27.05.2020 10:15:46

VCI erwartet 2020 deutlichen Einbruch in deutscher Chemieproduktion

FRANKFURT (Dow Jones)--Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland muss sich angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für 2020 auf einen deutlichen Produktions- und Umsatzrückgang einstellen. Das erklärte der Branchenverband VCI in seinem jüngsten Quartalsbericht. Eine genaue Prognose will er aber erst nach dem zweiten Quartal abgeben.

"2020 wird ein schwieriges Jahr für die chemisch-pharmazeutische Industrie", sagte VCI-Präsident Christian Kullmann. 75 Prozent der Mitglieder erwarteten einen Umsatzrückgang in Europa.

Zu Jahresbeginn war es nach konjunktureller Abschwächung im Vorjahr noch zu einer leichten Erholung gekommen. Produktion und Umsatz in Deutschlands drittgrößter Industriebranche im ersten Quartal legten verglichen mit den drei Vormonaten sogar um 3,2 Prozent und 0,6 Prozent zu. Die Preise blieben trotz sinkender Ölpreise stabil.

Wegen der hohen Nachfrage nach Pharmazeutika, verschiedensten Hygieneartikeln und Verpackungsmaterialien blieb die Chemie auch im März noch von größeren Rückschlägen verschont, erklärte der VCI. Allerdings beschränkte sich die Erholung auf das Inland. Hier stiegen die Umsätze um 3,3 Prozent, während die Auslandsumsätze coronabedingt um fast 1 Prozent sanken.

Kunden hätten zu Jahresbeginn mehr Chemikalien geordert, nachdem die Aussetzung des Handelskrieges zwischen den USA und China und die Einigung beim Brexit die Hoffnung auf ein Ende der Industrierezession genährt hätten, so der VCI. Im März sei die Produktion allerdings bereits rückläufig gewesen, und die Kapazitätsauslastung sank zuletzt auf 80,7 Prozent - laut VCI der niedrigste Wert seit der Weltwirtschaftskrise.

Betroffen sei vor allem die Chemiebranche. Fast drei Viertel der Unternehmen meldeten fehlende Aufträge, 40 Prozent klagten über einen schweren bis sehr schweren Rückgang der Bestellungen. Die pharmazeutische Industrie habe ihre Kapazitäten dagegen hochgefahren.

Einen kräftigen Einbruch erwartet der VCI für das zweite Quartal. Wenn der aktuelle Lockdown ein Ende gefunden habe, könnte die Chemienachfrage im dritten Quartal wieder anziehen. Trotz einer solchen Trendwende sei aber mit einem deutlichen Produktions- und Umsatzrückgang für 2020 insgesamt zu rechnen. Mitte März hatte der VCI noch eine preisbereinigte Stagnation der Produktion sowie Umsätze auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.

"Nicht nur unsere Branche, sondern auch die gesamte deutsche Wirtschaft braucht daher dringend ein Investitions- und Wachstumsprogramm - und keine neuen Belastungen", sagte VCI-Präsident Kullmann. Projekten, "die sich allein an der ökologischen Komponente orientieren", erteilte er eine Absage.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/mgo

(END) Dow Jones Newswires

May 27, 2020 04:16 ET (08:16 GMT)

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