Entwicklungskandidaten in der klinischen Entwicklung ausweisen wird.

 

    Das Unternehmen ist auf die Entwicklung menschlicher Antikörper spezialisiert, um Medikamente zur Behandlung von Krebs, Rheuma oder Multiple Sklerose zu entwickeln. Morphosys verdient sein Geld mit Forschungskooperationen mit Pharmakonzernen wie Novartis und Pfizer.

 

    Die größte und lukrativste Allianz ist die mit Novartis. Die Schweizer sind der größte Einzelaktionär und halten rund sieben Prozent an dem Biotech-Unternehmen. Zu den immer wieder mal aufkommenden Gerüchten über eine mögliche Übernahme sagte Moroney: "Wenn eine Pharmafirma mit einem attraktiven Angebot kommt, sind wir verpflichtet, dies zu prüfen. Aber es ist nicht unser Ziel, übernommen zu werden." Eine komplette Übernahme durch die Schweizer ist durchaus denkbar: "Ich kann mir schon vorstellen, dass Novartis in drei oder vier Jahren Morphosys komplett übernehmen wird", sagte Wendorff am Donnerstag. Morphosys ist neben Qiagen (QIAGEN) eine der wenigen rund 530 Biotech-Firmen in Deutschland, die Gewinne erwirtschaftet./ep/jha/

 

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