von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Mit der Bestnote "AAA" der Ratingagenturen können weltweit nur wenige Unternehmen aufwarten - Microsoft gehört dazu. Der US-Softwarekonzern, gerade auf der Suche nach einem neuen Chef, versucht sich anders zu positionieren: Hardware sowie Cloud-Computing sollen eine größere Rolle spielen.

Erste Erfolge stellten sich schon ein. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das mit dem Juni endet, ließen steigende Absatzzahlen bei Surface-Tablets und der Erfolg der neuen Xbox-Generation die Erlöse in der Konsumentensparte stärker klettern als erwartet. Weil auch das Geschäft mit Firmenkunden erfolgreich verlief, legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahr kräftiger zu als von Analysten vorhergesagt.

Noch drücken etwa Vorleistungen für Entwicklungs- und Marketingausgaben auf die Margen. Der Ausbau des eigenen Ökosystems aus Hard- und Software sowie Diensten sichere aber die längerfristigen Wachstumspotenziale, meinen die Analysten der LBBW.

Microsoft-Anleihen sind deshalb als stabilisierendes Basisinvestment auch für vorsichtige Anleger zu empfehlen. Jüngst sammelte der Konzern mit mehreren Bonds acht Milliarden Dollar am Kapitalmarkt ein. Ein Teil wurde in großer Stückelung von 100.000 in Euro emittiert, der Rest in kleiner Stückelung in der US-Währung. Das 2023 fällige Dollarpapier bringt beim aktuellen Kurs eine Rendite von 3,6 Prozent per annum.

Wer sich den Bond ins Depot legt, sollte sich des Währungsrisikos bewusst sein. Damit sind indes auch Chancen verbunden. Denn der Dollar ist nach Ansicht vieler Analysten unterbewertet; für einen Euro müssen derzeit fast 1,38 Dollar gezahlt werden. Die LBBW sieht den Kurs Ende 2014 bei 1,30 Dollar, HSBC prognostiziert 1,24 Dollar. Neben dem Zinsertrag könnte Anlegern also ein Währungsgewinn winken.

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