09.06.2006 18:02:00
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DAX Schluss: Deutliche Gewinne, Bayer und Merck geraten aneinander
Infineon erhöhten sich um 3,7 Prozent, der Titel profitierte heute von einer Anhebung der Prognosen des US-Chipkonzerns Texas Instruments sowie einem festen Start der NASDAQ. Daneben erholten sich insbesondere Continental, MAN und die Allianz von den Verlusten der jüngsten Zeit. Im Fokus standen aber auch Titel der Deutschen Börse, die 2,9 Prozent zulegten. Einem Zeitungsbericht zufolge wird der Börsenbetreiber am Wochenende seine Übernahmeofferte für die Vier-Länder-Börse Euronext anheben.
Dagegen trennten sich die Anleger verstärkt von Bayer, bis Handelsschluss büßte der Titel gegen den Trend 1,5 Prozent ein. Der im MDAX gelistete Mitbewerber Merck KGaA hat die Hürden für die geplante Schering-Übernahme durch den Leverkusener Pharmakonzern erhöht und seine Beteiligung an Schering auf rund 10 Prozent aufgestockt. Der Bayer-Konzern zeigte sich in einer am Nachmittag veröffentlichten Stellungnahme überrascht über das Vorgehen seines Konkurrenten.
In der zweiten Reihe griffen die Anleger insbesondere bei Praktiker und Pfleiderer zu, hier ging es um 4,6 bzw. 5,6 Prozent aufwärts. Im Steigflug befanden sich außerdem IKB, SGL Carbon und die tags zuvor arg gebeutelten Papiere von KarstadtQuelle. Das Schlusslicht mit einem 1,7-prozentigen Abschlag bildete indes LANXESS.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 5.464,08 (+1,50 Prozent)
MDAX: 7.698,72 (+1,69 Prozent)
Tagesgewinner: Continental, Infineon, Deutsche Börse
Tagesverlierer: Bayer
Unternehmensmeldungen:
Die Bayer AG nahm heute bezüglich der unerwarteten Aufstockung der Beteiligung der Merck KGaA an dem Berliner Pharmahersteller Schering AG (Bayer Schering Pharma) Stellung. Der Bayer-Konzern zeigte sich in der am Freitagnachmittag veröffentlichten Stellungnahme überrascht über das Vorgehen seines im MDAX notierten Konkurrenten, der am Vorabend seine Beteiligung an der Schering AG auf rund 10,1 Prozent aufgestockt hatte. Dabei wies Bayer darauf hin, dass Merck jetzt einen Preis für die Schering-Aktien bezahlt, der vom Konzern noch vor einigen Wochen als nicht zu rechtfertigen bezeichnet wurde. Der im MDAX notierte Konzern hatte sich aus dem Bieterwettstreit um Schering mit dem Hinweis auf die Höhe des von Bayer für Schering vorgelegten Übernahmeangebots zurückgezogen. Merck hatte 77 Euro je Schering-Aktie geboten, während das Übernahmeangebot von Bayer bei 86 Euro je Aktie liegt. Nach Ansicht von Bayer ist das Verhalten der Merck KGaA als Versuch einer Blockadepolitik zu werten, um die Übernahme der Schering-Aktien durch Bayer zu erschweren. "Eine solche Vorgehensweise ist von strategischen Investoren bislang nicht bekannt", teilte der Leverkusener Konzern weiter mit. Kritisiert wurde auch, dass die Merck KGaA bislang im Rahmen der am Markt publizierten Meldungen ihre weiteren Absichten bislang nicht mitgeteilt und damit die Investoren und auch die Beteiligten über die weitere Strategie im Unklaren gelassen hat. "Wir halten die Kombination der Pharma-Geschäfte von Schering und Bayer nach wie vor für eine sehr sinnvolle Vorgehensweise, die nachhaltig Werte schaffen wird. Deshalb sind wir weiter fest zu einer Übernahme entschlossen. Um unsere Position zu stärken, haben wir am Freitag begonnen, Schering-Aktien am Markt zu kaufen. Wir hoffen, dass diese Intervention von Merck nicht zu einer Belastung der Entwicklung von Schering führt", erklärte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Wenning.
