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22.01.2014 08:58:33

ROUNDUP/Gegenwind für ABB: Gewinneinbruch wegen Winterstürmen

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Damit hat ABB nicht gerechnet: Starke Winterstürme haben dem Schweizer Konzern beim Bau von Windparks auf hoher See kostspielige Verzögerungen eingebrockt. Zudem gibt es noch "einige operative Probleme" in der Sparte. Dafür muss der Siemens-Rivale (Siemens) nun Millionen Dollar hinlegen und baut nun die Sparte um. Der Konzerngewinn ist zweistellig gesunken, wie ABB am Mittwoch in Zürich mitteilte. Analysten hatten bisher einen Anstieg erwartet. Am Dienstag hatte bereits der französische Konkurrent Alstom seine Gewinnziele teilweise einkassiert und war dafür an der Börse heftig abgestraft worden.

    Das deutet sich nun auch bei ABB an. Die Aktie des Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzerns verlor vorbörslich mehr als 5 Prozent. Die Aktionäre sind von den schlechten Nachrichten offenbar böse überrascht worden. Siemens-Aktien (Siemens) haben vorbörslich auch etwas leichter notiert. Alstom war am Dienstag um fast 14 Prozent abgestürzt.

    Analysten hingegen spielten die Gewinnwarnung der Schweizer eher herunter. Zwar werde durch die Sonderbelastungen der Konzerngewinn erheblich belastet, ein Großteil davon sei allerdings auf das Wetter zurück zu führen und habe deshalb einmaligen Charakter.

    Probleme bei der Installation von Windkraftanlagen im Meer haben ABB Ende des vergangenen Jahres stark belastet. Zudem drücken Extra-Kosten für ein Restrukturierungsprogramm. Die Folge: Der Überschuss der Schweizer ist im vierten Quartal um 13 Prozent auf 525 Millionen Dollar eingebrochen. Der Gewinn je Aktie werde um knapp zwölf Prozent auf 23 Cent sinken. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten hatten bislang mit einem starken Gewinnanstieg gerechnet.

    Im vierten Quartal mussten ABB Aufwendungen in Höhe von 260 Millionen Dollar (rund 192 Mio Euro) verbuchen. Diese Kosten seien vor allem auf Verzögerungen bei Offshore-Projekten infolge von schweren Winterstürmen in der Nordsee zurückzuführen. Zudem kamen im Geschäftsbereich Energietechniksysteme weniger Aufträge als erwartet rein.

    Konzernchef Ulrich Spiesshofer will schnell dagegen ankämpfen. Er tauschte den Chef der Sparte aus.  Mit dem Umbau will Spiesshofer auch die "operativen Probleme", die das Ergebnis ebenso belasten, in den Griff bekommen. Dies führte zu weiteren außerordentlichen Aufwendungen von 50 Millionen Dollar. Insgesamt muss ABB 310 Millionen Dollar Belastungen verdauen.

    Während die Geschäftsentwicklung in vier Sparten im vierten Quartal  den Erwartungen von ABB entsprochen habe, seien die Schwierigkeiten in der betroffenen Sparte enttäuschend, sagte Spiesshofer. "Für ABB heißt das, dass wir unser Rentabilitätsziel für diese Division im Berichtsquartal nicht erreichen können."

    ABB will die komplette Bilanz des Geschäftsjahres 2013 am 13. Februar 2014 vorlegen. Der Schweizer Konzern ist in rund 100 Ländern tätig und beschäftigt weltweit etwa 150.000 Mitarbeiter./stk/zb/fbr

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