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12.04.2016 22:52:48

MÄRKTE USA/Ölpreis-Rally treibt die Wall Street an

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig steigende Ölpreise haben an der Wall Street am Dienstag für Kursgewinne gesorgt. Hintergrund war die anhaltende Hoffnung, dass sich die Ölförderländer bei ihrem Treffen am Sonntag doch auf eine Begrenzung der Fördermenge verständigen können. Dazu kamen Berichte, wonach sich Russland und Saudi-Arabien bereits auf ein Einfrieren der Fördermenge geeinigt haben sollen. Die Ölpreise stiegen auf die höchsten Stände seit November vergangenen Jahres.

   Dagegen ist der mit Spannung erwartete Start in die US-Berichtssaison mit den Alcoa-Zahlen ernüchternd ausgefallen. Der Aluminiumkonzern enttäuschte beim Umsatz und gab einen schwachen Ausblick. Mit Spannung werde nun auf die in den kommenden Tagen anstehenden Zahlen von JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup gewartet, hieß es. Viele Großbanken hätten unter Ausfällen aus der Ölindustrie aufgrund der niedrigen Ölpreise und dem niedrigen Zinsumfeld gelitten. Bei JP Morgan prognostizieren Analysten den ersten Gewinnrückgang auf Jahressicht seit fünf Quartalen.

   "Die US-Berichtssaison läuft und erste Indikationen zeigen, dass es eine der schlechtesten in den vergangenen Jahren werden könnte", so Lee Wild, Redakteur bei Interactive Investor. Weil aber die Erwartungen so niedrig seien, könne es einige positive Überraschungen geben. Laut S&P Global Market Intelligence wird im ersten Quartal mit 8,3 Prozent niedrigeren Gewinnen als vor Jahresfrist bei den US-Unternehmen gerechnet. Es wäre damit das stärkste Minus seit dem zweiten Quartal 2009.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,9 Prozent auf 17.721 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,0 Prozent auf 2.062 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 4.872 Punkte. Der Umsatz kletterte auf 975 (Montag: 911) Millionen Aktien. Dabei kamen auf die 2.464 (1.836) Kursgewinner 631 (1.245) -verlierer, unverändert schlossen 96 (93) Titel.

Gesenkt IWF-Wachstumsprognose belastet Aktien nicht Keinen Einfluss auf den Aktienmarkt hatten erneut gesenkte Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die globale Wirtschaft. Die Prognose für das laufende Jahr liegt nur noch knapp über einem Niveau, das allgemein mit einer globalen Rezession in Verbindung gebracht wird. Grund ist ein schwächeres Wachstum der Industrieländer und zunehmender Gegenwind für die relativ wachstumsstarken Schwellenländer. Der IWF rechnet für 2016 noch mit 3,2 (Januar-Update: 3,4) Prozent Wachstum und für 2017 mit 3,5 (3,6) Prozent.

   Positiv wurden dagegen die jüngsten Aussagen von US-Notenbankern gewertet. Der Präsident der Federal Reserve Bank of Philadelphia, Patrick Harker, hat zur Besonnenheit gemahnt: Die US-Notenbanker sollten auf mehr die Belege für ein Anziehen der Inflation warten, ehe sie die kurzfristigen Zinsen erneut anheben. Zuvor hatte auch Robert Kaplan, Präsident der Fed von Dallas, mit einer Warnung vor zu schnell steigenden Zinsen aufgewartet. Beide Notenbanker sind derzeit nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der US-Notenbank.

   Konjunkturseitig standen lediglich die Im- und Exportpreise für März auf der Agenda. Bei den Importpreisen blieb der Anstieg mit 0,2 Prozent klar unter dem Ökonomenkonsens von plus 0,9 Prozent. Die Daten bewegten den Aktienmarkt aber nicht.

Ölpreise legen mit Hoffnungen auf Fördermengenbegrenzung zu Am Ölmarkt ging es mit den Preisen kräftig nach oben. Der russische Vertreter bei der Opec hofft, dass es trotz aller Differenzen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran zu einer Einigung kommt. Der Iran hat bisher ausgeschlossen, sich an einer Fördermengenbegrenzung zu beteiligen. Ein Barrel der Sorte WTI erhöhte sich zum US-Settlement 4,5 Prozent auf 42,17 Dollar. Brent stieg 4,3 Prozent auf 44,69 Dollar. Erstmals seit Mitte 2014 kletterten die Öl-Preise wieder über ihre 200-Tage-Durchschnittslinien.

   Der Goldpreis setzte seine Aufwärtsbewegung fort, wenn auch mit moderaterem Tempo. Für die Feinunze ging es den vierten Handelstag in Folge nach oben, die längste Gewinnstrecke seit zwei Monaten. Die gesenkte Wachstumsprognose des IWF und die Erwartung schwacher Ergebnisse in der US-Berichtssaison sorgten für Goldkäufe, so ein Händler. Zum US-Settlement kostete die Feinunze 1.291 Dollar, ein Aufschlag von 0,2 Prozent.

