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12.04.2013 17:19:58

WDH/Wochenausblick: Frischer Wind könnte Dax auf 8.000 Punkte treiben

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Frischer Wind von den Quartalsberichten könnte den Dax (DAX) in den kommenden Tagen nach oben treiben. Das Erklimmen von 8.000 Punkten halten Experten für absehbar.

    Bis Anfang Mai rücken nun die Quartalsberichte der Unternehmen in den Blick: Auch wenn die Berichtssaison laut Bernecker-Börsenbrief womöglich "nur vereinzelt Überraschungen" birgt, könnte ihr Verlauf die entscheidenden Impulse für einen weiteren Gipfelsturm des Dax parat halten. Die Experten der Landesbank Berlin (LBB) gehen sogar davon aus, dass "die Firmen die Ertragserwartungen mehrheitlich übertreffen und für positive Impulse sorgen".

ZYPERN UND KOREA KÖNNTEN DAX AUSBREMSEN

    Aus markttechnischer Perspektive könnten laut Bernecker-Börsenbrief höchstens noch "politische Ereignisse à la Zypern oder Korea" im Weg stehen. Am Freitag hatte die Euro-Gruppe das Rettungspaket für Zypern gebilligt, das internationale Hilfspaket mit zugesagten Kredithilfen von 10 Milliarden Euro reicht aber bei weitem nicht aus. Um den gesamten Finanzbedarf der pleitebedrohten Inselrepublik zu decken, sind inzwischen 23 Milliarden Euro statt bislang gut 17 Milliarden Euro notwendig. In Korea ist die Lage weiter extrem angespannt: Südkorea hat Hinweise darauf, dass Nordkorea in Kürze eine oder zwei Mittelstreckenraketen testen könnte.

    Nichtsdestotrotz blicken die Experten der Landesbank Berlin (LBB) optimistisch auf die Kursentwicklung der kommenden Woche: "Der Dax hielt sich in seiner mittelfristigen Aufwärtsbewegung, so dass das Allzeit-Hoch (8.152 Punkte) bereits kurzfristig in Angriff genommen werden könnte". Auch wenn die Lage in Korea, die Konjunkturunsicherheit und die Schuldenkrise als Belastungsfaktoren weiter präsent seien, stützten die Notenbanken den Markt mit "weit geöffneten Geldschleusen". Fehlende Anlagealternativen, moderate Bewertungen und hohe Dividendenrenditen seien weitere Anreize.

HELABA SIEHT WEITER UNSICHERHEIT

    Im Gegensatz dazu sind die Experten der Helaba davon überzeugt, dass die Korrekturphase noch nicht beendet ist. Schließlich sei die von den US-Aktienindizes getragene Erholung weniger von positiven Konjunkturnachrichten ausgelöst worden als vielmehr von der Aussicht auf eine anhaltend expansive Geldpolitik in den USA. Am aktuellen fundamentalen Umfeld dürfte sich nach ihrer Ansicht nach in der anstehenden Berichtswoche nichts ändern: Die Helaba-Experten erwarten von den Daten zur US-Industrieproduktion keine positiven Impulse und rechnen bei der Veröffentlichung des deutschen ZEW-Index am Dienstag sogar mit einer Enttäuschung.

    "Insgesamt ist für den deutschen Aktienmarkt die Unsicherheitsphase noch nicht beendet", fasst Claudia Windt zusammen. Es bleibe der Blick auf China und die Hoffnung, dass zumindest die chinesische Industrieproduktion überzeuge. China gibt am Montag als eine der weltweit ersten Volkswirtschaften die Wachstumszahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres bekannt.

KONJUNKTURDATEN UND QUARTALSZAHLEN

    In den USA stehen in der kommenden Woche unter anderem Daten zur Industrieproduktion im Mittelpunkt des Interesses. Volkswirte der Postbank (Deutsche Postbank) rechnen bei den März-Daten mit einem ähnlich guten Abschneiden wie im Vormonat. Ferner werden der Empire State Index am Montag und der Philadelphia Fed Index am Donnerstag erste Stimmungsdaten aus der US-Industrie für April liefern. Darüber hinaus werden die Verbraucherpreise (Dienstag) das Interesse auf sich ziehen.

    In den USA legen neben einigen Banken (Citigroup  (Citigroup), Goldman Sachs , Bank of America,) auch Industriekonzerne wie Coca-Cola   (Coca-Cola) und Johnson & Johnson (JohnsonJohnson) sowie Technologieunternehmen (Intel  (Intel) , IBM , Yahoo , Google) ihre Bilanzen für das erste Quartal vor. Microsoft  (Microsoft) veröffentlicht am Donnerstag die Zahlen für das dritte Quartal. Diesseits des Atlantiks lassen sich Branchenriesen wie Nokia , Nestle (Nestlé) und Rio Tinto in die Bücher schauen.

SAP LEGT ALS ERSTER DAX-KONZERN QUARTALSBILANZ VOR

    SAP (SAP) legt am Freitag als erster Dax-Konzern die Zwischenbilanz vor. Während sich die US-Investoren in die vorgelegten Quartalsberichte vertiefen, reisen die Aktionäre hierzulande quer durch die Republik: Von Nord bis Süd laden die Unternehmen zu ihrer Hauptversammlung und schütten mitunter Dividenden aus. Beiersdorf (Hamburg), Gea (Oberhausen) und RWE (Essen) zählen ebenso dazu wie Henkel (Henkel vz) (Düsseldorf), Bilfinger (Bilfinger SE) (Mannheim) und Sky Deutschland (Unterföhring)./sf/kro/he

    --- Von Sonja Funke, dpa-AFX ---

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