Aktien Frankfurt: Standardwerte schwächer - Bankaktien stark gefragt

    "Der Dax beginnt die neue Handelswoche mit kleineren Kursrücksetzern, da wichtige Impulse fehlen", sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. "Das wird sich aber bald wieder ändern", ergänzte er und verwies auf die am Dienstagabend mit den Alcoa-Zahlen (Alcoa) startende US-Berichtssaison. Makroökonomische Daten bleiben dagegen in dieser Woche Mangelware.

AUFSICHT MACHT ZUGESTÄNDNISSE: BANKAKTIEN STEIGEN

    Die Favoriten im Dax waren die Aktien der Commerzbank mit plus 3,10 Prozent sowie die der Deutschen Bank (Deutsche Bank), die um 3,36 Prozent zulegten. Weltweit bekommen die Banken vier Jahre mehr Zeit für den Aufbau billionenschwerer Liquiditätsreserven, mit denen sie in einer nächsten Bankenkrise eine Pleite vermeiden können. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht beschloss am Sonntag, dass die Geldhäuser die Mindest-Liquiditätsquote schrittweise bis 2019 aufbauen können, statt sie 2015 vollständig erfüllen zu müssen.

    Die Anteilsscheine von Daimler legten um 1,40 Prozent zu. Nach dem Rückzug des größten Einzelinvestors Aabar aus Abu Dhabi könnte der Autobauer laut einem Zeitungsbericht seinen nächsten Großaktionär in China gefunden haben. Wie die staatliche chinesische Zeitung "People's Daily" unter Berufung auf Insider berichtete, will der Staatsfonds China Investment Cooperation (CIC) 4 bis 10 Prozent der Daimler-Anteile kaufen. Der Fonds wollte den Bericht nicht kommentieren.

    Die SAP-Aktien (SAP) gaben um 0,76 Prozent nach. Während die Deutsche Bank damit rechnet, dass der Software-Hersteller die eigenen Ziele für 2015 in diesem Jahr anheben wird und daher ihr Kursziel von 65,00 auf 73,00 Euro anhob, senkte die UBS die Aktie auf "Neutral". Aussagen von Co-Konzernchef Jim Hagemann Snabe gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" über ein erwartetes starkes Umsatzwachstum durch die Öffnung des chinesischen Marktes werteten Händler als "kursstützend, aber nicht neu".

INFINEON-AKTIE NACH STUDIE DAX-SCHLUSSLICHT

    Eine Abstufung von "Neutral" auf "Underperform" durch die US-Investmentbank Merrill Lynch belastete die Infineon-Aktien (Infineon Technologies). Sie büßten am Dax-Ende 3,21 Prozent auf 6,363 Euro ein. Im MDax gaben die im Vorjahr zum Teil bereits deutlich gestiegenen Immobilienwerte Deutsche Wohnen , TAG Immobilien und GSW zwischen drei und vier Prozent nach. Börsianer verwiesen darauf, dass die nordrhein-westfälische Wohnimmobiliengesellschaft LEG Immobilien in der ersten Jahreshälfte 2013 an die Börsen gehen will. Das werde voraussichtlich ein milliardenschwerer Börsengang werden, hieß es.

SOLARWORLD SETZEN ERHOLUNGSRALLY FORT

    Im TecDax setzten die Solarworld-Aktien (SolarWorld) bei kräftigen Umsätzen ihre zu Jahresanfang begonnene Erholungsrally fort. Sie stiegen um mehr als 15 Prozent, nachdem sie seit Anfang Januar in der Spitze bereits mehr als 47 Prozent zugelegt hatten. Fundamental stützten zudem Berichte über eine weiter lebhafte Nutzung von Solarstrom.

    Die Anteilsscheine von United Internet(United Internet) stiegen um 0,38 Prozent. Der Internetdienstleister zieht 15 Millionen eigene Aktien ein und will weitere Papiere zurückkaufen. Die Evotec-Titel (Evotec) rückten um 0,74 Prozent vor. Das Biotechnologie-Unternehmen erweitert seine Kooperation mit der AstraZeneca-Tochter MedImmune auf dem Gebiet Diabetes und Betazellregeneration bis Ende 2013 und erhält eine Meilenstein-Zahlung von einer halben Million Euro./ck/edh

    --- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---