Verkehrssicherheitsbehörde |
21.02.2023 22:36:00
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Tesla-Aktie schwächer: US-Aufseher durch Tesla-Unfall auf den Plan gerufen - Tesla wohl vor Kauf von Sigma Lithium - Sigma-Aktie springt hoch
Zunächst blieb unbekannt, ob beim Tesla zum Zeitpunkt des Unfalls das Fahrassistenz-System "Autopilot" eingeschaltet war. Die NHTSA hatte nach früheren Unfällen, bei denen vom Computer gesteuerte Teslas auf stehende Feuerwehrwagen und Ambulanzen mit eingeschalteten Warnleuchten auffuhren, im Jahr 2021 Ermittlungen eingeleitet. Tesla aktualisierte kurz darauf die "Autopilot"-Software mit einem Update, das die Erkennung solcher Fahrzeuge verbessern sollte.
Bei dem neuen Zusammenstoß in der Nacht zum Samstag in Kalifornien war ein Leiterwagen der Feuerwehr schräg auf einer Autobahn-Strecke geparkt, um Räumungsarbeiten nach einem vorherigen Unfall abzuschirmen. Auf von der Feuerwehr veröffentlichten Fotos war ein Tesla-Fahrzeug mit sehr stark beschädigtem Vorderteil zu sehen.
Die NHTSA führt auch Ermittlungen wegen Fällen, in denen die "Autopilot"-Software abrupte Bremsmanöver ausgelöst haben soll. Tesla betont, "Autopilot" sei nur ein Assistenzsystem und die Fahrer müssten stets die Hände am Lenkrad behalten und jederzeit bereit sein, einzugreifen. Dennoch wurden Unfälle bekannt, in denen sich die Menschen am Steuer zu sehr auf die Software verließen und die Verkehrssituation nicht beachteten.
Vergangene Woche kündigte Tesla nach wiederum anderen Untersuchungen der NHTSA das Update einer in den USA testweise verfügbaren fortgeschrittenen Version der "Autopilot"-Software mit der Bezeichnung "Full Self-Driving" (komplett selbstfahrend) an. Entgegen dem Namen macht auch diese Variante einen Tesla nicht zu einem selbstfahrenden Auto, soll aber unter anderem Ampeln sowie Verkehrsschilder berücksichtigen - und damit durch die Stadt navigieren können. Das Update wird per Funk aufgespielt, wird aber formell als Rückruf geführt. Laut der Rückruf-Notiz können Autos mit der Version zum Beispiel auf Kreuzungen Stoppschilder missachten und aus Abbiege-Spuren geradeaus fahren.
Tesla denkt wohl an Kauf von Sigma Lithium nach
Tesla ist offenbar am Kauf von Sigma Lithium interessiert. Zudem ist der US-Elektroautobauer mit seinen Widersprüchen beim Land Brandenburg nicht nur mit einer Auflage zur Grundwasserkontrolle erfolgreich gewesen. Tesla denkt laut Kreisen an eine Übernahme des Batterierohstoffkonzerns Sigma Lithium. Der Autobauer von Firmenchef und Milliardär Elon Musk habe mit möglichen Beratern über ein Angebot gesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagabend unter Berufung auf informierte Personen. Sigma Lithium will in einem Großprojekt in Brasilien Lithium fördern, ein benötigter Rohstoff für die derzeit gängige Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Im vergangenen Jahr war der Preis für Lithium stark angestiegen. Mit dem Hochlauf der Produktion von Elektroautos vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts könnte der Rohstoff knapp werden.Die Überlegungen seien in einem frühen Stadium und das Vorhaben könnte auch platzen, hieß es weiter. Zudem sei Sigma nur eine Option von Tesla, sich an Förderern zu beteiligen. Sigma Lithium gehört zu 46 Prozent dem brasilianischen Finanzinvestor A10 Investimentos, der einen Verkauf seines Anteils erwägen soll. Tesla äußerte sich gegenüber Bloomberg nicht zu den Informationen.
Die Aktie von Sigma Lithium zog am Dienstag im NASDAQ-Handel bis zum Handelsende um 16,11 Prozent auf 34,23 US-Dollar an. Die Tesla-Aktie notierte an der NASDAQ letztlich 5,25 Prozent tiefer bei 197,37 US-Dollar.
Tesla kippt weitere Auflage für Grünheide
Das Landesumweltamt Brandenburg kippte auf Antrag des Unternehmens auch eine Nebenbestimmung für Tesla zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Das teilte das Landesumweltamt der Deutschen Presse-Agentur mit.
Das Land wollte, dass Tesla in bestimmten Fällen bei der eigenen Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen die Analysen bei der Wasserbehörde des Kreises Oder-Spree einreicht. Dabei geht es um Fälle, bei denen Tesla Stoffe aufgrund eines geringen Anteils in eine niedrigere Gefährdungsklasse eingestuft hat. Das Unternehmen wandte sich dagegen. Das Landesamt für Umwelt entsprach dem und hob die Nebenbestimmung für Tesla auf. Damit kann der Autobauer die Wassergefährdungsklasse für diese Gemische selbst einstufen, ohne Analysen vorlegen zu müssen. Das Landesumweltamt äußerte sich auf Anfrage nicht und verwies auf ein laufendes Rechtsverfahren zum Bescheid des Widerspruchs.
Der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg sieht Risiken. "Die Gefahreneinstufung der Gemische ist nicht überprüfbar. Wir als Verbände und die Öffentlichkeit haben durch Schwärzung der Antragsunterlagen sowie des Genehmigungsbescheids keine Möglichkeit, diese Prozesse nachzuvollziehen", sagte Landesgeschäftsführer Michael Ganschow. "Unklar bleibt, welche Stoffe in der Batteriezellfertigung zum Einsatz kommen. Hier wäre mehr Transparenz dringend geboten."
Das Landesamt für Umwelt hatte auf den Widerspruch von Tesla hin einige Vorgaben geändert, einige zurückgewiesen und auch aufgehoben. Unter anderem hatte es die Vorgabe aufgehoben, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner in alle grundwasserrelevanten Fragestellungen einbezogen werden muss. Daraufhin klagte der Verband vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) gegen die Landesbehörde. Inzwischen reichten auch der Naturschutzbund Brandenburg und die Grüne Liga Brandenburg Klage ein - sie kritisieren, dass sie vor dem Erlass des Widerspruchsbescheids nicht angehört wurden. Das Brandenburger Umweltministerium hatte die weggefallene Auflage zur Einbindung des lokalen Wasserverbands zur Grundwasserüberwachung verteidigt.
Seit März 2022 stellt Tesla in seiner einzigen europäischen Autofabrik in Grünheide in Berlin Elektrofahrzeuge her. Dort sollen in einer ersten Ausbaustufe rund 12 000 Beschäftigte arbeiten.
GRÜNHEIDE / NEW YORK / WASHINGTON (dpa-AFX)
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