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Stephan Heibel-Kolumne 01.03.2013 16:30:00

Facebook versteht das mobile Internet

Kolumne

In den Tagen um den Börsengang herum meldete General Motors, einer der damals größten Kunden Facebooks, dass man auf kostenpflichtige Werbung bei Facebook verzichten könne. Zudem stellte sich kurze Zeit später heraus, dass Facebook, dem Analysten schon die Dominanz im Werbemarkt des mobilen Internets (Smartphones, Apps!) zugeschlagen hatten, noch nicht einmal ein Konzept dafür hatte.

Nun, die Aktie stürzte zu Recht von 25 auf 14 Euro ab. Die Veröffentlichung der ersten Quartalszahlen im Sommer wurde von Gründer und CEO Mark Zuckerberg nicht genutzt, um die offenen Fragen zu adressieren, und Anleger bekamen den Eindruck, dass der Zenit dieses Unternehmens mit dem Börsengang überschritten war.


Facebook-CEO Mark Zuckerberg

Doch Zuckerberg war nicht blind gegenüber diesen Sorgen. Ein Quartal später, im Oktober, gab er unumwunden zu, bis dato noch keine funktionierende Strategie für das mobile Internet zu haben. Man werde das Thema mit höchster Priorität behandeln - und schon ein Quartal später, Ende Januar, konnte Facebook ordentliche Zahlen für diesen Bereich vorweisen.

Der Umsatz mit Werbung in Apps hatte sich gegenüber dem Vorquartal mehr als verdoppelt. Die Einnahmen aus dem mobilen Internet machten 24 Prozent der Werbeeinnahmen des Konzerns aus, Tendenz stark steigend.

Und auch das Stammgeschäft von Facebook weist ordentliche Zahlen aus: 40 Prozent Umsatzwachstum im Jahresvergleich, 25 Prozent Kundenwachstum, die jeweils um 20 Prozent mehr Umsatz machen als ein Jahr zuvor. Mit zunehmendem Anteil der Einnahmen aus dem mobilen Internet wird sich das Umsatzwachstum noch beschleunigen.

Nehmen wir einmal konservativ an, das Wachstum stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau, beispielsweise bei 30 Prozent p.a. Dann wird für einen Marktführer ein KGV von bis zu dem zweifachen Wachstum von Wachstumsfonds bezahlt, also ein KGV von 60. Für das laufende Jahr ergibt sich aber ein erwartetes KGV von 46, für das Jahr 2014 von 35. Da geht noch was. Wenn Facebook seine Dominanz behält, dann verdient die Aktie ein höheres Bewertungsniveau.

Was macht denn der Wettbewerb? Nun, da kommt mir gerade mal LinkedIn in den Sinn. Ein soziales Netzwerk, das wesentlich professioneller aufgestellt ist. Doch die Professionalität könnte sich Facebook jederzeit zukaufen, beispielsweise durch die Übernahme von Monster Worldwide, der weltgrößten Jobbörse. Dafür müsste Zuckerberg gerade einmal 600 Millionen US-Dollar auf den Tisch legen, in seiner Barkasse befinden sich 9,2 Miliarden US-Dollar.

Fazit: Es war richtig, Facebook nach dem Börsengang zu meiden, denn ein Unternehmen ohne Strategie darf man nicht kaufen. Doch Zuckerberg hat sehr schnell eine tragfähige Strategie entwickelt und zeigt nun, dass sich damit ordentlich Geld verdienen lässt. Gleichzeitig kostet der Aufbau dieser Strategie viel Geld. Ein Wermutstropfen, den Analysten zum Anlass für Abstufungen (Verkaufsempfehlungen!) genommen haben.

Ich würde den dadurch erzeugten Ausverkauf nutzen und auf dem aktuellen Kursniveau einsteigen, in 12-18 Monaten sollte die Aktie deutlich höher stehen.

Stephan Heibel ist Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes und Betreiber der Finanzinformationsdienste Aktien-Meldungen und animusX. Seine Kunden sind Privatanleger, die mit einem vertretbaren Zeitaufwand ihre Anlageentscheidungen selber treffen möchten.
Mit dem Heibel-Ticker wird Hintergrundwissen über die Börsen vermittelt sowie aus einer Vielzahl an Informationen das für Privatanleger Wesentliche herausgefiltert. Stephan Heibel sagt dazu: "Die Heibel-Ticker Kundschaft fluktuiert kaum, sie wächst stetig."

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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