Christian Scheid-Kolumne 27.09.2014 10:00:00

Stay-High-Optionsschein: Hedgefonds sorgen bei adidas für Bewegung

Kolumne

Als Grund nannte der Manager Probleme in der Golfsparte und zunehmende Schwierigkeiten im für den Konzern wichtigen Russland-Geschäft - Stichwort Ukraine-Krise. Das Pikante daran: Nur wenige Wochen zuvor hatte Hainer über die guten Geschäfte im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft gejubelt. Entsprechend nahmen Börsianer dem Manager den plötzlichen Schwenk übel: Die Aktie brach innerhalb von zwei Tagen um mehr als 20 Prozent ein. Verglichen mit dem Anfang Januar markierten Rekordhoch türmten sich die Verluste in der Spitze sogar auf mehr als 40 Prozent.

Der Druck auf Hainer nimmt zu: Denn wie das deutsche "Manager Magazin" vor wenigen Tagen berichtete, erwägen milliardenschwere und als aggressiv geltende angelsächsische Finanzinvestoren einen Einstieg bei adidas. Ihr Ziel sei ein radikaler Kurswechsel bei dem Unternehmen. Sie fordern den Angaben zufolge sogar eine Ablösung des erfolgsverwöhnten Managers, den sie für die jüngsten Probleme des Sportartiklers verantwortlich machen.

Bei Börsianern kommen die Spekulationen gut an. Sie versprechen sich von einem möglichen Einstieg der Hedgefonds Kursimpulse. Daher konnte sich die adidas-Aktie deutlich erholen. Gegenüber dem Tief von gut 54 Euro ging es bis dato um fast 15 Prozent nach oben. Nun ist es zunehmend unwahrscheinlich, dass der Titel in den kommenden Wochen und Monaten neue Tiefs sieht. Daher versprechen Stay-High-Optionsscheine große Chancen. Ein bis Dezember 2014 laufendes Papier (ISIN: DE000SG52ND2) generiert eine Rendite von 28,7 Prozent, wenn die adidas-Aktie stets über 54 Euro notiert. Diese Marke liegt knapp unter dem im August markierten Jahrestief. Somit ist der exotische Optionsschein ideal für das skizzierte Szenario geeignet.


Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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