Dollar macht verlorenen Boden zu Euro und Yen gut Der Dollar legte nach zuletzt sieben Handelstagen mit Verlusten erstmals zum Yen wieder zu. Er eroberte dabei die Marke von 108 Yen zurück, nachdem er am Vortag noch auf ein 18-Monatestief zur japanischen Währung gefallen war. Eine leichte Unterstützung für den Dollar kam dabei vom Gouverneur der japanischen Notenbank. Er betonte, seine Institution werde nicht zögern zu intervenieren, sollte der Yen weiter nach oben laufen. Der Dollar notierte im späten US-Handel bei 108,51 Yen. Auch zum Euro machte der Dollar einen Teil des jüngst verlorenen Bodens gut. Nachdem die Gemeinschaftswährung im Tageshoch bei 1,1465 Dollar notiert hatte, lag sie im späten US-Handel bei 1,1389 Dollar.

   Mit den steigenden Kursen am Aktienmarkt reduzierte sich das Interesse für US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5 Basispunkte auf 1,77 Prozent. Wenig Einfluss hatte die Auktion dreijähriger Papiere im Volumen von 24 Milliarden Dollar. Die Zahl der indirekten Gebote, zu denen auch ausländische Notenbanken gehören, stieg kräftig an. Dies wurde als Zeichen für das anhaltend hohe Interesse ausländischer Investoren an US-Staatsanleihen gewertet. Insgesamt will das US-Finanzministerium im Wochenverlauf neue Anleihen im Gesamtvolumen von 56 Milliarden Dollar begeben.

Alcoa gibt enttäuschenden Ausblick Bei den Unternehmen stand die Berichtssaison im Fokus, nachdem am Montagabend traditionell Alcoa den Anfang gemacht hat. Das Quartalsergebnis fiel beim Gewinn zwar besser aus als gedacht, allerdings enttäuschte Alcoa mit seinem gesenkten Ausblick für die Aluminiumnachfrage. Die Aktie verlor 2,7 Prozent.

   Juniper Networks brachen um 7,4 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Prognosen für das erste Geschäftsquartal gesenkt hat. Die UBS hat der Aktie als Reaktion die Kaufempfehlung entzogen. Die Aktie von Cisco, direkter Wettbewerber von Juniper, konnte sich dagegen von anfänglichen Verlusten erholen und schloss mit einem Plus von 0,1 Prozent.

   Im Dow-Jones-Index gehörten mit der Rally der Ölpreise vor allem die Aktien von Exxon Mobil und Chevron zu den Gewinnern, die um 1,2 bzw 2,4 Prozent nach oben kletterten. Der Energiesektor im S&P-500 stieg um 2,8 Prozent.

   Starbucks verloren 2,3 Prozent auf 59,50 Dollar. Die Deutsche Bank glaubt vorerst nicht an einen Ausbruch der Starbucks-Aktie aus ihrer Seitwärtsbewegung und stufte die Titel auf "Hold" zurück. Das Kursziel wurde um 6 Dollar auf 64 Dollar gesenkt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.721,25 0,94 164,84 1,70 S&P-500 2.061,72 0,97 19,73 0,87 Nasdaq-Comp. 4.872,09 0,80 38,69 -2,70 Nasdaq-100 4.496,04 0,84 37,34 -2,12

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:37 Mo, 18:23 % YTD EUR/USD 1,1389 -0,20% 1,1412 1,1413 +4,9% EUR/JPY 123,58 -0,03% 123,62 123,31 -3,1% EUR/CHF 1,0879 -0,03% 1,0881 1,0885 +0,0% GBP/EUR 1,2527 +0,31% 1,2489 1,2486 -7,8% USD/JPY 108,51 +0,18% 108,32 108,06 -7,6% GBP/USD 1,4267 +0,10% 1,4253 1,4248 -3,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,05 40,36 4,19 1,69 +5,2% Brent/ICE 44,48 42,83 3,85 1,65 +9,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.255,55 1.257,90 -0,2% -2,35 +18,4% Silber (Spot) 16,17 15,93 +1,5% +0,24 +17,0% Platin (Spot) 1.000,53 990,00 +1,1% +10,53 +12,2% Kupfer-Future 2,15 2,09 +2,7% +0,06 +0,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   April 12, 2016 16:22 ET (20:22 GMT)

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Arconic Inc Cert Deposito Arg Repr 0.167 Shs 131 550,00 0,73% Arconic Inc Cert Deposito Arg Repr 0.167 Shs
Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs 11 225,00 0,90% Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs
Cisco Inc. 56,16 2,24% Cisco Inc.
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) 116,88 0,07% ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
Juniper Networks Inc. 34,19 0,83% Juniper Networks Inc.
Starbucks Corp. 97,91 2,80% Starbucks Corp.