S&P 500
26.06.2013 17:00:37
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Börse Frankfurt-News: DAX-Summer-Sale verlockt zum Shoppen (Marktsentiment)
Viel besser ist die Ausgangslage für Finanzmarktteilnehmer innerhalb der Berichtswoche nicht geworden. Zwar gab es einen Schwung guter Fundamentaldaten aus den USA. Doch standen dagegen die gestiegenen Zinsen in Europa. Immerhin, zwei entscheidende Termine lagen zwischen der heutigen und der vergangenen Stimmungserhebung - die Sitzung der US-Notenbank und der dreifache Verfallstag der Terminbörsen. Beides ist nun Vergangenheit, aber zumindest mit dem Ergebnis der Fed-Entscheidung und den Äußerungen ihres Vorsitzenden Ben Bernanke beschäftigen sich die Akteure nach wie vor. Eigentlich sollte man lieber sagen, sie stehen seit der Mai-Sitzung im Bann des Fed-Chefs. Denn damals versah er das sogenannte "Tapering", womit das Einläuten des allmählichen Ausstiegs aus der ultraexpansiven US-Geldpolitik gemeint ist, zum ersten Mal mit einer zeitlichen Perspektive. Die Mai-Sitzung war immerhin auch der Tag, an dem der Dax bzw. der US-Leitindex S&P 500 ihr Allzeithoch markierten.
DAX-Hochs an Fed-Sitzungsterminen
Erneut ließen sich einige der von der Börse Frankfurt befragten institutionellen Markteilnehmer durch kräftige Kursbewegungen, die sich in den Tagen nach der jüngsten Fed-Sitzung entfalteten, zum Einstieg verleiten. Diesmal kam aber der DAX wohl stärker ins Rutschen, als die meisten der Befragten sich das noch vor einem Monat gewünscht hatten. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der jüngste DAX-Abschwung seit der Juni-Fed-Sitzung mit 7,6 Prozent stärker ausfiel als die erste Korrektur nach dem Erreichen des Allzeithochs, die lediglich 6,9 Prozent betrug. Mittlerweile wird schon gar nicht mehr nach dem Abstand zum Hochpunkt gefragt, sondern nur noch die Distanz zum Jahrestief gemessen, die in dieser Woche auf etwas mehr als 3 Prozent schmolz.
Die günstigen DAX-Kurse regten abermals unsere Panel-Teilnehmer zum Kaufen an. Der Bull/Bear-Index notiert inzwischen bei 70 Punkten und damit auf Jahreshoch. Dass sich auch die bislang unentschlossenen Anleger in den Markt trauten, hat wohl ausschließlich mit der heftigen Korrektur der Aktienkurse zu tun. Höchstwahrscheinlich haben einige von ihnen, bedingt durch den auf sehr tiefem DAX-Niveau abgewickelten Verfallstermin, plötzlich Positionen ins Depot geschaufelt bekommen, an die sie eine Woche zuvor noch gar nicht zu denken gewagt hatten.
Mittlerweile wird das Verhalten der Privatanleger dem der Institutionellen immer ähnlicher. Der Bull/Bear-Index der Privaten stieg abermals kräftig auf 65,8 Punkte, liegt jedoch noch ein gutes Stück weit von seinem Jahreshoch, das Mitte Februar bei 70 Punkten markiert wurde, entfernt.
Eine erneute deutliche Rabattaktion des DAX-Index hat heimische Institutionelle also zu einer weiteren Einkaufstour bewegen können - abermals eine rein preisgetriebene Entscheidung. Wir können uns zwar vorstellen, dass dadurch die Einstandspreise der Akteure etwas gesunken sind. Doch damit ist auch die potenzielle Verkaufsbereitschaft bei der nächsten Aufwärtsbewegung gestiegen. Bleibt Letztere allerdings aus, laufen die Händler Gefahr, sich zwar steigende Kurse zu wünschen, aber einem fallenden DAX zuschauen zu müssen.
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© 26. Juni 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend für boerse-frankfurt.de
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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