30.06.2006 10:04:00

DAX am Morgen: Kursgewinne nach Zinsentscheid, Bayer und Siemens im Fokus

Westerburg, 30. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Die US-Börsen legten nach der gestrigen Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve kräftig zu, in der Folge ging es auch am japanischen Aktienmarkt deutlich aufwärts. Wie allgemein erwartet, hatte die Fed die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 5,25 Prozent erhöht. Zwar werden weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen, dennoch erwartet die Fed, dass die wirtschaftliche Entwicklung den Inflationsdruck begrenzen wird. Der Dax knüpft so an die starke Vortagesentwicklung an und erhöht sich gegenwärtig um 0,98 Prozent auf 5.636,18 Punkte, der MDAX verbessert sich daneben um 1,69 Prozent auf 7.856,03 Zähler. Am Vormittag stehen unter anderem Inflationsdaten aus der EU auf der Agenda, am Nachmittag werden in den USA insbesondere Zahlen zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben in das Blickfeld der Börsianer rücken.

Im Fokus stehen zudem Bayer und Siemens. Wie beide Konzerne am Vorabend mitteilten, verkauft der Chemie- und Pharmakonzern Bayer sein Diagnostika-Geschäft für 4,2 Mrd. Euro an Siemens. Die Anleger nehmen die Nachricht durchweg positiv auf. So preschen Bayer-Papiere um 4,1 Prozent vor, während Siemens-Aktien 0,7 Prozent fester tendieren. Daneben greifen die Anleger verstärkt bei MAN, Hypo Real Estate und Continental zu, alle drei Titel legen ebenfalls deutlich zu. Auf der Verliererseite findet sich hingegen angesichts des starken Umfeldes kein Wert.

Den MDAX führen die Papiere von WINCOR NIXDORF und MTU mit Aufschlägen von jeweils mehr als 5 Prozent an. Papiere von IVG klettern um 1,1 Prozent. Der Immobilienkonzern hat von dem französischen Einzelhandelsunternehmen ITM ein Portfolio mit 22 Logistikimmobilien erworben, der Kaufpreis für die verkehrstechnisch gut angebundenen und in ganz Deutschland verteilten Standorte beläuft sich auf 121 Mio. Euro. Deutlich grüne Vorzeichen prägen das Geschehen auch bei Anteilsscheinen des Pharmakonzerns STADA. Das Unternehmen meldete heute, dass man die Zulassungsunterlagen für Erythropoetin-zeta bei der europäischen Zulassungsbehörde EMEA wie geplant eingereicht hat.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer AG verkauft sein Diagnostika-Geschäft für 4,2 Mrd. Euro an die Siemens AG . Dies teilten beide im DAX notierten Konzerne am Donnerstagabend mit. Demnach wird die Division Diagnostics von Bayer HealthCare an den Siemens-Konzern veräußert. Dem Verkauf hat der Bayer-Aufsichtsrat heute zugestimmt. Der Leverkusener Konzern setzt mit dieser Entscheidung seine Strategie zur gezielten Ausrichtung des HealthCare-Geschäftes konsequent um. Bayer will sich auf Arzneimittel für Mensch und Tier sowie auf konsumentennahe Produkte konzentrieren. Für Bayer ergibt sich aus dem Verkauf nach Abzug der Steuern ein Zufluss von etwa 3,6 Mrd. Euro. Obwohl die Transaktion unabhängig von der Schering-Akquisition und ihrer Refinanzierung vorangetrieben wurde, wird sie den Angaben zufolge Auswirkungen hierauf haben. So wird zum einen die geplante Hybrid-Anleihe von 1,3 Mrd. Euro möglicherweise ganz entfallen oder ein deutlich kleineres Volumen umfassen. Zum anderen soll die im Zusammenhang mit der Schering-Übernahme angekündigte Eigenkapital-Aufnahme von bis zu vier Milliarden Euro nun um voraussichtlich 500 Mio. Euro geringer ausfallen. Der Siemens-Bereich Medical Solutions baut mit dieser Akquisition seine Position im Wachstumsmarkt Molekulardiagnostik weiter aus. Die Bayer-Sparte erzielte 2005 einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro und eine zweistellige EBITDA-Marge. Die Transaktion soll vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2007 abgeschlossen werden. Siemens setzt mit der Übernahme der Diagnostiksparte von Bayer seine Strategie auf dem Gebiet Healthcare konsequent um. Demnach entsteht uum ersten Mal in der Gesundheitsindustrie ein integriertes diagnostisches Unternehmen, das bildgebende Diagnostik und Labordiagnostik sowie klinische Informationstechnologie in der gesamten Wertschöpfung unter einem Dach verbindet. Durch diese Übernahme würde Siemens Medical Solutions bei der Immundiagnostik weltweit zur Nummer zwei aufsteigen. Zusätzlich wird das stark wachsende Segment der molekularen Diagnostik auf der Basis von Genanalysen (Nucleid Acid Testing) erschlossen. Bayer Diagnostics ist zudem einer der Weltmarktführer in der Klinischen Chemie, verfügt über eine führende Position bei patientennahen Tests, der Laborautomatisierung und in der Hämatologie (Diagnostik von Blutzellen).

