22.02.2022 17:49:43

XETRA-SCHLUSS/Nach Aufholjagd nur noch etwas leichter

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Erleichterung am deutschen Aktienmarkt: Nach einem Rutsch am Morgen auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr haben die Kurse die Verluste zum großen Teil wieder wettgemacht und nur etwas leichter geschlossen. Der DAX gab um 0,3 Prozent auf 14.693 Punkte nach, damit schloss er gut 330 Punkte über seinem Tagestief. "Schnäppchenjäger griffen bei 14.350 Punkten zu und sorgten so für eine Wende, mit der nach der historischen Rede Putins an die Nation wohl nur die Wenigsten gerechnet haben dürften", sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Gestützt wurde die Stimmung aber auch von Porsche und VW: Sie zogen stark an, weil der Wolfsburger Konzern die Pläne für den Börsengang der Sportwagentochter nun konkretisiert hat.

Zur Ukraine-Krise hieß es, der Markt warte darauf, welche konkreten Sanktionen nun umgesetzt werden. Der Handel mit Russland sei vergleichsweise klein, die Importe beschränkten sich fast ausschließlich auf Energie und andere Rohstoffe. "Insofern sollte die Wirkung nicht überbewertet werden, auch wenn die steigenden Öl- und Gaspreise die Inflationsraten noch einmal nach oben treiben", so ein Händler. Deutschland wird den Zertifizierungsprozess für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 vorerst stoppen. Positiv bewertet wurde, das zumindest die Ölpreise deutlich von den Tageshochs zurückkamen, auch in der Erwartung, der Iran könnte Lieferlücken aus Russland bald teilweise ausgleichen.

VW lässt Porsche Sportwagen an die Börse

VW stiegen um 7,8 Prozent und Porsche Holding um 11,3 Prozent. Volkswagen bereitet einen milliardenschweren Börsengang der Sportwagentochter vor. Der Wolfsburger DAX-Konzern befindet sich eigenen Angaben zufolge dazu "in fortgeschrittenen Gesprächen" mit der Porsche Automobil Holding SE. Beide Unternehmen hätten eine entsprechende Eckpunktevereinbarung verhandelt, die die Basis für die weiteren Schritte zur Vorbereitung eines möglichen Gangs auf das Parkett bilden soll. "Gemessen an Tesla ist der Sportwagenhersteller mehr wert als der gesamte VW-Konzern", sagte ein Händler.

Daneben waren Aktien mit Rüstungsbezug gefragt, so legten Airbus und Rheinmetall um etwa 2 Prozent zu. "Die Friedensdividende gehört nun endgültig der Vergangenheit an", so ein Händler. Stattdessen dürften nun die Rüstungsausgaben steigen.

Kurseinbruch bei Fresenius - FMC besser - Medigene fast verdoppelt

Die Aktie von Fresenius brach nach Geschäftszahlen um 8,4 Prozent ein. Händler meinten, die Zahlen seien zwar in Ordnung, der Ausblick aber vorsichtig. FMC zogen dagegen um 2,2 Prozent an. Die Corona-Pandemie habe zwar weiter belastet, aber am wichtigsten sei die Aussage, laut der das Gewinnwachstum im laufenden Jahr zunehmen solle. Die hauseigenen Prognosen für das vierte Quartal wurden erreicht.

Für Leoni ging es um 2,4 Prozent nach unten. Die Meldung, dass Pierer Industrie AG den Stimmrechtsanteil am Automobilzulieferer auf über 20 Prozent erhöht hat, stützte nicht. Die Meldung kam nicht unerwartet.

Die Meldung, dass die deutschen Biotechnologie-Unternehmen Biontech und Medigene bei der Entwicklung von Immuntherapien zur Behandlung von Krebs kooperieren, trieb den Aktienkurs von Medigene um 92,2 Prozent nach oben. "Medigene hat nun einen starken Partner an seiner Seite", so ein Marktteilnehmer. Damit könne das Potenzial der TCR-Entdeckungsplattform gehoben werden.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 14.693,00 -0,3% -7,50%

DAX-Future 14.652,00 -0,4% -7,46%

XDAX 14.661,32 +1,3% -7,49%

MDAX 32.191,64 -0,4% -8,35%

TecDAX 3.148,44 -0,2% -19,69%

SDAX 14.143,71 -0,7% -13,83%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 165,64 -125

Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag

DAX 17 23 0 6.640,1 115,3 78,1

MDAX 18 30 2 951,3 61,0 45,0

TecDAX 11 18 1 1.239,1 39,8 28,3

SDAX 17 51 2 297,9 18,8 13,6

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 22, 2022 11:50 ET (16:50 GMT)

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