Millionen-Spenden |
30.07.2024 23:18:00
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Tesla-Chef Elon Musk mit Unterstützung für Präsidentschaftskandidat Trump - Ignoranz oder Kalkül?
• Umweltbewusste E-Auto-Käufer könnten dadurch abgeschreckt werden
• Autoexperten sehen in Musks Trump-Nähe eine kalkulierte Strategie
Elon Musk, der zu den reichsten Menschen der Welt gehört, sucht die politische Nähe zu Donald Trump. Nachdem der Tech-Milliardär dem Republikaner in der Vergangenheit schon mehrfach seine Unterstützung ausgesprochen hat, greift er ihm nun anscheinend auch finanziell tatkräftig unter die Arme. So berichtete das "Wall Street Journal", der 53-Jährige beabsichtige monatlich rund 45 Millionen US-Dollar an die Organisation "America PAC" zu zahlen, die Trumps Wahlkampf unterstützt. Der Multimilliardär wolle im Juli mit den Spenden beginnen, hieß es.
Kunden könnten sich von Tesla abwenden
Lange Zeit profitierte E-Auto-Pionier Tesla von Musks proklamiertem Kampf gegen den Klimawandel durch das Fördern von E-Mobilität. Doch seine laute Unterstützung für Trump, der den menschengemachten Klimawandel leugnet, könnte nun progressive Käufer, die sich für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen einsetzen, womöglich abschrecken.
"Da sich die parteipolitischen Gräben in Amerika vertiefen, hat Elon Musks sehr öffentliche Unterstützung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump das Potenzial, die den Demokraten zugeneigten Verbraucher zu verprellen, die eher Käufer von Elektroautos sind, und könnte daher eine erhebliche Bedrohung für Teslas Gewinn darstellen", schrieb laut "MarketWatch" beispielsweise Jessica Caldwell, Leiterin des Bereichs Einblicke bei Edmunds, in einer Mitteilung an Kunden.
E-Auto Förderung könnte wegfallen
Hinzu kommt, dass eine Trump-Administration wahrscheinlich die Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge kürzen oder gar abschaffen dürfte. Bei Tesla dürfte sich dies deutlich bemerkbar machen, schließlich wurden die Einnahmen des US-Konzern allein im zweiten Quartal durch diese Steuergutschriften in Höhe von 890 Millionen US-Dollar begünstigt. Während der Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren nach der Vorlage enttäuschender Quartalsergebnisse versuchte Musk jedoch, die drohenden Kürzungen als positiv darzustellen: "Ich schätze, dass es einige Auswirkungen geben würde", so Musk und ergänzte, dass "es für unsere Konkurrenten verheerend wäre".
Musks Strategie
Auf den ersten Blick mag es den Anschein erwecken als würde Musk die Augen vor der Realität verschließen, doch womöglich steckt hinter seiner Unterstützung für Trump auch knallhartes Kalkül. Dieser Ansicht ist laut "n-tv" jedenfalls Ferdinand Dudenhöffer: "Die Millionen für den Trump-Wahlkampf sind eine 'Giga'-Wette. Musk ist ein Spieler, er liebt das Risiko. Trump war nie ein Freund des E-Autos. Er hält Klimawandel für Propaganda. Also muss sich Musk überlegen, wie er in seinem wichtigen Markt USA auf die Beine kommt", argumentierte der renommierte Autoexperte und fügte hinzu: "Ich denke, er wird es schaffen, Trump auf seine Seite zu ziehen." Dass Tesla dabei ein paar Idealisten als Kunden verliert, sei ein hinnehmbarer Verlust.
Diese Meinung teilt laut "n-tv" auch Frank Schwope, der Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands in Köln und Hannover lehrt: "Gewinnt Trump die Wahl, dürfte er Musk in den nächsten Jahren massiv unterstützen", kommentierte er den Schachzug des Tesla-Chefs.
Geht Musk auf Abstand?
Angesprochen auf den Bericht des "Wall Street Journal" dementierte Musk in einem Interview, das auf seiner Kurznachrichtenplattform X geführt wurde, entsprechende Spenden-Pläne: "Was in den Medien berichtet wurde, ist einfach nicht wahr", sagte der Tesla-Chef. "Ich spende keine 45 Millionen Dollar pro Monat an Trump."
My conversation with @elonmusk. Live today at 3pm ET. https://t.co/RyaZFmvC8i
- Dr Jordan B Peterson (@jordanbpeterson) July 22, 2024
Allerdings bestätigte er, dass er tatsächlich den America PAC gegründet habe, jedoch handele es sich hierbei nicht um eine "parteiliche Organisation". Damit bleibt unklar, ob der Tausendsassa von seinem Vorhaben wieder Abstand nimmt oder ob er lediglich versucht es herunterzuspielen.
Redaktion finanzen.at
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