05.03.2013 12:54:34

ROUNDUP 2: Beiersdorf nimmt langen Anlauf auf die Weltspitze

    (neu: Aussagen aus der Konferenz, Marktreaktion)

    HAMBURG (dpa-AFX) - Der Nivea-Konzern Beiersdorf will mit neuen Produkten und einer stärkeren Präsenz in den Schwellenländern den Anschluss an die Weltspitze finden. Die ersten Erfolge aus der Neuausrichtung des Unternehmens seien sichtbar, sagte Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz des Konsumgüterkonzerns in Hamburg. "Aber wir sind uns bewusst, dass dies nur die ersten Schritte auf einem längeren Weg sind." Um das Unternehmen "in der internationalen Spitzenliga der Kosmetikindustrie zu etablieren" und nachhaltig profitabel zu sein, werde es insgesamt circa drei bis fünf Jahre brauchen. Beiersdorf wird seit mehreren Jahren umgebaut. 2012 knackte der Konzern erstmals die Marke von 6 Milliarden Euro beim Umsatz und wies nach einigen rückläufigen Jahren wieder mehr Gewinn aus.

    Die Aktie des Dax (DAX)-Konzerns schob sich am Dienstag nach anfänglichen Verlusten ins Plus und erreichte zwischenzeitlich ein Rekordhoch. Zuletzt notierte sie um 3,43 Prozent höher bei 69,10 Euro. In einer ersten Reaktion hatten sich Börsianer enttäuscht über das Zahlenwerk gezeigt. Die Gewinnmargen im vierten Quartal seien überraschend schwach ausgefallen und der Ausblick sehr vage, bemängelte ein Analyst. Dass die Aktie dann doch so stark anzog, erklärte ein Händler damit, dass einige Marktteilnehmer zunächst auf fallende Kurse gewettet hätten und sich dann bei gegenteiliger Entwicklung eindecken mussten.

BEIERSDORF WILL STÄRKER ALS DER MARKT WACHSEN

    Über seine Aussichten für 2013 ließ sich Heidenreich nur so viel entlocken, dass Beiersdorf stärker als der Markt zulegen soll, für den er ein Wachstum von drei bis vier Prozent prognostiziert. Auch das Ergebnis soll sich weiter verbessern. Helfen sollen dabei vor allem neue Produkte. "Wir haben einige tolle Sachen im Köcher", sagte Heidenreich. Dabei sollen auch die regionalen Kundenwünsche eine größere Rolle spielen. Beiersdorf hat bereits für den chinesischen Markt ein Entwicklungslabor gebaut. Derzeit entsteht ein weiteres in Mexiko für Lateinamerika.

    Die Schwellenländer hat der seit April amtierende Vorstandschef ohnehin im Blick, vor allem Länder wie Brasilien, Russland oder China. Bereits 2012 sei fast die Hälfte des Konzernumsatzes aus diesen Wachstumsregionen gekommen, sagte Heidenreich. Auch der Markteintritt in weitere Länder sei geplant.

UMSATZ VERHARRT IN EUROPA AUF DER STELLE

    Beiersdorf vollzieht damit nach, was andere Konsumgüterkonzerne wie Henkel (Henkel vz) oder Procter & Gamble (ProcterGamble) schon seit längerem tun. Sie suchen Neugeschäft abseits der stagnierenden Märkte in den Industrienationen. Auch die Hamburger traten 2012 in Europa auf der Stelle. In Westeuropa verbuchte der Konzern wegen der Konsumflaute sogar einen Umsatzrückgang. Ein weiterer Grund für das Minus war die Bereinigung der Warensortimente um Artikel, die nicht gut liefen. 2011 hatte der Konzern europaweit etwa 20 Prozent seiner Produkte aus dem Regal genommen.

    Im Gesamtkonzern steigerte Beiersdorf seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sonderposten verbesserte sich um knapp 14 Prozent auf 735 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Beiersdorf nach Anteilen Dritter 442 Millionen Euro nach 250 Millionen Euro im Vorjahr. Einen Anteil am Wachstum hatte auch die Klebertochter Tesa, die von der Nachfrage aus der Auto- und Elektroindustrie profitiert. Tesa stellt beispielsweise Klebebänder her, die bei der Herstellung von Smartphones zum Einsatz kommen.

MÄNNERKOSMETIK SOLL GRÖSSERE ROLLE SPIELEN

    Wichtigstes Pferd im Stall bei den Hamburgern ist die Stammmarke Nivea. Heidenreich hat den Produkten der Pflegelinie bereits ein einheitliches Design verpasst. Künftig will er die Männerkosmetik, für die Bundestrainer Jogi Löw oder die Fußballclubs AC Mailand und Real Madrid die Werbetrommeln rühren, noch stärker voran bringen.

    Für seine Pläne hat Heidenreich ausreichend liquide Mittel zur Verfügung. "Wir werden in den nächsten Jahren verstärkt auf Marktanteilsgewinne und Wachstum setzen", sagte Heidenreich. "Das bedeutet weitere Investitionen." 2012 hatte der Konzern 154 Millionen Euro investiert./she/mne/kja

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