28.07.2015 17:10:40
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ROUNDUP: US-Pharmakonzerne setzen in Schwächephase auf neue Krebsmittel
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach verheißungsvollen Verkaufsstarts ihrer neuen Krebsmittel können die US-Pharmakonzerne Pfizer und Merck & Co (Merck) wieder auf eine Linderung ihrer Wachstumsschmerzen hoffen. Zwei wichtige Mittel überflügelten bei den Verkäufen im zweiten Quartal die Erwartungen von Analysten. Beide Konzerne hoben am Dienstag zudem ihre Prognosen für verschiedene Gewinnkennzahlen an. Im laufenden Jahr hinken beiden Konzerne bei Umsatz und Gewinn allerdings noch ihren Vorjahreswerten hinterher. Der starke Dollar macht ihnen zu schaffen. Auch für den Umsatz zahlreicher Medikamente, die inzwischen ihren Patentschutz verloren haben, haben sie noch keinen Ersatz gefunden.
Die ersten Verkäufe neuer Krebsmittel dürften den Konzernen aber Hoffnung machen. Pfizer nahm mit dem kürzlich auf den Markt gebrachten Brustkrebsmedikament Ibrance im zweiten Quartal ein Drittel mehr Geld ein als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz mit dem Hautkrebsmedikament Keytruda von Merck & Co. lag ebenfalls über den Schätzungen, eine mögliche Zulassung des Mittels gegen Lungenkrebs prüft die US-Gesundheitsbehörde derzeit im Schnellverfahren.
Ibrance sorgte im zweiten Quartal mit dafür, dass der Konzernumsatz bei Pfizer zumindest aus eigener Kraft im Jahresvergleich wieder um ein Prozent zulegte. Der starke Dollar ließ den Umsatz am Ende allerdings um sieben Prozent auf 11,85 Milliarden US-Dollar (10,7 Mrd Euro) fallen.
Beim Umsatz wie auch bei wichtigen Gewinnkennzahlen übertraf Pfizer die Erwartungen von Analysten. Der überwiegend um Effekte von Zu- und Verkäufen bereinigte Gewinn je Aktie sank im Jahresvergleich zwar um zwei Cent auf 0,56 Dollar, Beobachter hatten aber lediglich mit einem Wert von 0,52 Dollar gerechnet. Unter dem Strich blieben rund 2,6 Milliarden Dollar Gewinn übrig, zehn Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Aktien lagen leicht im Plus.
Auch bei Merck schrumpfte der Gewinn deutlich auf 687 Millionen Euro, ein Rückgang um zwei Drittel. Um seine Margen wieder auf Vordermann zu bringen, denkt das Unternehmen über den Verkauf "reifer" Mittel nach, wie das Management ankündigte. Als "reif" werden Medikamente bezeichnet, die schon länger am Markt sind. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern seine rezeptfreien Mittel an Bayer verkauft. Deshalb, vor allem aber wegen des starken Dollars, ging der Umsatz im zweiten Quartal um fast 11 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar zurück.
Beim Gewinn je Aktie schraubte Merck wegen Währungsproblemen in Venezuela seine Erwartungen an das laufende Jahr herunter. Ohne solche Sondereffekte sowie ohne Kosten, die aus Zu- und Verkäufen entstehen, will der Konzern in diesem Jahr aber etwas mehr verdienen als bislang angekündigt./fri/she/he
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