29.09.2010 19:00:34
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UPDATE2: Procter & Gamble schürt Übernahmefantasie bei Beiersdorf
(NEU: Weitere Aussagen von Procter & Gamble, Schlusskurs von Beiersdorf)
Von Kirsten Bienk und Olaf Ridder DOW JONES NEWSWIRES HAMBURG/FRANKFURT (Dow Jones)--Procter & Gamble ist an einer Übernahme des Nivea-Herstellers Beiersdorf interessiert. Der CEO des US-Konsumgütergiganten, Robert McDonald, sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch in Rumänien, Beiersdorf sei eine "grandiose Marke". Allerdings müsse der Preis stimmen und Beiersdorf auf Procter & Gamble zukommen. Die Beiersdorf-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Äußerung des Managers.
Am Nachmittag sagte ein Sprecher des US-Konzerns, angesichts der eigenen Akquisitionskriterien sei es "unwahrscheinlich", dass in naher Zukunft größere Zukäufe getätigt werden. Zudem mache der Konzern keine feindlichen Übernahmeangebote. "Die Unternehmen müssen für einen Verkauf zur Verfügung stehen, bevor wir uns auf einen Akquisitionsprozess einlassen", erklärte er weiter.
Beiersdorf und Mehrheitsaktionärin maxingvest wollten zu den Avancen von McDonald nicht Stellung nehmen. Analysten bezweifeln unterdessen, dass ein solches Vorhaben realistisch ist. "Dass Procter & Gamble ein Interesse hat, Beiersdorf zu übernehmen, ist durchaus glaubwürdig", sagte Analyst Heiko Feber vom Bankhaus Lampe. Schließlich habe das Unternehmen 2002 schon einmal Interesse bekundet. Unrealistisch sei eine Übernahme insofern, weil es für den Großaktionär maxingvest keinen Grund gebe, sich von einem solchen soliden Investment wie Beiersdorf zu trennen.
Ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte, sieht es ähnlich. Das Interesse von P&G sei sicher da, weil sie es vor acht Jahren schon gewollt hätten, sagte er. Damals sei es zu konkreten Gesprächen gekommen, nicht aber zu einem Abschluss. Beiersdorf sei ein Basis-Investment für die Eignerfamilie und es gebe keinen Grund, der für einen Verkauf spreche. Ein anderer Analyst nannte die Aussagen von McDonald "eine Liebeserklärung an Beiersdorf".
Ein dritter Analyst wunderte sich indes über die offene Rede des P&G-CEO. "Ehrlich gesagt, wenn ich ein Unternehmen kaufen wollte, würde ich mich nicht vorher als Interessent hinstellen und selber die Preise verderben", sagte er. McDonald habe wahrscheinlich nur die Ungebrochenheit seines Interesses an Beiersdorf kommunizieren wollen. Aus diesem Grund rät der Analyst davon ab, konkrete Schritte hinein zu interpretieren.
Der Handel zeigte sich von den klaren Aussagen ebenfalls überrascht. "Das lief zwar als Gerücht schon hundert Mal rum, aber etwas so offen zu sagen, ist schon der Hammer", sagte ein Händler. Die Aktie reagierte mit einem Plus von rund 10%, fiel dann im Verlauf des Nachmittags aber wieder. Für die Händler ist dies nicht ungewöhnlich. Dass nach einem solchen Sprung Gewinne mitgenommen werden, sei "selbstverständlich", sagte ein Marktteilnehmer. Aus dem Xetra-Handel verabschiedete sich die Beiersdorf-Aktie mit einem Kursplus von 4% auf 44,50 EUR.
maxingvest hält mittelbar an der Beiersdorf AG 50,46%. Weitere 10% der Aktien gehören dem Hamburger DAX-Unternehmen. maxingvest bezeichnet sein Engagement bei Beiersdorf als langfristig angelegte Strategie. Kurzfristige Gewinnmaximierung sei nicht das Ziel.
Webseite: www.beiersdorf.de-Von Kirsten Bienk und Olaf Ridder, Dow Jones Newswires, +49 (0) 40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com, DJG/kib/cbr/sha (END) Dow Jones Newswires
September 29, 2010 12:30 ET (16:30 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 30 PM EDT 09-29-10
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