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Geändert am: 17.08.2017 22:22:20

Wall Street Schluss: Dow Jones auf Talfahrt

Der Verkaufsdruck verstärkte sich, als Gerüchte aufkamen, Präsident Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn werde zurücktreten. Das Weiße Haus dementierte zwar Rücktrittspläne Cohns, der als Direktor des National Economic Council fungiert, doch erholten sich die Kurse nicht.

   Vielmehr kam mit dem Terroranschlag in Barcelona ein weiterer Belastungsfaktor hinzu. In der spanischen Stadt fuhr ein Kleintransporter in eine Menschenmenge. Dabei wurden nach Behördenangaben 13 Menschen getötet und über 50 verletzt. Zu dem Anschlag habe sich die Terrororganisation IS bekannt, hieß es laut Medienberichten.

   Überwiegend positive US-Konjunkturdaten hatten unterdessen keinen Einfluss auf das Geschehen. Vor allem der wichtige Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia war etwas höher als erwartet ausgefallen. Im Blickpunkt des Marktes stünden derzeit jedoch vor allem Inflationszahlen, so ein Teilnehmer.

   Der Dow Jones Industrial fiel um 1,2 Prozent auf 21.751 Punkte. Für den S&P 500 ging es um 1,5 Prozent nach unten, und der NASDAQ Composite verlor 1,9 Prozent. Technologiewerte wurden besonders heftig abverkauft, nachdem Cisco bei der Vorlage von Quartalszahlen einen enttäuschenden Ausblick gegeben hatte.

   Umgesetzt wurden 767 (Mittwoch: 731) Millionen Aktien. Einer Minderheit von 555 Kursgewinnern standen 2.442 -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 89 Titel aus dem Handel.

   Die Gerüchte um Cohn, der als treibende Kraft hinter der von Trump versprochenen Steuerreform gilt, bestärkten Skeptiker in ihrer Meinung, dass die versprochenen Reformen der Trump-Administration wohl nie in die Tat umgesetzt werden. Zweifel daran hatten schon am Vortag neue Nahrung erhalten: Der US-Präsident will zwei Beratergremien auflösen, die sich aus hochrangigen Vertretern wichtiger US-Konzerne zusammensetzen. Etliche Mitglieder der Gremien hatten sich zuletzt bereits zurückgezogen, viele von ihnen aus Protest gegen die Reaktion Trumps auf die rechtsextreme Gewalt in Charlottesville am vergangenen Wochenende.

   Der Philly-Fed-Index ist im August etwas besser ausgefallen als erwartet. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf 18,9 (Vormonat: 19,5) Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 16,0 prognostiziert. Der Index gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion. Zudem sind in der vergangenen Woche deutlich weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 12.000 auf 232.000 Anträge. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 240.000 vorhergesagt. Mit einem Plus von 0,2 Prozent lag die durch die Fed versehentlich zu früh veröffentlichte Industrieproduktion im Juli nur knapp unter der erwarteten Zunahme von 0,3 Prozent. Der Index der Frühindikatoren aus dem Monat Juli blieb mit einem Anstieg um 0,1 Prozent hinter der Konsenserwartung von 0,3 Prozent zurück.

Euro kommt mit EZB-Protokoll zwischenzeitlich unter Druck

Nachdem der Euro bereits vor dem EZB-Protokoll unter Druck gestanden hat, weitete er die Abgaben mit dessen Veröffentlichung kurzzeitig noch etwas aus und fiel bis auf 1,1662 Dollar. In dem Protokoll brachten die Währungshüter ihre Sorge über ein mögliches Überschießen der Gemeinschaftswährung am Devisenmarkt zum Ausdruck. Damit hat es den Anschein, als ob die Schmerzgrenze der EZB mit Blick auf den Euro-Höhenflug erreicht worden ist.

   Wie eine Analystin anmerkte, dürfte die Aussage einige Teilnehmer überrascht haben, da sich EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz nicht zum Euro geäußert hatte. Dies wurde am Markt als Signal verstanden, dass die EZB kein Problem mit einer weiteren Euro-Aufwertung habe. Diese sehe nun anders aus. Die EZB sehe offenbar zunehmend Probleme, ihre Inflationsziele bei einem steigenden Euro zu erreichen.

   Das als taubenhaft interpretierte US-Notenbankprotokoll vom Mittwochabend linderte jedoch den Abwertungsdruck auf die Gemeinschaftswährung, denn die Zinsdifferenz zwischen Bundesanleihen und US-Treasurys dürfte sich so bald nicht ausweiten. Der Euro erholte sich im späten US-Handel auf gut 1,1730 Dollar, lag damit aber noch immer deutlich unter seinem Tageshoch von 1,1790 Dollar.

   Der Preis für die Feinunze Gold legte um 0,6 Prozent auf 1.289 Dollar zu. Vor allem die Aussicht auf zunächst nicht weiter steigende US-Zinsen stützte das Edelmetall.

   Die Ölpreise erholten sich etwas von ihrem jüngsten Ausverkauf. Marktteilnehmer vermuteten jedoch rein technisch bedingte Käufe, nachdem der WTI-Ölpreis unter 47 Dollar je Barrel gefallen war. Das Überangebot dürfte eine nachhaltige Erholung der Preise verhindern. Aus den US-Lagerdaten am Mittwoch war hervorgegangen, dass die Ölförderung in den USA weiter zunimmt und schon fast wieder das Spitzenniveau aus dem Jahr 2015 erreicht hat. Damit scheinen sich die Befürchtungen des Marktes zu bewahrheiten, dass die Opec-Förderbegrenzung Länder außerhalb des Kartells, und hier vor allem die USA, zu einer Anhebung der Fördermenge animieren könnte, so ein Beobachter. Ein Barrel der US-Sorte WTI gewann 0,7 Prozent auf 47,09 Dollar. Für die europäische Sorte Brent ging es deutlicher um 1,5 Prozent auf 51,03 Dollar nach oben.

   Der US-Anleihemarkt erfuhr mit den Spekulationen um Cohn etwas Zulauf. Übergeordnet stütze zudem nach wie vor die Aussicht auf noch länger Zeit niedrige Zinsen, hieß es aus dem Handel. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 4 Basispunkte auf 2,19 Prozent.

   DJG/cln

   NEW YORK (Dow Jones)

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