24.08.2016 22:42:47
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MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen an Wall Street - Ölpreis unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit dem Näherrücken des Notenbankertreffens in Jackson Hole wächst die Nervosität der Anleger. War der Handel am Mittwoch zunächst von Abwarten geprägt, zogen es im späteren Verlauf mehr und mehr Anleger vor, Gewinne mitzunehmen.
Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen spricht aber erst am Freitag. Bis dahin bleiben die Akteure an den Finanzmärkten im Ungewissen über die kurzfristige Zinspolitik der Federal Reserve, was sich durch Zurückhaltung am Aktienmarkt ausdrückt. Am Mittwoch kam die einzige Orientierungshilfe in Sachen Zinsspekulationen vom Immobilienmarkt. Die Verkäufe bestehender Häuser sind demnach im Juli stärker gefallen als erwartet, gleichwohl setzten die Daten kaum Akzente.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,4 Prozent auf 18.481 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,5 und 0,8 Prozent. Der Nasdaq-Composite hatte erst am Dienstag ein neues Rekordhoch markiert. Die Umsätze waren mit 756 (Dienstag: 734) Millionen gehandelten Aktien wieder etwas lebhafter. Den 922 (2.046) Kursgewinnern standen 2.122 (992) -verlierer gegenüber, während 99 (95) Titel unverändert schlossen.
Beobachter fürchteten unterdessen, dass die Yellen-Rede nicht das halten könnte, was der Markt sich verspreche - nämlich etwas mehr Gewissheit über den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung in den USA. Zuletzt hatten sich Fed-Vertreter eher falkenhaft geäußert und damit Spekulationen über einen möglichen Zinsschritt noch im laufenden Jahr befeuert. Einer Zinserhöhung schon im September dürfte Yellen dagegen kaum den Weg bereiten, da sind sich Marktakteure mehrheitlich ziemlich sicher. Am Zinsterminmarkt liegt die entsprechende Wahrscheinlichkleit bei rund 20 Prozent.
Fokussierung auf Yellen birgt Gefahren "Verunsicherung umspannt die globalen Märkte in der laufenden Woche und die Sorgenfalten der Investoren nehmen zu" sagte FXTM-Analyst Lukman Otunuga. "Der Mangel an Impulsen sendet eine unausgesprochene Warnung vor dem Treffen in Jackson Hole aus. Anleger sollten sich in der laufenden Woche bewusst sein, dass die Fokussierung auf die Yellen-Rede die Gefahr eines explosionsartigen Zuwachses der Volatilität bedeuten kann, falls Marktakteure wegen des Fahrplans der Zinserhöhung allein gelassen werden", warnte der Analyst.
Der Rückzug aus Aktien wurde auch durch fallende Ölpreise angeheizt. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte sich zum Settlement um 2,8 Prozent auf 46,77 US-Dollar, nachdem das US-Energieministerium überraschend einen Anstieg seiner Ölvorräte gemeldet hatte. Analysten hatten eine leichte Abnahme der Bestände erwartet. Schon am Vorabend hatte der US-Branchenverband API von einem deutlichen Lageraufbau von Erdöl in den USA auf Wochensicht berichtet. Als Belastung für die Ölpreise nannten Händler ferner die Verhandlungen in Nigeria zwischen militanten Rebellengruppen und der Regierung über eine Einstellung der Feindseligkeiten. Damit könnten in dem afrikanischen Ölland Förderung und Export anziehen. Die europäische Sorte Brent verbilligte sich um 1,8 Prozent auf 49,05 Dollar.
Die Erwartung einer eher falkenhaft gestimmten US-Notenbankpräsidentin Yellen stützte den Dollar, der Euro gab im späten US-Handel auf etwa 1,1260 Dollar nach. Am Vorabend hatte er bei etwa 1,13 Dollar notiert.
Der Goldpreis fiel zum Settlement um 1,2 Prozent auf 1.129,70 Dollar. Händler sahen Parallelen zum Aktienmarkt, denn auch bei Gold dürfte erst die Yellen-Rede die nächsten größeren Impulse setzen.
Wenig Bewegung gab es auch am Rentenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 1 Basispunkt auf 1,56 Prozent stieg. Wegen der Urlaubssaison seien die Umsätze im August ohnehin schon gering, sagten Händler. Vor Jackson Hole dünnten sie noch mehr aus.
Enttäuschender Ausblick drückt Intuit Unter den Einzelwerten an der Börse fielen Intuit um 3,5 Prozent. Das Softwareunternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten zwar übertroffen, enttäuschte aber mit dem Ausblick. La-Z-Boy stürzten um 12,7 Prozent ab. Der Möbelhersteller hatte mit seinen Geschäftszahlen die Expertenschätzungen verfehlt. Dabei stieß Anlegern vor allem die deutlich gesunkene operative Marge sauer auf.
Der Modeeinzelhändler Express hatte für das zweite Quartal Ergebnisse vorgelegt, die noch flauer ausgefallen waren, als die Gewinnwarnung vom Mai hatte erwarten lassen. Anleger schicken die Titel um 25,5 Prozent auf Talfahrt. Der Pharmakonzern Pfizer nimmt nur wenige Tage nach einer Milliardenübernahme erneut viel Geld für einen Zukauf in die Hand. Diesmal erwirbt der Konzern die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an entzündungshemmenden Wirkstoffen und bereits zugelassenen Mitteln des britischen Wettbewerbers Astrazeneca. Der Pfizer-Kurs sank um 0,8 Prozent.
Mit einem Minus von 5,4 Prozent bestraften Anleger Mylan für die umstrittene Entscheidung, die Preise für seine EpiPens zu erhöhen. Diese Adrenalin-Injektoren werden bei der Notfallbehandlung allergischer Schocks eingesetzt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.481,48 -0,35 -65,82 6,06 S&P-500 2.175,44 -0,52 -11,46 6,43 Nasdaq-Comp. 5.217,69 -0,81 -42,38 4,20 Nasdaq-100 4.783,49 -0,73 -34,99 4,14DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.13 Uhr Di, 17.54 Uhr % YTD EUR/USD 1,1265 -0,22% 1,1291 1,1312 +3,7% EUR/JPY 113,1926 -0,13% 113,3431 113,36 -23,3% EUR/CHF 1,0894 +0,06% 1,0887 1,0882 +0,2% EUR/GBP 0,8517 -0,56% 0,8570 1,1653 +15,6% USD/JPY 100,47 +0,08% 100,39 100,21 -14,4% GBP/USD 1,3229 +0,43% 1,3172 1,3182 -10,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,80 48,10 -2,7% -1,30 +9,2% Brent/ICE 49,01 49,96 -1,9% -0,95 +12,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.324,31 1.338,10 -1,0% -13,80 +24,9% Silber (Spot) 18,55 18,83 -1,5% -0,28 +34,2% Platin (Spot) 1.079,15 1.105,50 -2,4% -26,35 +21,1% Kupfer-Future 2,08 2,12 -1,6% -0,03 -3,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 24, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)
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