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07.11.2012 22:36:31

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow verzeichnet größten Tagesverlust des Jahres

    NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial hat am Mittwoch nach den US-Wahlen den größten prozentualen Tagesverlust seit November letzten Jahres verzeichnet. Die erste Freude über die klare Wiederwahl von Barack Obama zum US-Präsidenten verpuffte vor dem Hintergrund neuer Sorgen um das verschuldete Griechenland und Aussagen von EZB-Chef-Mario Draghi, wonach die Euro-Krise nun auch die deutsche Wirtschaft zu belasten beginne. Wie die EU-Kommission zudem mitteilte, bekommt neben Spanien auch Frankreich sein Defizit nicht in den Griff. Die Wachstumsprognosen für den Euroraum wurden gesenkt und am Abend steht im pleitebedrohten Griechenland die Abstimmung über ein neues Sparpaket an.

 

    Der Dow (Dow Jones) verlor 2,36 Prozent auf 12.932,73 Punkte. Der Leitindex hatte zuletzt Anfang August unter der Marke von 13.000 Punkten geschlossen. Für den marktbreiten S&P 500-Index (S&P 500) ging es am Mittwoch um 2,37 Prozent auf 1.394,53 Punkte nach unten. Die Indizes der Technologiebörse Nasdaq gaben ebenfalls deutlich nach: Der Composite Index (NASDAQ Composite) rutschte um 2,48 Prozent auf 2.937,29 Punkte ab, und der Auswahlindex Nasdaq 100 (NASDAQ 100) büßte 2,55 Prozent auf 2.612,69 Punkte ein.

 

STREIT UM FISKALISCHE KLIPPE

 

    "Schneller als gedacht hat die Wirklichkeit uns wieder eingeholt", sagte ein Börsianer. So muss in den Vereinigten Staaten eine Einigung getroffen werden, um die fiskalische Klippe zu umschiffen, damit das Land nicht wieder in die Rezession fällt. Diese droht Anfang des neuen Jahres, wenn sich Demokraten und Republikaner nicht einigen. Sollte dieser Fall eintreten, würden Anfang 2013 zahlreiche Steuererleichterungen auslaufen und Ausgabenkürzungen sowie massive Steuererhöhungen über insgesamt 600 Milliarden US-Dollar automatisch in Kraft treten. Die sich langsam erholende US-Wirtschaft würde so wieder abgewürgt. "Der ungelöste Streit um die fiskalische Klippe verunsichert die Anleger", sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Die Investoren sorgten sich, dass Obama und der Kongress in dieser Frage keine Übereinkunft erzielen könnten.

 

    Der Wahlsieg Obamas bewegte einige Branchenaktien teils deutlich. In die Höhe schnellten zum Beispiel Papiere von Krankenhausbetreibern, da die vom Präsidenten angestoßene Gesundheitsreform nun nicht zurückgenommen wird. So zogen HCA um 9,44 Prozent an. Im Gegenzug fielen die Papiere der Rüstungskonzerne Lockheed Martin und Raytheon (Rex Trueform Clothing) um mehr als 3 Prozent. Obamas Herausforderer Mitt Romney hatte die Militärausgaben erhöhen wollen.

 

BANKAKTIEN SACKEN AB

 

    Finanzwerte gerieten angesichts der Konjunktursorgen stark unter Druck. So büßten JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) und Bank of America am Dow-Ende bis zu 7,14 Prozent ein.

 

    Der Telekomkonzern AT&T baut indes seine Breitbandnetze aus. In den nächsten drei Jahren sollen 14 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von schnellen Datendiensten über Mobilfunk und Festnetz fließen. Die Ankündigung kam an der Börse nicht gut an. Die Aktien fielen um 3,36 Prozent und zählten damit zu den größten Verlierern im Dow.

 

GUTE ZAHLEN VON MEDIENKONZERNEN

 

    Unter den Einzelwerten zogen ansonsten vor allem jene Unternehmen Aufmerksamkeit auf sich, die Quartalsberichte vorgelegt hatten. Die Anteilsscheine der News Corp etwa legten um 1,57 Prozent zu. Das Medienunternehmen hatte von einem erfreulichen Kabelfernseh-Geschäft profitiert. Time Warner hatte dank guter Geschäfte der TV-Sender beim Nettogewinn die Analystenerwartungen übertroffen. Dies bescherte den Papieren des Branchenkollegen ein Plus von 4,18 Prozent./la/he

 

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