Der Pharmakonzern STADA Arzneimittel AG meldete heute, dass er im Auftrag der BIOCEUTICALS Arzneimittel AG bei der europäischen Zulassungsbehörde EMEA den Zulassungsantrag für ein Biosimilar von Erythropoetin mit der INN-Bezeichnung Erythropoetin-zeta wie geplant eingereicht hat. Für Erythropoetin-zeta wird die Zulassung für die Indikationen Dialyse und Onkologie angestrebt. Man geht unverändert davon aus, für Erythropoetin-zeta noch in 2007 eine EU-weite Zulassung zu erhalten und Anfang 2008 mit dessen Vermarktung beginnen zu können. Die BIOCEUTICALS Arzneimittel AG ist ein von STADA initiiertes und vorwiegend mit Venture Capital finanziertes Unternehmen, das neben Erythropoetin-zeta auch die Entwicklung zweier Biosimilars von Filgrastim und Interferon beta-1a betreibt. Über eine vollständige Tochter hält STADA nach wie vor die weltweiten Vertriebsrechte an diesen drei Projekten sowie eine so genannte Call-Option, nach der STADA ab 2011 die ausstehenden BIOCEUTICALS-Anteile der von den anderen Investoren zu einem bereits heute formelmäßig festgelegten Preis erwerben kann. Der Produktionspartner für Erythropoetin-zeta ist die NorBiTec GmbH, ein Joint Venture der BIOCEUTICALS Arzneimittel AG, der Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG und der NewLab BioQuality AG, die je ein Drittel der Anteile halten. NorBiTec wird Erythropoetin-zeta exklusiv für BIOCEUTICALS produzieren. Das Unternehmen verfügt über eine eigene neue Produktionsanlage mit ausreichenden Kapazitäten für die ersten Jahre der Vermarktung. Der Produktionsstandort von NorBiTec befindet sich auf dem Werksgelände von Nordmark in Uetersen bei Hamburg. Bei einem EU-weiten Marktvolumen von ca. 1,2 Mrd. Euro in 2005 sieht STADA allein für Erythropoetin-zeta nach wie vor ein Umsatzpotenzial von bis zu 70 Mio. Euro pro Jahr als erreichbar. Unverändert prüft der Konzern, ob sich dieses Potenzial noch erweitern lässt, indem zusätzliche Partner in die Vermarktung einbezogen werden und evaluiert dies in Gesprächen mit mehreren Interessenten.

Die IVG Immobilien AG hat von dem französischen Einzelhandelsunternehmen ITM Entreprises ein Portfolio mit 22 Logistikimmobilien erworben. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, haben die Objekte eine Gesamtmietfläche von 416.000 Quadratmetern, davon 58.000 Quadratmeter Bürofläche. Der Kaufpreis für die verkehrstechnisch gut angebundenen und in ganz Deutschland verteilten Standorte beläuft sich auf 121 Mio. Euro. "In dem komplex zusammengesetzten Immobilienportfolio sehen wir große Chancen für eine Neustrukturierung und Wertsteigerung" kommentiert Rolf Moritz Webeler, Direktor Portfoliomanagement Inland bei IVG, die Transaktion.

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