Die Deutsche Lufthansa AG verbuchte im Mai einen deutlichen Anstieg bei der Zahl der beförderten Fluggäste. Wie die Fluggesellschaft heute erklärte, wurden im Berichtsmonat insgesamt 4,849 Millionen Passagiere befördert, nach 4,518 Millionen im Vorjahresmonat. Dies entspricht einem Plus von 7,7 Prozent. Die Zahl der angebotenen Sitzkilometer erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 12,887 Milliarden auf 13,062 Milliarden, während die Zahl der verkauften Sitzkilometer von 9,439 Milliarden auf 9,735 Milliarden zulegen konnte. Der Sitzladefaktor im Bereich Passage verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte auf 74,5 Prozent.
Die Deutsche Börse AG will Presseangaben zufolge am Wochenende ihre Übernahmeofferte für die Vier-Länder-Börse Euronext N.V. (Euronext NV) anheben. Dies berichtet die Anlegerzeitschrift "EURO am Sonntag" unter Berufung auf Unternehmenskreise im Rahmen einer Vorabveröffentlichung. Laut dem Bericht führt der Vorstandschef der Deutschen Börse, Reto Francioni, derzeit intensive Gespräche mit Euronext-Großaktionären über eine Aufstockung des Bargeldanteils am Gebot für Euronext. Des Weiteren wird nach Informationen des Anlegermagazins eine Ausgliederung der Firmentochter Clearstream geprüft, die über eine Banklizenz verfügt und Wertpapiergeschäfte abwickelt. Durch eine rechtliche Trennung soll es für die Deutsche Börse möglich werden, mit höheren Fremdmitteln das Barangebot an die Euronext-Aktionäre aufzustocken, ohne das Rating von Clearstream zu gefährden, schreibt die Wirtschaftszeitung. Die Deutsche Börse bietet den Euronext-Anteilseignern bislang 8,6 Mrd. Euro, rund 870 Millionen Euro davon in bar. Das Angebot der NYSE Group Inc. an Euronext von 8 Mrd. Euro beinhaltet eine Barkomponente von rund 2,4 Mrd. Euro.
Der Energieversorger RWE AG will sich an der Errichtung einer LNG-Anlage in den Niederlanden beteiligen. Wie der im DAX30 notierte Konzern heute bekannt gab, plant RWE eine Beteiligung an einem Projekt zur Errichtung einer Anlage zur Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (LNG) im Rotterdammer Hafen. In diesem Zusammenhang wurde zwischen der RWE Energy AG und Gate terminal B.V. am 8. Juni 2006 eine Vereinbarung, ein so genanntes Heads of Agreement (HOA), geschlossen. RWE Energy wird Kapital in Höhe von 10 Prozent in die Projektgesellschaft Gate terminal in den Niederlanden einbringen. Das Engagement garantiert RWE Energy eine jährliche Einspeisekapazität von 3 Milliarden Kubikmetern Erdgas in das europäische Erdgasnetz. Zurzeit werden die Machbarkeitsuntersuchungen und das Detail-Engineering fertig gestellt sowie noch ausstehende behördliche Genehmigungen eingeholt. Bereits im Sommer 2007 könnte die Anlage in Bau gehen, so dass der Betrieb etwa 2010 aufgenommen würde. "RWE baut mit diesem Engagement seine Kompetenz im internationalen Gaseinkauf aus und wird die Position im europäischen Gasgeschäft weiter verstärken. Unser Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette im Gasbereich abzudecken ? von der Exploration über LNG bis zum Endverbraucher," erklärte der Vorstandsvorsitzende Harry Roels.
