Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktie

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft für 0 Euro bei ZERO ordern (zzgl. Spreads)

WKN: 843002 / ISIN: DE0008430026

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11.11.2025 11:41:38

ROUNDUP: Munich Re scheut höheres Gewinnziel - Hurrikan im Schlussquartal

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ein katastrophenarmer Sommer hat dem Rückversicherer Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) einen überraschend hohen Gewinnsprung verschafft. Nach den ersten neun Monaten steht ein Überschuss von knapp 5,2 Milliarden Euro zu Buche, und das Jahresziel von 6 Milliarden ist zum Greifen nah. Dennoch hob der Finanzchef und künftige Vorstandschef Christoph Jurecka sein Gewinnziel für 2025 anders als der kleinere Rückversicherer Hannover Rück nicht an. An der Börse wurden die Neuigkeiten vom Dienstag mit Kursverlusten quittiert.

Die Munich-Re-Aktie verlor am Vormittag zuletzt rund 0,3 Prozent auf 542,80 Euro und gehörte damit zu den stärksten Verlierern im DAX. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier rund elf Prozent gewonnen.

Analyst Ben Cohen von der kanadischen Bank RBC wunderte sich angesichts eines überraschend hohen Quartalsgewinns über die negative Kursreaktion. Einen deutlich größeren Treiber sieht er im Kapitalmarkttag der Munich Re, der am 11. Dezember im Kalender steht. Cohen erwartet, dass der Konzern seine Aktienrückkäufe dann deutlich aufstockt.

Im dritten Quartal verdiente die Munich Re unter dem Strich rund zwei Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Grund dafür waren vor allem geringe Großschäden: In der größten Sparte, der Schaden- und Unfall-Rückversicherung, beliefen sich die Belastungen durch Naturkatastrophen auf gerade mal 118 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Munich Re hier mit gut 1,3 Milliarden Euro mehr als elfmal so viel bezahlen müssen.

Auch im Direktgeschäft mit Großkunden aus der Industrie ging die Großschadenbelastung deutlich zurück. Auch die Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo konnte ihren Gewinn auf 304 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dabei wirkten sich jedoch positive und negative Einmaleffekte deutlich aus - einerseits die Übernahme des US-Versicherers Next, andererseits ein Steuereffekt in Deutschland.

Analysten hatten schon vor den überraschend guten Quartalszahlen erwartet, dass die Munich Re ihr Gewinnziel 2025 mit etwa 6,3 Milliarden klar übertrifft. Dass der Konzern sein Ziel auch jetzt nicht anhebt, erklärte Jurecka damit, dass sich die Aktionäre möglichst wenig schwankende Ergebnisse wünschten. Deshalb will er die Gelegenheit nutzen, im vierten Quartal etwa festverzinsliche Wertpapiere aus dem Anlagebestand zu verkaufen und damit bisher aufgelaufene Verluste zu realisieren. Dies würde auf den Gewinn drücken.

Die kleinere Konkurrentin Hannover Rück hat den verlustbringenden Verkauf von Anleihen bereits im dritten Quartal vollzogen, nachdem auch sie im Sommer von geringen Katastrophenschäden profitiert hatte. Allerdings hob deren Vorstandschef Clemens Jungsthöfel seine Gewinnprognose für 2025 am Montag trotzdem von rund 2,4 Milliarden auf 2,6 Milliarden Euro an.

Jurecka will hingegen noch etwas Spielraum behalten - auch für den Fall, dass im Rest des Jahres noch der eine oder andere Sturm hohe Versicherungsschäden verursacht. So hat Hurrikan "Melissa" in der Karibik nach Schätzung von Experten gerade erst Schäden in Höhe eines einstelligen Milliarden-Dollar-Betrags angerichtet.

Jurecka erwartet auf Basis einer frühen Schätzung, dass die Munich Re einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag tragen muss. Für eine Aussage zu Taifun "Fung-Wong", der gerade die Philippinen getroffen hat, sei es hingegen noch zu früh, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Unterdessen ist der jahrelange Preisanstieg im Rückversicherungsgeschäft zumindest zu Ende. Die Konzernspitze musste ihre Erwartungen an die Einnahmen in diesem Jahr deshalb ein weiteres Mal kappen.

Wegen veränderter Vertragsbedingungen und Wechselkurse dürfte der Versicherungsumsatz in diesem Jahr 61 Milliarden Euro erreichen, erklärte der Konzern. Erst im Sommer hatte das Management seine Erwartung auf 62 Milliarden gesenkt. Auch diesmal stammt die Kürzung allein aus dem Rückversicherungsgeschäft.

Andererseits sollen die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung und dem Geschäft mit Großkunden aus der Industrie einen kleineren Teil des Umsatzes aufzehren als bislang gedacht.

Auf dem Kapitalmarkttag des Konzerns im Dezember will der Vorstand neue Ziele für die kommenden Jahre veröffentlichen. Zum 1. Januar übernimmt Finanzvorstand Jurecka dann den Chefposten vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Joachim Wenning, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte und in den Ruhestand geht./stw/mne/mis

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