S&P 500
07.05.2013 19:10:33
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MÄRKTE EUROPA/Geldschwemme treibt DAX auf Rekordhoch
Von Thomas Leppert
Investoren lieben deutsche Aktien. Das Kursbarometer Dax ist am Dienstag auf 8.206 Punkte geklettert und damit ein neues Allzeithoch. Das alte Hoch aus dem Jahr 2007 lag bei 8.152 Punkten. Andere Indizes wie der Euro-Stoxx-50 legten zwar auch zu, allerdings befinden sie sich nur auf Mehrjahreshochs, sind von ihren Rekordhochs aber noch weit entfernt. Der DAX schloss 0,9 Prozent fester bei 8.192 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,7 Prozent auf 2.769 Punkte zu. Der SMI in Zürich lugte kurz über die 8.000er Marke schloss mit 7.978 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Januar 2008.
Für Kauflaune sorgten europaweit überwiegend gut ausgefallene Unternehmenszahlen und vor allem die üppige Liquidität an den Märkten. "Die Notenbanken fluten den Markt mit billigem Geld, und das aktuelle Zinsniveau lässt nur wenig Alternativen zum Aktienmarkt zu", sagte Anja Welz, Vorstand der Laureus AG Privat Finanz und Mitul Kotecha, Volkswirt bei der Credit Agricole: "Die Käufer von Risikopapieren vertrauen weiter darauf, dass die Zentralbanken zusätzlichen Treibstoff bereitstellen".
Am Morgen hatte die australische Notenbank den Leitzins überraschend um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent gesenkt. Am Montag erst hatte EZB-Präsident Draghi erneut Andeutungen über weitere Zinssenkungen in der Eurozone gemacht, nachdem die EZB am vergangenen Donnerstag den Leitzins auf 0,50 Prozent gesenkt hatte.
Ein weiterer positiver Impuls kam von den Auftragseingängen der deutschen Industrie, die im März wider Erwarten ein kräftiges Plus zeigten. Sowohl aus dem Inland wie auch aus dem Ausland gingen deutlich mehr Bestellungen ein, wobei die Nachfrage aus der Eurozone besonders stark war. Volkswirtin Annalisa Piazza von Newedge Strategy wies darauf hin, dass die harten Fakten momentan von den Konjunkturumfragen abweichen. Die Wirtschaftsdaten deuten für sie darauf hin, dass die Wirtschaft in Deutschland wachsen wird, auch wenn die Umfragen noch in eine andere Richtung deuteten.
Der Euro schnellte mit der Veröffentlichung der Daten nach oben. Am Nachmittag gab er die Gewinne aber wieder ab und notierte zuletzt bei 1,3080 Dollar.
Gute Nachrichten gab es auch vom europäischen Anleihemarkt. Portugal scheint endgültig an den internationalen Kreditmarkt zurückgekehrt. Mit dem Verkauf der ersten Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren seit zwei Jahren nabelte sich das Land weiter von der internationalen Unterstützung ab. Insgesamt 3 Milliarden Euro flossen in die Kassen des Landes, das 2011 nach Irland und Griechenland als dritter Staat der Eurozone finanzielle Hilfe internationaler Gläubiger in Anspruch nehmen musste. Gleichwohl wurden festverzinsliche Papiere im derzeit von hoher Risikobereitschaft geprägten Umfeld eher links liegen gelassen, die Renditen stiegen also leicht.
Am Aktienmarkt sorgte vor allem der Finanzsektor für gute Laune. Der Subindex der Banken gewann 2,0 Prozent. Die Schwergewichte HSBC und Societe Generale wiesen Kursgewinne von knapp 3 bzw knapp 6 Prozent auf. Besser als vorhergesagt habe die Investmentsparte von Societe Generale abgeschnitten, auch der Bereich Finanz-Dienstleistungen habe sich auf der Einnahmenseite wacker geschlagen, hieß es von den Analysten der Citigroup. Rückenwind erhielt der Bankensektor auch von einer Hochstufung durch Morgan Stanley. Die Analysten glauben, dass sich Anlegern im Finanzsektor die besten Möglichkeiten bieten.
Kursgewinne gab es auch bei den Versicherern. Der Branchenindex gewann 0,9 Prozent. Allianz-Papiere stiegen nach der Vorlage erster stark ausgefallener Eckdaten um 3,5 Prozent. Auch Munich Re wartete mit guten Ergebnissen auf. Die Aktie legte ebenfalls um 0,9 Prozent zu. Etwas gebremst wurde der Sektor davon, dass Morgan Stanley die Versicherer heruntergestuft hatte, da sie unter den niedrigen Renditen am Anleihemarkt leiden dürften.
Der Sektor der Bauwerte gewann dagegen 1,5 Prozent. Für Kauflaune sorgte hier der französische Lafarge-Konzern. Die Aktie gewann 4,4 Prozent. Positiv hoben die Analysten der Citigroup die Preiserhöhungen hervor, die im Quartalsausweis positiv zu Buche schlugen. Das sorgte auch für Fantasie bei anderen Bauwerten. HeidelbergCement gewannen 3,5 Prozent. Für HOCHTIEF ging es sogar um knapp 6 Prozent nach oben. Der Baukonzern ist nach längerer Durststrecke wieder auf den Erfolgspfad zurückgekehrt. Positiv wurde an der Börse außerdem der Verkauf des Flughafengeschäfts für 1,1 Milliarden Euro gesehen.
Vernachlässigt wurden wie so oft in Zeiten deutlich steigender Kurse die als defensiv geltende Sektoren wie Nahrungsmittel, Versorger und Haushaltskonsumgüter, die bis zu 0,8 Prozent einbüßten.
Europäische Indizes am Dienstag, 7. Mai:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.769,08 18,56 +0,7% 5,1 Stoxx-50 2.772,40 10,48 +0,4% 7,6 Stoxx-600 301,74 0,77 +0,3% 7,9 Frankfurt XETRA-DAX 8.181,78 69,70 +0,9% 7,5 London FTSE-100 6.557,30 35,84 +0,5% 11,2 Paris CAC-40 3.921,32 14,28 +0,4% 7,7 Amsterdam AEX 356,48 -0,96 -0,3% 4,0 Brüssel BEL-20 2.716,51 19,94 +0,7% 9,7 Budapest BUX 18.499,10 120,80 +0,7% 1,8 Helsinki OMXH-25 2.363,72 21,19 +0,9% 7,0 Istanbul ISE NAT. 30 110.524,14 -531,79 -0,5% 13,1 Kopenhagen OMXC-20 542,22 0,27 +0,0% 9,3 Lissabon PSI 20 6.299,71 56,85 +0,9% 12,4 Madrid IBEX-35 8.503,80 40,20 +0,5% 4,6 Mailand FTSE-MIB 17.121,87 258,88 +1,5% 5, Moskau RTS 1.451,84 19,69 +1,4% -4,9 Oslo OBX 448,63 0,84 +0,2% 9,3 Prag PX 970,35 3,07 +0,3% -6,6 Stockholm OMXS-30 1.208,10 2,93 +0,2% 9,4 Wien ATX 2.421,71 5,36 +0,2% 0,9 Zürich SMI 7.977,54 50,20 +0,6% 16,9 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.comDJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 07, 2013 12:40 ET (16:40 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 40 PM EDT 05-07-13
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