Aktuellen Presseberichten zufolge entscheidet die Allianz AG in den nächsten Tagen über den erwarteten umfangreichen Arbeitsplatzabbau in seinem deutschen Versicherungsgeschäft. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag vorab aus ihrer Freitagausgabe. Der Termin für die Bekanntgabe der Stellenstreichungen steht der Zeitung zufolge bereits fest. "Wir werden die Öffentlichkeit am 22. Juni informieren", sagte ein Allianz-Sprecher der "FAZ". Wie es weiter heißt, werden der Abbau von mehreren tausend Arbeitsplätzen und die Schließung ganzer Standorte erwartet. In Unternehmenskreisen heißt es, es fielen deutlich weniger als die 8.000 Stellen weg, über die seit dem vergangenen Herbst spekuliert wird, so die Zeitung weiter. Hintergrund für den Personalabbau ist das Zusammenfassen der bislang unabhängig arbeitenden Sparten für Sach-, Lebens- und Krankenversicherungen im Inland.
Der Chemiekonzern BASF AG hält mehr als 90 Prozent der Anteilsscheine des amerikanischen Spezialchemiekonzerns Engelhard Corp. . Wie der im DAX30 notierte Konzern heute erklärte, wurden bislang im Rahmen der Übernahmeofferte bis zum 8. Juni, 20 Uhr Ortszeit New York insgesamt 113.489.680 Aktien angedient. Dies entspricht mehr als 90 Prozent aller ausstehenden Anteilsscheine von Engelhard. BASF beabsichtigt, die Übernahme von Engelhard durch eine Verschmelzung der Erwerbsgesellschaft Iron Acquisition Corp. auf die Engelhard Corporation abzuschließen, mit der alle Aktien von Engelhard, die der BASF weder während der ursprünglichen Angebotsfrist noch während der nachträglichen Andienungsfrist angeboten wurden, erlöschen und in einen Barzahlungsanspruch von 39 Dollar je Aktie umgewandelt werden. Durch die Verschmelzung wird Engelhard eine 100-prozentige Beteiligungsgesellschaft der BASF. Sie unterliegt keiner Zustimmungspflicht durch die noch verbliebenen Aktionäre von Engelhard, teilte der Konzern weiter mit.
Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf AG hat einen Großauftrag aus China erhalten. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, wurde er von der chinesischen Postbank China Postal Savings & Remittance Bureau (CPSRB) mit der Lieferung von insgesamt 700 Geldautomaten beauftragt. Die Systeme werden in Filialen in 18 Provinzen bis Ende 2006 installiert. Neben Wincor Nixdorf hatte die Bank im Rahmen ihrer Beschaffungsstrategie, die den Bezug der Geräte von mehreren Herstellern vorsieht, weitere Lieferanten ausgewählt. Mit 700 Systemen liefert Wincor Nixdorf aber den größten Anteil der Geldautomaten für die CPSRB, teilte der Konzern weiter mit. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
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15.11.24 | Merck Buy | UBS AG | |
15.11.24 | Merck Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
14.11.24 | Merck Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Aktien in diesem Artikel
Allianz | 289,50 | 0,59% | |
BASF | 42,10 | 0,43% | |
Bayer | 19,33 | 1,17% | |
Deutsche Börse AG | 219,80 | 0,59% | |
Lufthansa AG | 6,29 | 2,51% | |
Merck KGaA | 141,15 | -0,28% | |
RWE AG St. | 31,86 | 2,41% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 425,73 | 0,85% | |
MDAX | 26 225,82 | 0,15% | |
S&P 500 | 5 998,74 | -0,38% | |
STOXX 50 | 4 294,93 | 0,47% | |
EURO STOXX 50 | 4 758,65 | 0,54% | |
EURO STOXX Chemicals | 1 405,60 | -1,14% | |
EURO STOXX Insurance | 420,50 | 0,43% | |
EURONEXT 100 | 1 429,55 | 0,59% | |
Prime All Share | 7 562,64 | 0,77% | |
HDAX | 10 215,13 | 0,80% | |
CDAX | 1 667,09 | 0,59% | |
DivDAX | 182,87 | 0,61% | |
NYSE International 100 | 7 535,50 | 0,03% | |
EURO STOXX | 495,14 | 0,55% |